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Frankreich erleidet Debakel der Atomenergie

in Argumente gegen Atom und Kohle 13.02.2012 16:45
von Jim Bob • 494 Beiträge

Tschechien kündigt Rückzug auf Mega-Ausbau der Atomenergie an

Die Atomgroßmacht Frankreich mit einem Atomstromanteil von 75 Prozent war das Vorbild Tschechiens. Aber nach der Ankündigung Tschechiens, sich auf dem geplanten Mega-Ausbau der Atomenergie um bis zu 18 Reaktoren zurückzuziehen, haben die Atomgegner Rückenwind und werden sich nun in Tschechien ganz auf das Verhindern des Ausbaus von Temelin konzentrieren. Das sichtbar gewordene Erdbebenrisiko des Standortes Temelin und das aktuelle Energiefiasko Frankreichs bietet dazu hervorragende Argumente. Und in wenigen Monaten könnte die bisherige Atomgroßmacht Frankreich nach Deutschland, der Schweiz, Belgiens und etlichen anderen als nächstes den Einstieg in den Ausstieg fixieren.

Die klirrende Kälte in ganz Europa zeigt die dramatischen Schwächen der Energieprogramme der Atomstaaten auf: durch Elektroheizungen sollte der Absatzmarkt für die Atomenergie gesichert werden. Jetzt zeigt sich, dass diese bei großer Kälte zu Versorgungsengpässen und immer größeren sozialen Problemen führen.

Frankreich hatte in den 70er Jahren innerhalb von 15 Jahren den Atomstromanteil von Null auf 75% Prozent gesteigert. Ein flächendeckendes Ausbauprogramm von Elektrodirektheizungen sollte dabei den gesicherten Absatzmarkt bringen. Heute haben 7 Millionen Haushalte Stromheizungen - die gemeinsam mit schlechter Isolation vieler Gebäude den Stromverbrauch in Kältephasen dramatisch erhöhen.

Denn da ein Drittel aller Häuser (bei Neubauten sogar 80%) Stromheizungen besitzt, bringt in Kältezeiten wie diesen eine um einen Grad sinkende Temperatur eine Erhöhung des Stromverbrauchs um 2200 MW - die Leistung von mehr als zwei AKW. Derzeit sind zwar die Temperaturen nicht so tief wie in Deutschland oder Österreich, aber dennoch steht Frankreich vor einem Energiekollaps. Der Stromverbrauch hat bereits die Schallmauer von 100.000 MW übertroffen und ist so hoch, dass 80 AKW zur Erzeugung notwendig wären (58 sind in Betrieb). Daher wird in großem Stil Strom importiert - aus Großbritannien und aus Deutschland.

Besonders gefährdet sind im Augenblick die Bretagne und die Region Provence-Alpes-Cote dAzur (Paca) - hier wurde bereits zu Produktionsdrosselungen und Absenkungen der Raumtemperatur aufgerufen. Frankreich steht in einzelnen Regionen knapp vor dem Blackout.

Binnen zehn Jahren stieg der Verbrauch der Elektroheizungen um ein Drittel an. Immer mehr Besitzer von Stromheizungen führt dieser enorme Mehrverbrauch an Strom in die Armutsfalle. In den französischen Medien häufen sich Geschichten über Menschen, die nach der Abschaltung von Strom in der Wohnung ihr Essen auf Kerzen kochen. Denn ist der Strom weg, sind in diesen Haushalten alle Energiequellen weg.

Kompletter Beitrag und Quelle: http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=957


+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++

„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie

zuletzt bearbeitet 13.02.2012 16:46 | nach oben springen


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