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08
April
2011

Gentech-Kühe geben Milch, die der von Frauen ähnlich ist

Süddeutsche Zeitung, 07.04.2011, Seite 16
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Wie bei Muttern
Gentech-Kühe geben Milch, die der von Frauen ähnlich ist

VON KATRIN BLAWAT

Chinesische Wissenschaftler haben Kühe gentechnisch so verändert, dass ihre Milch menschlicher Muttermilch ähnelt. Diese enthält mehrere Proteine, die Säuglinge vor Infektionen schützen. Das Team um den Biotechnologen Ning Li von der landwirtschaftlichen Universität Peking bastelte die dafür zuständigen Gene in Embryos von Holsteiner-Kühen ( PLoS One , online). Anschließend trugen Kühe einer chinesischen Rasse die Embryos aus. Später untersuchten die Forscher die Milch der gentechnisch veränderten Tiere. Die Konzentrationen der antimikrobiell wirksamen Proteine wie Lysozym, Lactoferrin und Lactalbumin habe nahezu denen in menschlicher Muttermilch entsprochen, ebenso wie andere biochemische Eigenschaften und der Geschmack, schreiben die Forscher. Ihnen zufolge soll die Milch der gentechnisch veränderten Kühe in Zukunft das Milchpulver ersetzen, das Säuglinge derzeit als Muttermilch-Ersatz bekommen.

Mehrere Forschergruppen arbeiten weltweit daran, die Eigenschaften der Milch von Nutztieren zu verändern. Auch Ziegen haben schon Milch produziert, die der menschlichen ähnelt. Weitere Ziele sind zum Beispiel, Kuhmilch gleichzeitig fettärmer, nährstoffreicher und frei von Milchzucker zu machen. Andere Forscher wollen die Milch mit einem Protein ausstatten, das den Erreger der Euterentzündung bekämpft. Transgene Ziegen produzieren Milch, die Bestandteile der Seide enthält – ein Material, das sich zum Wundverschluss in der Medizin ebenso eignet wie im Flugzeugbau. Außerdem gibt es gentechnisch veränderte Ziegen und Kühe, deren Milch einen Blutgerinnungshemmer enthält. Von dieser als „Pharming“ bezeichneten Methode, Medikamente von Gentech-Tieren produzieren zu lassen, versprechen sich Forscher derzeit viel.

Doch noch immer sind die technischen Probleme so groß, dass viele der gentechnisch veränderten und geklonten Tiere früh sterben oder fehlgebildet sind. 312 Embryos hatten die chinesischen Forscher den Leihmütter-Kühen eingesetzt, doch geboren wurden nur 37 Kälber. Von diesen starben sieben wenige Stunden nach der Geburt und sechs weitere Tiere innerhalb eines halben Jahres. In ihre Untersuchung konnten die Forscher schließlich nur vier Kühe einbeziehen: Sie waren die einzigen der 24 überlebenden Tiere mit einer normalen Milchproduktion.



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