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#1

Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 09.12.2012 15:03
von Lisadill • 744 Beiträge

am Freitag hab ich ein Interiew mit Huckele auf Radio lora gehört.
Er sprach sich darin auch für eine angemessene verhaltenskultur gegenüber den Opfern von Sexuellem Missbrauch aus. Wie man kondoliert bei einem Todesfall weiss man ,wie man sich respektvoll und anerkennend "benimmt" im Kontakt mit Opfern muss noch gelernt werden.
Laut Huckele der sich sehr intensiv mit der Thematik befasst hat (über viele Jahre) ist jedes 5.Kind mindestens einmal im Leben Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Angefangen mit sexuell motivierten Blicken über anzügliche Bemerkungen zu körperlichen Berührungen an den Genitalien ,Zungenküsse bis hin zur Vergewaltigung ,was laut Huckele dem Tatbestand der Folter entspricht.
Da kommt schon Grauen auf...über die kultur des wegschauens
ich hab sein Buch über die Verbrechen in der Odenwaldschule schon gelesen -und kann es nur empfehlen!

Huckele ist mein Held des Monats!

Entschädigung für Missbrauchsopfer gefordert

Der Geschwister-Scholl-Preis geht an Andreas Huckele für sein Buch über sexuellen Missbrauch an der Odenwaldschule. Der Preisträger fordert eine angemessene Entschädigung für die Opfer.
Andreas Huckele
Foto: dpa Der Autor Andreas Huckele, ehemaliger Schüler der Odenwaldschule, fordert eine angemessene Entschädigung für Missbrauchsopfer: "Man kann sowas nicht wieder gutmachen, man kann es anerkennen, indem Summen Geld gezahlt werden, die die Betroffenen nicht beleidigen" Bild teilen
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Themen

Sexualdelikte
Kindesmissbrauch

Der mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnete Autor Andreas Huckele verlangt für die Opfer sexuellen Missbrauchs an Einrichtungen wie der Odenwaldschule eine angemessene Entschädigung.

"Man kann sowas nicht wieder gutmachen, man kann es anerkennen, indem Summen Geld gezahlt werden, die die Betroffenen nicht beleidigen oder erneut beschämen", sagte er vor der Preisverleihung in München. Was derzeit ausbezahlt werde, seien "peinliche Beträge".

Um den vielen Opfern allein an der Odenwaldschule zu helfen, schlug er einen Fonds mit einem Volumen von fünf Millionen Euro vor.

Huckele: System Odenwaldschule nicht reformierbar

Huckele erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Buch "Wie laut soll ich denn noch schreien? Die Odenwaldschule und der sexuelle Missbrauch". Darin schildert er, was ihm und anderen Jugendlichen während der Schulzeit in der einstigen pädagogischen Vorzeige-Einrichtung angetan wurde.

Er schildert auch die Folgen des sexuellen Missbrauchs, Traumatisierung, Gefühle der Ohnmacht, Angst, Wut und Ekel, bis hin zu Suchtkrankheiten und Suizidgefahr. Huckele fordert deshalb auch die Schließung der Schule. Er halte das System dort für nicht reformierbar, sagte er.

Buch in der Tradition der Geschwister Scholl

Der Preis sollte Huckele am Montagabend überreicht werden. Der Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Jörg Platiel, sprach dem 43-Jährigen seine Anerkennung aus. "Sein Buch ist ein herausragendes Beispiel für Mut, Zivilcourage und geistige Unabhängigkeit", sagte Platiel. Wer dieses Schweigen breche und darüber auch noch ein Buch schreibe, stehe in der Tradition der Geschwister Scholl.

Der Preis erinnert an Hans und Sophie Scholl, die in der Gruppe "Weiße Rose" Widerstand gegen das Nazi-Regime geleistet hatten und dafür von den Machthabern hingerichtet worden waren.

Das Buch hat Huckele unter dem Pseudonym Jürgen Dehmers veröffentlicht. Anlässlich der Preisverleihung entschloss er sich jedoch vergangene Woche, seine Identität offenzulegen. Trotzdem übt er sich gerne in Zurückhaltung, vor allem was die Aufarbeitung etwa in einem Spielfilm anbelangt.

"Ich finde das falsch, dass jetzt Leute kommen, die einen filmischen Erfolg wittern und die Schicksale der Betroffenen hijacken (kapern), um damit Profit zu machen, zu Ehre zu kommen und damit einen Film zu machen im 20.15-Uhr-Format."


zuletzt bearbeitet 09.12.2012 15:50 | nach oben springen

#2

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 29.12.2012 14:33
von Lisadill • 744 Beiträge

Die Worte von Ingeborg Bachmann scheinen mir vortrefflich zur Thematik zu passen:

(Auszug aus Wikipedia)

„So kann es auch nicht die Aufgabe des Schriftstellers sein, den Schmerz zu leugnen, seine Spuren zu verwischen, über ihn hinwegzutäuschen. Er muß ihn - im Gegenteil - wahrhaben und noch einmal, damit wir sehen können, wahrmachen. Denn wir wollen alle sehend werden. Und jener geheime Schmerz macht uns erst für die Erfahrung empfindlich und insbesondere für die der Wahrheit. Wir sagen sehr einfach und richtig, wenn wir in diesen Zustand kommen, den hellen Wehen, in denen der Schmerz fruchtbar wird: „Mir sind die Augen aufgegangen“. Wir sagen das nicht, weil wir eine Sache oder einen Vorfall äußerlich wahrgenommen haben, sondern weil wir begreifen, was wir doch nicht sehen können. Und das sollte die Kunst zuwegebringen: daß uns in diesem Sinn die Augen aufgehen.“

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#3

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 10.01.2013 12:12
von Lisadill • 744 Beiträge

apropos Aufklärung ..,die II.


09.01.2013 | 18:48 5
Ab in die Nische

Katholische Kirche Während die Aufarbeitung ihres Missbrauchsskandals ins Stocken gerät, wendet sich Community Mitglied snow_in_june in einem offenen Brief an die Katholische Kirche
Ab in die Nische

Foto: Pfarrei St. Bonifatius Berlin / Flickr (CC)

Liebe Katholische Kirche,

jetzt hast du die Zusammenarbeit mit dem kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, welches deinen Missbrauchsskandal aufarbeiten sollte, beendet. Es gibt, wie das eben so ist, gegenseitige Schuldzuweisungen, viele zeigen sich überrascht. Ich bin nicht überrascht, im Gegenteil, für mich kam dieser Schritt viel zu spät!

Als die Zusammenarbeit im Sommer 2011 begann, habe ich mir ehrlich gesagt Sorgen gemacht um dich und um deinen Oberhirten (oder ist er Winzer?) in Rom. Ich habe gedacht, vielleicht haben ihn die Illuminaten entführt und nun zu einer Zusammenarbeit mit der Wissenschaft gezwungen. Mit der Wissenschaft!!! Da müssen doch deine Alarmglocken klingeln. Wissenschaft!!! Das heißt Charles Darwin, das heißt Herrschaft der Vernunft, der Logik, das heißt kein Respekt vor Autoritäten, das heißt kein Glaube sondern Wissen. Und die beauftragst du um deinen Skandal aufzuarbeiten? Also ehrlich, das konnte doch nicht gutgehen.

Ich finde ohnehin, dass die Menschen sich bei dir über die falschen Dinge wundern. Sie wundern sich, dass du immer noch was gegen Schwule hast, gegen Sex vor der Ehe, gegen Kondome, gegen Frauen. Sie wundern sich, dass du immer noch was gegen die Evangelische Kirche hast, sie wundern sich über deinen Alleinvertretungsanspruch.
Ich wundere mich über all das überhaupt nicht! Ich wundere mich, dass du überhaupt irgendwann mal salonfähig warst (merkst du, wie oft ich jetzt das Wort Wunder verwendet habe? Aber bitte, ich meine das streng im profanen Sinne, ehrlich).

Also, wenn wir mal ehrlich sind, dann bist du so abseitig, dass du eigentlich noch nie ins Zentrum unserer Gesellschaft gehört hättest, dass du eigentlich noch nie hättest salonfähig sein dürfen. Ich meine, die Sache mit den Wundern (jetzt in deinem Sinne), Brot und Wein, bei der Taufe gießt du kleinen Kindern Wasser über den Kopf, die Sache mit den sieben Tagen, der unbefleckten Empfängnis....

Mit abseitig meine ich, dass das alles so fern von dem ist, was wir Menschen tagtäglich erleben. Das kann doch eigentlich nicht funktionieren. Wie will man denn die Menschen überzeugen, wenn man sie nicht da abholt wo sie stehen. Verstehst du? Wir Menschen erleben in unserem Alltag eben keine Wunder, keine unbefleckte Empfängnis, Brot und Wein sind Brot und Wein, Wasser ist bloß Wasser und so was wie die Welt, das schafft man auch nicht in sieben Tagen.

Und jetzt gibt es schon seit Ewigkeiten diese Menschen, auch in deinen Kreisen gibt es die, die meinen, du müsstest dich Wandeln, du müsstest dich der Gesellschaft anpassen, um eine Zukunft zu haben. Diese Menschen waren das ja wahrscheinlich auch, die dich in die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern getrieben haben. Ich frage nur: spinnen die?

Ich bin mir sicher, wenn du dich wirklich unserer Gesellschaft anpasst, dann verschwindest du, dann löst du dich auf, completamente. Ich meine: wer bist du denn noch, wenn die sieben Tage verschwinden, die unbefleckte Empfängnis verschwindet, die Wunder, die Ablehnung von Schwulen, Frauen usw.?

Die, die dir einen solchen Anpassungsprozess empfehlen, sind deine Feinde, lass es dir gesagt sein. Ich hingegen komme als Freund und als solcher mache ich dir folgenden Vorschlag: Stehe zu deiner Abseitigkeit, zu deiner Radikalität, zu deiner Absurdität, zu deinen kruden Ansichten. Dann kommst du vielleicht endlich dahin, wo du schon immer hingehörst. In die Nische. Ich bin sicher, es werden sich immer genug Radikale finden, die dich am Leben halten. Dort musst du dich dann auch nicht mehr darum scheren, was die Wissenschaft, was die Presse, was die Politik sagt. Dich schert das dann nicht mehr, genau so wie andere extremistische religiöse Gruppierungen das nicht schert. Dann sind die Verhältnisse in Ordnung. Glaub mir, in einem solchen Zustand lebt es sich besser.

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#4

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 11.01.2013 13:42
von Lisadill • 744 Beiträge

Pola Kinski
Tochter wirft Klaus Kinski jahrelangen Missbrauch vor
BERLIN. Die älteste Tochter des Schauspielers Klaus Kinski hat ihrem Vater vorgeworfen, sie jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Dem Magazin "Stern" sagte Pola Kinski, ihr Vater habe sich vom 5. bis zum 19. Lebensjahr an ihr vergangen. "Er hat sich über alles hinweggesetzt. Auch darüber, dass ich mich oft gewehrt habe und gesagt habe: 'Ich will nicht.' Das war ihm egal. Er hat sich einfach genommen, was er wollte", sagte die 60-Jährige weiter.

Pola Kinski wirft ihrem Vater, dem Schauspieler Klaus Kinski posthum vor, sie jahrelang missbraucht haben. Foto: Wolfgang Langenstrassen

Schauspiel-Genie, Exzentriker, Egoman - Klaus Kinski galt immer als das Enfant terrible des deutschen Films. Doch die Vorwürfe, die seine älteste Tochter jetzt gegen ihn erhebt, übertreffen alles. "Mein Vater hat mich in meiner Kindheit sexuell missbraucht", sagt Pola Kinski im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Nicht nur körperlich, auch seelisch, habe er sich an ihr vergangen. "Das hat er mit allen Menschen gemacht. Meinungen, Geschmack, Lebensgefühl - das wurde alles von ihm bestimmt." Seine eigene Tochter belastet Kinski mehr als zwanzig Jahre nach seinem Tod heftig. Der berühmt-berüchtigte Schauspieler war am 23. November 1991 an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.

"Er fing schon an mich anzufassen und mich mit offenem Mund zu küssen als ich ziemlich klein war, mit fünf, sechs Jahren etwa", sagt die heute 60-Jährige, die ebenfalls Schauspielerin war. "Ich musste als Kind den Mund halten, weil er mich bedroht hat. Und ich war abhängig von ihm, von seiner Zuwendung." Ihr Vater habe ihr gesagt, das sei ganz natürlich, sagte Kinski zuvor dem "Stern". "Überall auf der Welt würden Väter das mit ihren Töchtern machen", so zitierte Kinski ihren Vater in dem Magazin.

In ihrem Buch "Kindermund", das im Insel Verlag erscheinen soll, beschreibt Pola Kinski Szenen des Missbrauchs, die den Leser schaudern lassen. Aber immer wieder schreibt sie auch über die Zerrissenheit, die sie als Kind erlebt hat. "Schuldgefühle quälen mich: dass ich ihn enttäuscht habe, dass ich es überhaupt zugelassen habe. Ich weine hemmungslos", heißt es.

"Ich habe jetzt ein Buch darüber geschrieben, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, dass man einen Menschen, dessen Heiligenschein von Jahr zu Jahr größer wird, derart glorifiziert." Der Schauspieler werde immer mehr zum Genie, zum Sensiblen stilisiert. "Deshalb wollte ich klare Verhältnisse darüber schaffen, wer dieser Mensch wirklich war."

20 Jahre nach seinem Tod kann Klaus Kinski den Vorwürfen nichts mehr entgegensetzen. Angst, dass man ihr nicht glauben könnte, hat die Tochter nicht. "Ob man mir glaubt oder nicht, ich habe es erlebt. Es ist die Wahrheit." Doch früher wäre sie nie auf die Idee gekommen, sich jemandem anzuvertrauen.

Ob ihr Vater sich auch an anderen Mädchen vergangen habe, wisse sie nicht. Zu ihrer Halbschwester Nastassja, die in den USA lebt, habe sie keinen Kontakt. "Ich habe mit ihr darüber nicht gesprochen." Auch ihr Halbbruder Nikolai, der als Schauspieler in Berlin lebt, möchte die Vorwürfe nicht kommentieren. Er sage generell nichts über seinen Vater, sagte Britta Dahlmann von seiner Künstler-Agentur.

Mit 19 Jahren hatte Pola den Kontakt zu ihrem Vater, der schon zu Lebzeiten mit seinen Wutanfällen immer wieder in Talkshows und an Filmsets für handfeste Skandale sorgte, abgebrochen. "Ich habe einen harten Kampf durchgestanden, aber ich kann jetzt damit leben." Mit ihrem Buch wolle sie auch anderen Missbrauchsopfern Mut machen, sich zu wehren. "Auf irgendeine Art und Weise haben wir alle lebenslänglich", sagt sie.

Empfindet sie Hass für ihren Vater? "Ich empfinde gar nichts für ihn. Als er gestorben war, wurde mir das am Telefon von meiner Mutter mitgeteilt und ich hab nichts empfunden. Keine Trauer, keinen Hass."

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ich finde man sollte solche Verbrecher posthum veruteilen um den Einsatz für Würde und Menschenrechte für Gegenwart und Zukunft zu bekräftigen.
Es waren genug Menschen durch hysterische Ignoranz beteiligt und man könnte sicherlich Beweise finden.

Wies scheint ist es aber noch ein langer weg bis Opfer von Eltern deren Verbrechen überhaupt benennen dürfen ohne dafür selbst gehasst zu werden.
"Leichter" haben es wohl Opfer von nicht Verwandten. Dieses Tabu ist dumm und feige.
Naja so gehen den Therapeuten die klienten wohl nicht aus...(schlechter Witz)


zuletzt bearbeitet 11.01.2013 13:42 | nach oben springen

#5

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 12.01.2013 22:14
von Jonas • 615 Beiträge

Artikel in der TAZ zum Thema:

"Die hässliche Wirklichkeit"

http://www.taz.de/Rape-Culture/!108850/

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#6

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 13.01.2013 12:54
von Lisadill • 744 Beiträge

"...Vielleicht ist es die Angst davor, von zu viel Gewalt zu erfahren, zu hässliche Dinge zu sehen oder zu hören. Oder gar die Angst, selbst Erlebtes wiederaufkommen zu lassen."

die gesellschaft hat schon die pflicht sich dem allen einmal zu stellen denke ich. es ist auch nicht das selbe ob eine erwachsene person oder ein kind vergewaltigt wird. das kind ist in seiner ohnmacht und seinem nicht wissen was da passiert in einer sonderstellung die ist mit nichts zu vergleichen.täte man dies wär es ein erneutes unrecht,finde ich.
mir persönlich sind im lauf meines lebens auch männer begegnet die ,wie huckele, als kinder missbraucht wurden (auch von müttern) das allerdings scheint das allergrösste tabu überhaupt zu sein -der missbrauch durch die mutter. das ist ein so heisses eisen...das wird so schnell nicht angepackt werden.und die dies wagen drüber zu sprechen müssen sich warm anziehen.
ich las neulich in einem buch über den justizmord an anna göldi: die wahrheit ohne schonung ist wie bittere medizin -sie heilt.



.."Für den 14. Februar, Valentinstag, plant die Bewegung „One Billion Rising“ weltweite Proteste, initiiert durch die feministische Künstlerin Eve Ensler, die unter anderem das Bühnenstück „Die Vagina-Monologe“ schrieb. Ein Drittel aller Frauen und Mädchen, sagt Ensler, also rund eine Milliarde Menschen, wurde in ihrem Leben schon geschlagen oder vergewaltigt. Diese Frauen, und andere Menschen, sollen an diesem Tag auf die Straße gehen und ihre Macht deutlich machen – indem sie öffentlich gemeinsam tanzen."

wie ich schon erwähnte auch buben werden vergewaltigt,weltweit.

Zitat von Jonas im Beitrag #5
Artikel in der TAZ zum Thema:

"Die hässliche Wirklichkeit"

http://www.taz.de/Rape-Culture/!108850/


zuletzt bearbeitet 13.01.2013 13:37 | nach oben springen

#7

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 14.01.2013 12:09
von Lisadill • 744 Beiträge

http://www.focus.de/panorama/boulevard/t...aid_896905.html

das "outing" dieser beiden mutigen Frauen wird sicherlich Spuren hinterlassen.

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#8

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 14.01.2013 21:54
von Lisadill • 744 Beiträge

auch in Taz findet einen Artikel dazu..soviel ich von alice schwarzer weiss ist diese zeitung in den frühen 80ger jahren mit sexuellem missbrauch an kindern sehr bagatellisierend umgegangen..

Die finstere Seite der Befreiung

Klaus Kinskis Tochter Pola wirft ihrem Vater jahrelangen sexuellen Missbrauch vor. Sie ertrage die Glorifizierung des Schauspielers nicht mehr.von Daniel Bax

War für seine Tochter mehr Wahnsinn als Genie: Klaus Kinski. Bild: ap

Der Schauspieler Klaus Kinski hat nicht nur in Filmen wie „Fitzcarraldo“ gerne rücksichtlose Egomanen gespielt. Er war offenbar auch privat ein weit größeres Arschloch, als man das bisher schon wusste. Wenn die Vorwürfe stimmen, war er ein krimineller Sexualtäter.

Kinskis älteste Tochter Pola sagt, ihr Vater habe sie jahrelang sexuell missbraucht. In ihrem Buch „Kindermund“, das demnächst erscheint, beschreibt die 60 Jahre alte Exschauspielerin ihre Kindheit als Hölle. Kinski kam zugute, dass sich seine Tochter von ihrer Mutter Gislinde Kühlbeck ungeliebt empfand und zum Vater hingezogen fühlte.
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„Sie hatte wieder geheiratet, und ich fühlte mich störend.“ Kinski habe das ausgenutzt. „Er leistete sich ein kleines Sexualobjekt, das er auf Seidenkissen bettete“, sagt Pola Kinski im aktuellen Stern. Ihr Vater habe sich „über alles hinweggesetzt“, auch wenn sie sich gewehrt habe.
Legendäre Beschimpfungsarien

Die Vorwürfe klingen plausibel, weil sie zu Klaus Kinskis aggressiven Auftritten in der Öffentlichkeit passen. Legendär sind die Beschimpfungsarien des 1991 verstorbenen Filmstars am Set oder in Talkrunden. Und seine andere Tochter Nastassja Kinski, heute 52, hatte bereits vor drei Jahren in einem Interview nur knapp angedeutet: „Er hat uns so wehgetan. Gut, dass manche Menschen nicht noch länger auf der Welt sind“.
Reaktionen

BERLIN dpa | Schauspielerin Nastassja Kinski hat sich tief betroffen über Missbrauchsvorwürfe geäußert, die ihre Schwester gegen ihren Vater Klaus erhoben hat. „Ich bin zutiefst erschüttert. Aber: Ich bin stolz auf ihre Kraft, ein solches Buch zu schreiben. Ich kenne den Inhalt. Ich habe ihre Worte gelesen. Und ich habe lange geweint...“, schrieb die 51-Jährige in der Bild-Zeitung (Freitag).

Kinder und Teenager müssten beschützt werden. „Sie müssen wissen: Es kann sofort Hilfe da sein, wenn etwas so Grauenvolles passiert.“ Ein Buch, wie es ihre Schwester geschrieben habe, helfe allen Kindern, Jugendlichen und Müttern, die Angst vor dem Vater hätten. „Meine Schwester ist eine Heldin. Denn sie hat ihr Herz, ihre Seele und damit auch ihre Zukunft von der Last des Geheimnisses befreit.“

Möglich, dass Pola Kinski mit ihren Bekenntnissen gewartet hat, bis ihre eigenen Kinder alt genug sind, um damit umzugehen. Sie ertrage es aber auch nicht mehr, dass Kinski zwanzig Jahre nach seinem Tod mehr und mehr glorifiziert werde: „Ich konnte es nicht mehr hören: ’Dein Vater! Toll! Genie!’ “

Wie wird die Filmwelt, wie werden Kinskis Bewunderer, sein ehemaliges Umfeld auf diese Enthüllungen reagieren? Kulturschaffende neigen im Zweifel so wenig zur Selbstkritik wie die katholische Kirche. Auch sie hinterfragen ihre Helden nur ungern. Und nicht nur in Indien wird sexuelle Gewalt bagatellisiert, sondern auch unter Intellektuellen in Europa: Das zeigte etwa der französische Talkshow-Philosoph Bernard-Henri Levy, als er das mutmaßliche Opfer seines Freunds Dominique Strauss-Kahn der Lüge bezichtigte.
Die Filme mit Kinski können nicht verschwinden

Große Kunst und hehre Moral passen nicht unbedingt zusammen. Viele großartige Künstler waren menschlich das Letzte. Ein feiner Charakter allein macht umgekehrt aber noch keinen großen Künstler aus. Die Filme mit Klaus Kinski können deshalb nicht einfach so verschwinden. Eine Debatte um Starkult und Pseudo-Libertinage, wie nach der spät aufgedeckten Missbrauchsserie des BBC-Moderators Jimmy Saville in Großbritannien, ist aber nötig.

„Das Infame war, dass er sagte, das sei ganz natürlich. Überall auf der Welt würden Väter das mit ihren Töchtern machen“, sagt Pola Kinski. „Nur in diesem spießigen Deutschland sei das nicht normal.“ In dieser Aussage spiegelt sich der Geist der 60er und 70er Jahre, als gegen überkommene Normen aufbegehrt wurde.

Allerdings hatte die Idee einer grenzenlosen sexuellen Befreiung auch ihre finsteren Seiten, nämlich dann, wenn sie auf Kosten der Schwächeren ging. Der einzige Trost ist, dass man für diesen Aspekt heute sensibler ist.
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E-Mail

Nach den Missbrauchsenthüllungen seiner Schwester hat sich der Sohn des verstorbenen Schauspielers Klaus Kinski entsetzt über seinen Vater gezeigt. "Ich schäme mich für ihn", erklärte Nikolai Kinski nach Angaben der "Bild"-Zeitung. Er habe keine Ahnung vom "schrecklichen Schicksal" seiner Halbschwester Pola gehabt. "Ich bin zutiefst schockiert und am Boden zerstört über die Offenbarung ihres Missbrauchs durch unseren Vater." Er selbst habe ihn "nie so erlebt. Ich wünschte, ich könnte ihn noch mit den Vorwürfen konfrontieren."

Nikolai Kinski hatte keine Ahnung vom Missbrauch seiner Schwester. (Bilder: Getty Images)

In ihrem Buch "Kindermund" enthüllt Kinskis älteste Tochter, dass sie von ihrem Vater vom 5. bis zum 19. Lebensjahr sexuell missbraucht worden war. Sie habe das Buch nicht geschrieben, "um ihn schlechtzumachen", sagte die 60-Jährige der "Welt am Sonntag". Mit ihrem Buch habe sie vor allem zeigen wollen, was Missbrauch mit Kindern mache, welche "Wunden" er hinterlasse. Jahrelang habe sie unter Ängsten, Panikattacken und Schuldgefühlen gelitten.


zuletzt bearbeitet 15.01.2013 01:03 | nach oben springen

#9

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 18.01.2013 00:15
von Lisadill • 744 Beiträge

eben war bei Beckmann Pola Kinski und Andreas Huckele sowie der Kriminologe Prof Pfeiffer und die Gründernin von ZartBitter Ev.als Talkgäste eingeladen.(und ein Kirchenmann)
Prof.Pfeiffer wurde quasi abgwürgt als er sagte dass die meisten Fälle von sexualisierter Gewalt in Familien geschehen.Und das die Opfer in der Regel die ungeliebten(seelisch ausgehungerten) Kinder seien.
Frau Kinski konnte ja bestätigen das dies so bei ihr war ,sie wurde von ihrer Mutter als STörfaktor behandelt.
Die Gründern von zartbitter reagierte auf den Hinweis auch der Mutter eine Teilschuld zu gebend gereizt.

Andreas Huckele berichtete dass er eines der Opfertypen gewesen sei das reden wollte und konnte aber niemanden fand der ihm zuhören wollte.(!)
Frau Kinski konnte viele Jahre nicht reden und wurde nun nach der veröffentlichung ihres Buches, von ihrer Mutter in einem interview das sie der Bunten gab -deshalb (!)verhöhnt..nach dem Motto :selber Schuld wenn sie nichts erzählt hatte.


Ich empfinde Hochachtung vor Huckele und Kinsiki. Kinksi meinte noch zum Schluss:Opfer haben lebenslänglich(sei meinte damit dass Opfer mit Sympthomen zu kämpfen haben auch wenn diese durch verarbeitung schwächer und erträglicher werden können)

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#10

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 24.01.2013 11:39
von Lisadill • 744 Beiträge
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#11

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 28.01.2013 18:58
von Lisadill • 744 Beiträge

Gewalt gegen Kinder geht jeden an!

In Südtirol wird jeder fünfte Jugendliche körperlich bestraft

Das Südtiroler "Netzwerk Kinder- und Jugendrechte" beschäftigt sich in diesem Arbeitsjahr mit dem Thema "Gewalt gegen Kinder" und will die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren. Die Situation in Südtirol erschreckend.

Aus einer UN-Studie geht hervor, dass weltweit Gewalt gegenüber Kindern bis heute vielfach hingenommen wird und sogar in zahlreichen Ländern erlaubt ist. So haben lediglich 102 von über 200 Staaten körperliche Disziplinierungsmaßnahmen in Schulen verboten. Aber auch wo Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gesetzlich verboten ist, wird die Umsetzung unzureichend überwacht. Aus der Studie geht hervor, dass in den Industrieländern die Zahl der Todesfälle durch Misshandlungen und Vernachlässigungen in den vergangenen Jahrzehnten zwar gesunken ist, aber immer noch allein in Deutschland und England jede Woche zwei Kinder, in Frankreich drei, in Japan vier und in den USA 27 daran sterben.

Aus der Südtiroler Jugendstudie 2009 geht hervor, dass die körperliche Bestrafung von Kindern von Seiten der Eltern auch heute noch eine verhältnismäßig große Rolle spielt. Etwa jede/r fünfte Jugendliche berichtet über körperliche Bestrafung von Seiten mindestens eines Elternteils. Die Studie bestätigt, dass die Auswirkungen körperlicher Bestrafung sich in unterschiedlichen Reaktionen bemerkbar machen: Geschlagene Jugendliche sind öfter als andere in Streitereien verwickelt, setzen sich häufiger mit Härte gegen andere durch und tendieren eher zum Trinken als Problembewältigung als nicht geschlagene. Außerdem denken sie häufiger über die Sinnlosigkeit des Lebens und Selbstmord nach als Jugendliche ohne Gewalterfahrung.

Der dänische Familientherapeut Jesper Juul betont, dass die Tatsache, dass nur grobe körperliche Gewalt, die wir Kindesmisshandlung nennen, gesetzlich belangt wird, nicht heißt, dass andere Formen von Gewalt nicht schädlich sind. Jede Form der Gewaltanwendung Kindern gegenüber hat genau die gleiche Konsequenz wie die Gewaltanwendung gegenüber Erwachsenen: Sie schafft kurzfristig Angst, Misstrauen und Schuldgefühl, und langfristig sorgt sie für ein geringes Selbstwertgefühl, für Zorn und Gewalt. Diese Folgeerscheinungen der Gewalt stehen nicht notwendigerweise im Verhältnis dazu, wie häufig ein Kind geschlagen wird.

Auch das Miterleben von Gewalt zwischen den Erwachsenen bleibt für die Kinder nie ohne negative Auswirkungen. Die akuten Auswirkungen können unspezifisch sein wie Schlafstörungen, Schulschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen, Aggressivität und/oder Ängstlichkeit.

Die Südtiroler Sozialdienste belegen, dass im Jahr 2008 276 Minderjährige von der sozialpädagogischen Grundbetreuung der Sozialdienste betreut wurden, bei denen der Hauptgrund der Fallübernahme Missbrauch beziehungsweise Gewalt war.

Das "Netzwerk Kinder- und Jugendrechte" möchte jeden Erwachsenen, der Gewalt gegen Kinder wahrnimmt, auffordern etwas dagegen zu unternehmen. Es gilt ein starkes, unmissverständliches Signal zu setzen, dass die Gesellschaft Gewalt gegen Kinder nicht akzeptiert.

Astrid Egger, Pressesprecherin des Südtiroler "Netzwerks Kinder- und Jugendrechte"

Zum herunterladen: Jugendstudie Astat 2009 (1,8 MB)
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#12

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 01.02.2013 15:40
von Lisadill • 744 Beiträge
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#13

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 24.02.2013 11:37
von Lisadill • 744 Beiträge
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#14

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 07.03.2013 15:01
von Lisadill • 744 Beiträge

Missbrauch an Kloster Ettal hatte laut Studie System
"Wille der Schüler sollte gebrochen werden"
AFPAFP –


Drei Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals im Internat des bayerischen Klosters Ettal hat eine Studie die jahrzehntelangen Vorfälle als systematisch bewertet. Die Pädagogik in der katholischen Einrichtung habe dazu gedient, "ein System der Unterdrückung aufzubauen und zu bewahren, mit dem der Wille der Schüler gebrochen werden und deren Anpassung an die vorgegebenen Regeln erreicht werden sollten". (Archivfoto)

AFP - Drei Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals im Internat des bayerischen Klosters Ettal hat eine Studie die jahrzehntelangen Vorfälle als systematisch bewertet. Die Pädagogik in der katholischen …Mehr

Drei Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals im Internat des bayerischen Klosters Ettal hat eine Studie die jahrzehntelangen Vorfälle als systematisch bewertet. Die Pädagogik in der katholischen Einrichtung habe dazu gedient, "ein System der Unterdrückung aufzubauen und zu bewahren, mit dem der Wille der Schüler gebrochen werden und deren Anpassung an die vorgegebenen Regeln erreicht werden sollten", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" aus den Ergebnissen der Untersuchung. Diese sollen am Nachmittag in München vorgestellt werden.

Das Kloster hatte das sozialwissenschaftliche Institut IPP beauftragt, die Vorgänge an der als Eliteschule geltenden Einrichtung zu überprüfen. Laut "SZ" kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Ettaler Mönche diese Elite "durch Selektion und schmerzvolle Bestrafung der Leistungsschwachen " geformt hätten. Körperliche Züchtigungen seien "gezielt als pädagogisches Mittel eingesetzt" worden. Sexuelle Übergriffe seien "eine spezifische Variante der Gewalt" gewesen.


zuletzt bearbeitet 07.03.2013 15:02 | nach oben springen

#15

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 08.03.2013 15:00
von Lisadill • 744 Beiträge

Du bist ok, so wie du bist

Du bist ok, so wie du bist
Das Ende der Erziehung: Nur zwei Buchstaben scheinen es zu sein, um von der ERziehung zur BEziehung zu kommen. Tatsächlich aber müssen wir unsere Haltung und unsere Sicht auf Kinder ganz grundlegend verändern, wenn wir eine lebendige, aufrichtige und herzlichen Beziehung wollen

Paradigmenwechsel
Paradigmenwechsel
Leseprobe "Jede Art von Erziehung dient nur als Schutzschild der Erwachsenen, um sich vor der Beziehung zu Kindern zu schützen. Die hingegen brauchen keine Erziehung, sondern vor allem Beziehung!"
Sein und Werden
Sein und Werden
Biographie Bekannt wurde die Diplom-Pädagogin Katharina Saalfrank zwar vor allem als "Die Super Nanny" – ihre Beschäftigung mit den Themen Erziehung und Gesellschaft ist jedoch weitaus umfassender
Harte Positionen
Harte Positionen
Einblicke Die Frage nach dem pädagogischen Umgang mit unseren Kindern ist gerade in jüngster Zeit ein heißes Eisen, und führt immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Versuch einer Sammlung

Netzschau Rezensionen und Texte zum Thema aus dem Netz: "Nun wendet sich Katharina Saalfrank in einem lesenswerten Buch gegen einen weiteren problematisierenden Umgang mit schwierigen Kinde

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#16

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 23.03.2013 19:33
von Lisadill • 744 Beiträge

WDR enthüllt sexuellen Missbrauch in Kinderpsychiatrie
Vorfälle in Marsberg in 50er und 60er Jahren
AFPAFP – vor 3 Stunden



Einem WDR-Bericht zufolge sind in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie-Einrichtung in Marsberg in NRW in den 50er und 60er Jahren zahlreiche Bewohner missbraucht worden. Das Magazin "Westpol" beruft sich dabei auf Aussagen von Opfern. (Illustrationsfoto)

AFP - Einem WDR-Bericht zufolge sind in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie-Einrichtung in Marsberg in NRW in den 50er und 60er Jahren zahlreiche Bewohner missbraucht worden. Das Magazin "Westpol" beruft sich …Mehr

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie St. Johannesstift im nordrhein-westfälischen Marsberg hat es nach einem Bericht des WDR in den 50er und 60er Jahren massive sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche gegeben. Das WDR-Politikmagazin "Westpol" beruft sich dabei auf Aussagen damaliger Betroffener. Der Sender hatte zuvor über ähnliche Vorfälle auch in Kinder- und Jugendpsychiatrien in Bad Oeynhausen und Schleswig berichtet.

Ein früherer Patient beschreibt in der "Westpol"-Sendung, die am Sonntag ausgestrahlt wird, wie ihn eine Schwester des Ordens der Vincentinerinnen 1964 in Marsberg im Alter von 13 Jahren mehrfach in ihr Zimmer beordert habe. Dort habe er sich ausziehen müssen, und die Schwester habe sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen. Ein anderer früherer Patient berichtet laut WDR, er sei von Nonnen regelmäßig im Genitalbereich gewaschen worden.

Experten halten die Schilderungen laut WDR für glaubwürdig. "Das sind Einrichtungen, in denen Menschen über 24 Stunden des Tages einer Fremdbestimmung unterworfen sind", sagte der Sozialpädagoge und Psychotherapeut Manfred Kappeler.

Die Generaloberin der Vincentinerinnen in Deutschland, Schwester Cäcilie Müller, äußerte sich tief betroffen über die Vorwürfe. "Das löst in mir unendliche Betroffenheit aus und auch ein Stückchen Beschämung", sagte sie dem WDR. Auch im Namen der Schwestern, gegen die sich die Vorwürfe richten und die heute nicht mehr leben, wolle sie sich bei den Opfern "aufrichtig entschuldigen für das ihnen zugefügte Leid".

Die Generaloberin bot den Betroffenen Gespräche an, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Auch der Träger der Einrichtung in Marsberg, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, entschuldigte sich bei den damaligen Opfern und bot ihnen ebenfalls Gespräche an.

Entschädigungsansprüche haben Menschen, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen geworden sind, allerdings dem Bericht zufolge bislang nicht. Sie waren bei bisherigen Entschädigungsregelungen für Missbrauchsopfer vorerst ausgespart worden.

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#17

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 25.03.2013 09:33
von Lisadill • 744 Beiträge
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#18

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 27.03.2013 08:22
von Lisadill • 744 Beiträge

"Mutti ist die Bestie" ein neues Buch eines Psychoanalytikers

http://www.buch.ch/shop/home/mehr-von-su...ten_milsch.html

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#19

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 10.04.2013 15:28
von Lisadill • 744 Beiträge

http://www.youtube.com/watch?v=073-91pacrg
Andreas Huckele über Egostatus und Aufklärung von Verbrechen an Kindern versus Aufarbeitung.


zuletzt bearbeitet 10.04.2013 16:10 | nach oben springen

#20

RE: Geschwister Scholl Preis für einen mutigen Aufklärer

in München 19.04.2013 13:19
von Lisadill • 744 Beiträge
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