Verrückte Welt! Nachdem vor kurzem unser Wirtschaftsminister Rösler und unser Umweltminister Röttgen eine massiven Einschnitt bei der Solarstromvergütung beschlossen haben und damit sowohl die Energiewende als auch viele tausende Arbeitsplätze in Deutschland gefährden, geht man aktuell in Japan genau den entgegengesetzten Weg! Dort wird nun bereits ab Juli eine Solarstromvergütung, nach Vorbild des deutschen EEG, in der derzeit weltweit wohl höchsten Höhe von 40 Cent pro kWh vergütet. Zudem plant man in Japan einen jährlichen Zubau von 10 GW, in Deutschland hingegen will man den Zubaukorridor auf 2,5 - 3 GW einbremsen.
Hintergrund der Entscheidung der Herren Rösler und Röttgen dürfte wohl der Einfluss der Energieoligopolisten RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall sein. Denn den großen Energieerzeugern bereitet der Solarstrom mittlerweile sehr hohe Einbußen bei ihrem Profit. Da dieser nämlich gerade zur Mittagszeit in hohem Maße zur Verfügung steht, drückt er den Börsenpreis enorm nach unten und sorgt somit seit Monaten dafür, dass in es in Deutschland einem geringeren Strombörsenpreis gibt als im Atomstromland Frankreich[1]!
[1] Zusammenfassung der Fachzeitschrift Photon: Strom in Deutschland erneut billiger als in Frankreich 03.05.2012: Auch im April war in Deutschland Strom an der Börse wieder billiger zu haben als in Frankreich. Der Tagesdurchschnittspreis (Base-Load-Preis) lag bei 4,357 Cent pro Kilowattstunde, in Frankreich lag er bei 4,492 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist Strom nun schon den siebten Monat in Folge in Deutschland billiger als im Nachbarland Noch deutlicher ist der Preisabstand bei den Spitzenlastpreisen. In Deutschland kostete die Kilowattstunde 5.139 Cent, in Frankreich dagegen 5.441 Cent pro Kilowattstunde. Auch im Vorjahresvergleich ist Börsenstrom wieder billiger geworden. Lag der Preisdurchschnitt im April des Vorjahres bei 5,158 Cent, so ist der Börsenstrom im Vergleich hierzu in diesem April um mehr als 15 Prozent billiger gewesen. Neue Kraftwerke zu bauen, lohnt sich bei diesen Börsenpreisen nach Ansicht der Kraftwerksbetreiber nicht. "Damit sich neue Gaskraftwerke lohnen, müsste der Strompreis bei 75,80 Euro (je 1.000 kWh, Anm. d. Red.) liegen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den künftigen RWE-Chef Peter Terium. ... Quelle: EEX; Zusammenfassung: PHOTON
http://static.epexspot.com/document/1869..._April_2012.pdf
Jetzt kommentieren
Autor:
Jim Bob
07.05.2012 07:43
Ganz wichtige Petition !!! - bitte zeichnen bis spätestens 14.2.2012 - und bitte weiter rundmailen:
Bürgerinitiative (BI) gegen Massentierhaltung auf der Baar und Schweinezuchtfabriken in Bad Dürrheim
Bürgerinitiative (BI) gegen Massentierhaltung auf der Baar Feriendorf 3-4 • 78073 Bad Dürrheim
Wichtige Information
Von der Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung auf der Baar (BI) wurde eine öffentliche Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags gerichtet mit dem Ziel, dass der § 35 des Baugesetzbuchs dahingehend geändert wird, dass die Einflussnahme der Gemeinden bei Bauvorhaben im Außenbereich gestärkt wird. Bislang war dies nur äußerst eingeschränkt möglich, wenn das Bauvorhaben nach dem Immissionsschutzgesetz beurteilt werden musste. Obwohl eine ähnliche Änderung im Mai 2010 bereits gescheitert ist, wurde die Petition angenommen und im Internet veröffentlicht. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es diesmal ein Erfolg wird, da im Gegensatz zur Initiative im Vorjahr zumindest große Teile der CDU-Fraktion auf unserer Seite stehen.
Die Petition ist nunmehr als „Online-Petition“ im Internet eingestellt worden. Um Erfolg zu haben, müssen möglichst viele Personen mitzeichnen. Hierfür steht ein Zeitraum von (nur) vier Wochen zur Verfügung. In diesem Fall endet die Frist am 14.02.2012.
Daten der Petition: Nummer der Petition: 21377 Titel: Baurecht - Keine Privilegierung von industriellen Massentierhaltungen im Außenbereich Petent: Rainer Stolz
2 Kommentare
Autorin:
permafreak
26.01.2012 17:42
EU-Kommissar Oettinger weiterhin für Atomkraft Geht es nach EU-Kommissar Oettinger, so spielt Atomkraft bis 2050 eine wichtige Rolle in der Energieversorgung
Es ist kaum zu glauben: Im Entwurf des "Energie-Fahrplans 2050" zeigt sich Oettinger, der EU-Energiekommissar, wieder einmal als ein Verfechter der Atomkraft. "Kernenergie als ein wichtigen Faktor" im zukünftigen Energiemix ist in dem Entwurf nachzulesen. Wir finden zwar auch das der Unfall von Fukushima, "die öffentliche Wahrnehmung der nuklearen Energie in einigen Mitgliedstaaten geändert" habe, aber auch das "Atomkraft in den Mitgliedstaaten, in denen sie weiterhin erlaubt ist, gebraucht wird." http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1064243
Die Ausschreitungen in England sollten auch uns zu denken geben. Wir haben zwar "nur" eine Jugendarbeitslosigkeit von 9 % (Großbritannien 19,6 %, Spanien 45 %!),
aber das Konfliktpotenzial dürfte bei uns ähnlich sein: sich ausgegrenzt fühlen, keine sinnvolle Beschäftigung und keine Perspektive haben und "auf dumme Gedanken kommen", wie man früher sagte.
Einsparungen im Sozialbereich führen meiner Meinung nach zu exorbitant hohen Kosten - wie jetzt in England zu sehen - durch mutwillige und geplante Zerstörung von Eigentum Anderer und die darauf folgenden Verhaftungen, Verurteilungen und Gefängnisaufenthalte.
Würde das Geld in die Prävention gesteckt, könnten diese hohen Folgekosten vermieden werden.
Aber es sind ja, wie so oft, zwei getrennte "Finanztöpfe" und irgendwie werden diese Zusammenhänge wohl nicht gesehen.
Realistische Lösungsmöglichkeiten oder auch Tipps, wie man einer Eskalation vorbeugen sollte, können hier gerne diskutiert werden.
1 Kommentar
Autorin:
ferdlilo
12.08.2011 12:58
Der Linguist und Vorzeigeintellektuelle Noam Chomsky zeigt in seinem Text „10 Strategien der Manipulation“ auf satirische Weise, wie eine Gesellschaft manipuliert werden kann, ohne dass eine kritische Masse an Menschen in dieser Gesellschaft dies realisiert.
In einer Zeit in der viele Bürger von der „plötzlich“ anwachsenden Brisanz politischer und wirtschaftlicher Verwerfungen überrascht sind, ist es besonders wertvoll, Chomskys Einsichten zu verinnerlichen.
Chomsky zeigt auf, wie das System beeinflusst wird und welche Informationen wir für relevant halten. Da Information immer zu Wahrnehmung führt und Wahrnehmung die Grundlage jeden Handelns ist, begründet Information letztendlich auch die soziale Realität. Ebenso den Wandel dieser.
Weiterlesen unter: http://le-bohemien.net/2011/06/16/10-str...u-manipulieren/
1 Kommentar
Autorin:
acte
17.06.2011 12:41
Die Module sind auf den Dächern und die Wechselrichter im Technikraum. Jetzt wird eifrig an der Verkabelung gearbeitet.
1 Kommentar
Autor:
Renovable
16.06.2011 09:18
Plagiatsaffäre um Doktorarbeit Gutachten: Guttenberg hat absichtlich abgeschrieben
Von Tanjev Schultz
So viel Plagiat kann kein Zufall sein: In einem Gutachten kommt die Universität Bayreuth zu dem Schluss, dass der Ex-Minister mit Absicht abgeschrieben haben muss. Anders lassen sich die kopierten Passagen nicht erklären. Veröffentlichen darf die Hochschule ihre Analyse noch nicht - Guttenbergs Anwälte haben etwas dagegen.
In der Plagiatsaffäre hat Karl-Theodor zu Guttenberg zwar Fehler eingeräumt und sich entschuldigt. Er hat aber stets bestritten, absichtlich abgeschrieben und die Hochschule mit seiner Doktorarbeit getäuscht zu haben. Die Kommission der Universität Bayreuth, die den Fall geprüft hat, sieht es anders. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung kommt sie zu dem Urteil, dass Guttenberg mit Absicht gehandelt haben muss. Ausmaß und Art der Plagiate in Guttenbergs Doktorarbeit ließen keinen anderen Schluss zu.
Die Gutachter können sich dabei auf einschlägige Urteile von Verwaltungsgerichten stützen, die schon in weniger schweren Fällen von vorsätzlichem Handeln ausgingen. Noch allerdings ist der Bericht der Bayreuther Kommission, der auch Professoren anderer Universitäten angehören, nicht ganz fertig.
Bis Ende April sollen einige redaktionelle Änderungen eingearbeitet werden - vor allem aber ringt die Hochschule derzeit mit Guttenbergs Anwälten. Diese hätten, so heißt es, "Vorbehalte" angemeldet gegen eine Veröffentlichung des Uni-Berichts und seines für Guttenberg wenig schmeichelhaften Ergebnisses.
Bei den Professoren in Bayreuth zeigt man sich über diesen Widerstand ihres prominenten Absolventen erstaunt. Schließlich hatte Guttenberg noch Anfang März in seiner Erklärung zum Rücktritt vom Amt des Verteidigungsministers beteuert, es sei ihm "ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen". Er bezog dies ausdrücklich auf die Universität Bayreuth, aber auch auf strafrechtliche Ermittlungen. Es liege "im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse", wenn Ermittlungen zeitnah geführt werden könnten.
Weiterlesen unter: http://www.sueddeutsche.de/karriere/plag...ieben-1.1083118
3 Kommentare
Autorin:
acte
09.04.2011 14:29
Süddeutsche Zeitung, 07.04.2011, Seite 16 -- Wie bei Muttern Gentech-Kühe geben Milch, die der von Frauen ähnlich ist
VON KATRIN BLAWAT
Chinesische Wissenschaftler haben Kühe gentechnisch so verändert, dass ihre Milch menschlicher Muttermilch ähnelt. Diese enthält mehrere Proteine, die Säuglinge vor Infektionen schützen. Das Team um den Biotechnologen Ning Li von der landwirtschaftlichen Universität Peking bastelte die dafür zuständigen Gene in Embryos von Holsteiner-Kühen ( PLoS One , online). Anschließend trugen Kühe einer chinesischen Rasse die Embryos aus. Später untersuchten die Forscher die Milch der gentechnisch veränderten Tiere. Die Konzentrationen der antimikrobiell wirksamen Proteine wie Lysozym, Lactoferrin und Lactalbumin habe nahezu denen in menschlicher Muttermilch entsprochen, ebenso wie andere biochemische Eigenschaften und der Geschmack, schreiben die Forscher. Ihnen zufolge soll die Milch der gentechnisch veränderten Kühe in Zukunft das Milchpulver ersetzen, das Säuglinge derzeit als Muttermilch-Ersatz bekommen.
Mehrere Forschergruppen arbeiten weltweit daran, die Eigenschaften der Milch von Nutztieren zu verändern. Auch Ziegen haben schon Milch produziert, die der menschlichen ähnelt. Weitere Ziele sind zum Beispiel, Kuhmilch gleichzeitig fettärmer, nährstoffreicher und frei von Milchzucker zu machen. Andere Forscher wollen die Milch mit einem Protein ausstatten, das den Erreger der Euterentzündung bekämpft. Transgene Ziegen produzieren Milch, die Bestandteile der Seide enthält – ein Material, das sich zum Wundverschluss in der Medizin ebenso eignet wie im Flugzeugbau. Außerdem gibt es gentechnisch veränderte Ziegen und Kühe, deren Milch einen Blutgerinnungshemmer enthält. Von dieser als „Pharming“ bezeichneten Methode, Medikamente von Gentech-Tieren produzieren zu lassen, versprechen sich Forscher derzeit viel.
Doch noch immer sind die technischen Probleme so groß, dass viele der gentechnisch veränderten und geklonten Tiere früh sterben oder fehlgebildet sind. 312 Embryos hatten die chinesischen Forscher den Leihmütter-Kühen eingesetzt, doch geboren wurden nur 37 Kälber. Von diesen starben sieben wenige Stunden nach der Geburt und sechs weitere Tiere innerhalb eines halben Jahres. In ihre Untersuchung konnten die Forscher schließlich nur vier Kühe einbeziehen: Sie waren die einzigen der 24 überlebenden Tiere mit einer normalen Milchproduktion.
1 Kommentar
Autorin:
ellyfor4
08.04.2011 23:24
Karlsruhe (dapd-bwb). Die Karlsruher Polizei zeigte sich sichtlich beeindruckt. "Es war eine blitzartige Aktion von Profis", sagte ihr Sprecher Jürgen Schöfer am Dienstag. Rund 30 Greenpeace-Aktivisten waren am frühen Morgen gegen 4.00 Uhr im Schutz des Waldes an die beiden Ausfahrtstore 3 und 4 des Geländes der Wiederaufarbeitungsanlage (WAK) Karlsruhe vorgedrungen, wo am Abend der Castortransport nach Lubmin starten sollte.
In der Dunkelheit ketteten sich zunächst elf Aktivisten an das Tor 3. Gleichzeitig kamen weitere Greenpeace-Leute mit einem Lkw angefahren und platzierten einen knallroten, etwa vier Meter langen und zwei Meter breiten Container direkt auf das Hauptausfahrtsgleis am Tor 4.
Direkt hinter diesem Container ketteten sich dann vier Personen an das Gleis, umhüllt von großflächigen, isolierenden Goldfolien. Noch mehr Goldfolien waren in 15 Metern Entfernung zu sehen. Darunter lagen auf Isomatten und an das Gleis angekettet noch mal sechs Aktivisten von Greenpeace.
"Die Aktion kam für uns in dieser Form durchaus überraschend", räumte Polizeisprecher Schöfer ein. Die Polizei hatte zwar die Ausfahrt mit Kameras überwacht und auch Kräfte in der Nähe postiert. Doch dann ging alles so schnell, dass die Einsatzkräfte die Blockadeaktion nicht mehr verhindern konnten.
Den Aktivisten gelang es nicht nur, sich an das Gleis zu ketten. Sie errichteten zudem direkt aus dem mitgebrachten Container eine rund zehn Meter hohe Hebebühne, in die sich mehrere Aktivisten setzten. Sie entrollten ein weithin sichtbares gelbes Transparent mit der Aufschrift "Stopp Castor nach Lubmin". Ein riesiges dreieckiges Transparent brachten weitere Umweltschützer zudem zwischen zwei Bäumen an, in die in luftiger Höhe jeweils zwei Aktivisten geklettert waren.
Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital erklärte nach Beginn der Aktion, Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) müsse beim Thema Atommüll endlich Verantwortung übernehmen. "Er muss seine Verweigerungshaltung endlich aufgeben und dafür sorgen, dass der Atomabfall aus Karlsruhe auch in Baden-Württemberg gelagert wird", sagte er und fügte hinzu: "Die hochstrahlende Plutoniumsuppe aus Karlsruhe hat in Lubmin nichts zu suchen."
Die Polizei schaffte es zunächst rasch, die am Tor angeketteten elf Personen loszuschneiden. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Um die zehn Personen zu "befreien", die sich an den Gleisen jeweils die Hände in selbstgeschweißten Rohren verkettet hatten, war jedoch höherer Aufwand nötig. Erst am späten Vormittag traf ein schon in Gorleben erprobtes Spezialteam ein. Wann die seit mehreren Stunden bei nasskalter Witterung festgeketteten Aktivisten von den Gleisen entfernt sein würden, war zunächst unklar.
Die Polizei ging ohne Hektik vor. "Uns kommt es darauf an, dass niemand zu Schaden kommt", sagte Schöfer der Nachrichtenagentur dapd. "Wir haben alle Zeit der Welt", meinte er. Denn erwartet wurde, dass der Castortransport erst am späten Dienstagabend das WAK-Gelände verlassen würde. Bis dahin dürfte das Hauptausfahrtsgleis wieder frei sein, gab sich der Polizeisprecher optimistisch.
http://nachrichten.t-online.de/greenpeac...8216/index?news
dieser entwurf einer japanischen ästhetik von tanizaki jun´ichiro ist eins meiner lieblingsbücher, das ich euch vorstellen möchte. hier einige textauszüge. ein plädoyer für die schönheit des gebrauchten.
tatsächlich gründet die schönheit eines japanischen raumes rein in der abstufung der schatten. sonst ist überhaupt nichts vorhanden. abendländer wundern sich, wenn sie japanische räume anschauen, über ihre einfachheit und haben den eindruck, es gebe da nur wände ohne die geringste ausschmückung. das ist von ihrem standpunkt her gesehen durchaus plausibel; aber es zeigt, dass sie das rätsel des schattens nicht begriffen haben. wir hingegen bringen auf der außenseite der zimmer, in die die sonnenstrahlen ohnehin schon mit mühe eindringen, zusätzlich noch schutzdächer oder veranden an, um das licht noch mehr fernzuhalten und um zu bewirken, daß sich nur der diffuse widerschein vom garten her durch die s h o j i hindurch ins innere stehlen kann. so besteht das ästhetische element unserer räume in nichts anderem als eben in dieser mittelbaren, abgestumpften lichtwirkung. und damit dieses kraftlose, kümmerliche, unbestimmmte licht sich stillvertraulich über die zimmerwände legt, versehen wir diese wände absichtlich mit einem sandbelag in zurückhaltenden, dezenten farben. orte wie speicher, küchen, korridore werden in einem glanzvollen farbton gehalten; doch die wände der wohnräume sind fast duchwegs sandwände und werden höchst selten zum glänzen gebracht. denn wenn man ihnen glanz verleiht, löst sich die weiche, zarte stimmung des spärlichen lichtscheins in nichts auf. wir erfreuen uns an einer zarten helligkeit, die entsteht, wenn ein bereits diffuses außenlicht allenthalben die dämmerfarbigen wandflächen überzieht und nur mit mühe einen rest von leben bewahrt.
man kann nicht sagen, daß wir ganz allgemein glänzende dinge ablehnen; doch einem seichten, hellen glanz ziehen wir ein vertieftes, umwölktes schimmern vor. sei es ein natürlicher stein oder ein künstlich geschaffenes gerät, es geht uns um einen von trübungen gedämpften glanz, der auf den schweiß und schmutz der hände zurückzuführen ist. in china gibt es das wort"handglanz", in japan das wort "nare" ( abgegriffensein ); beide meinen den glanz, der entsteht, wenn eine stelle von menschenhänden während langer zeit angefaßt, glattgescheuert wird und die ausdünstungen allmählich ins material eindringen. es handelt sich also, anders gesagt, zweifelsohne um den schweiß und schmutz der hände. so betrachtet, darf man dem ausspruch "guter geschmack ist eine kalte sache" auch noch beifügen "und eine unsaubere dazu". jedenfalls läßt sich nicht leugnen, daß in dem, was wir als "raffinement" schätzen, ein element von unreinlichkeit und mangelnder hygiene steckt. während die abendländer den schmutz radikal aufzudecken und zu entfernen trachten, konservieren ihn die ostasiaten sorgfältig und ästhetisieren ihn, so wie er ist - könnte man, wenn man wollte, beschönigend sagen; aber wie auch immer, es ist unser schicksal, daß wir nun einmal dinge mit spuren von menschenhänden, lampenruß, wind und regen lieben oder auch daran erinnernde farbtönungen und lichtwirkungen. und wenn wir in solchen gebäuden, mitten unter solchen gerätschaften wohnen, dann besänftigt sich unser herz und beruhigen sich unsere nerven in seltsamer weise.
3 Kommentare
Autor:
gegen den strich
15.02.2011 01:54
wir ernähren uns mit licht.
der physiker fritz-albert popp zeigt u.a., dass die herkunft aus bio-anbau noch nichts über die qualität von lebensmitteln aussagt.
wo sich etwas bewegt, wird energie verbraucht. sagt die physik. und was ist ernährung? die standardantwort: wir tanken und verbrennen kalorien. der hunger ist eine art benzinuhr, die den sinkenden blutzuckerspiegel anzeigt. die diversen nährstoffe bilden ein kraftstoffgemisch, mit dem wir unsere körpermaschine in betrieb setzen. diese erklärung ist ebenso verführerisch einfach wie grundsätzlich falsch. der mensch ist kein auto. wir tanken nicht kraftstoff, sondern "ordnung", wie erwin schrödinger, nobelpreisträger und einer der größten physiker des 20. jahrhunderts, schon vor 50 jahren erkannte. was das konkret heißen könnte, hat die physik nach schrödinger freilich nicht besonders interessiert. was die revolutionären ideen bedeuten, wird erst langsam begriffen. der physiker fritz-albert popp zeigt uns, welche folgen sich für unser eigenes leben ergeben können.
popp ist der pionier der biophotonik in deutschland. sein ansatz: mit der nahrung nehmen wir gespeichertes licht auf, das unsere zellen brauchen, um sich mit lichtquanten ( photonen ) signale zufunken zu können. diese zellulare und interzellulare kommunikation hat popp im labor nachgewiesen. seine forschungen haben unabsehbare konsequenzen für das, was wir essen oder was uns als nahrung zugemutet werden darf. im mittelpunkt steht auch nicht mehr allein der "hunger", das heißt eine bestimmte qualität eines eichbaren, immer wieder nachzuführenden kraftstoffs.
wir lesen, warum der appetit von größerer und diffizilerer bedeutung ist, als wir glauben: er ist ein hochsensibler detektor für lebenswichtige, feinste vorgänge in unserem körper...
nur bei zweitausendeins, taschenbuch 174 seiten, 9.90 euro
2 Kommentare
Autor:
gegen den strich
11.02.2011 16:51
|
Immer auf dem Laufenden bleiben!
Letzte Kommentare der Blogs
|