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Sonnenbahn: Vision für 76 Millionen Megawattstunden Elektrizität für 60 Millionen Menschen pro Jahr
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Sonnenbahn: Vision für 76 Millionen Megawattstunden Elektrizität für 60 Millionen Menschen pro Jahr
in Jim Bobs Umzug 19.03.2011 00:45von Jim Bob • 494 Beiträge
Die Vision von Frank Lessing aus Dresden klingt nicht nur auf den ersten Blick unglaublich: Lessing schlägt heute via Mailaussendung die Überdachung von Autobahnen, Land- und Fernstrassen in Deutschland und Europa vor, um diese mit Solarzellen zu besetzen und innerhalb von 20 Jahren genügend Elektrizität für 60 Millionen Menschen per sauberem Solar Strom zu generieren. Nach den Berechnungen Lessings könnten insgesamt 76 Terawattstunden Elektrizität pro Jahr erzeugt werden, wenn ja, wenn ca. 950 km² entsprechend überdacht würden. Wir von Cleanthinking.de möchten den Vorschlag dokumentieren und anschließend zur Diskussion stellen.
Sonnenbahn – Solar Wunder des 21. Jahrhunderts?
Solarbahn
Die von Visionär Lessing als Solarbahn bezeichnete Überdachtungskonstruktion könnte beispielsweise so aussehen, wie auf der Illustration dargstellt: Die Bauweise erinnert an bekannte Überdachungskonstruktionen und könnte als Blitz-Montage-Ständer-Variante im MIttelstreifen bezeichnet werden.
Der Vorteil der Sonnenbahn läge in der äußerst raschen, effektiven, den Verkehr wenig störender Montage: Die praktisch einzigen, den Verkehr behindernden Arbeiten, wäre die Schaffung der 3-4m tiefer Bohrlöcher, die mit einer einzementierten Stahl-Hülse versehen, später die komplett vorgefertigte Tragwerk-Konstruktion mitsamt passendem Fußstempel und den großflächig vormontierten Photovoltaik-Modulplatten aufnehmen. Die Aufständerung könnte je nach Design und Umständen variieren.
Dieses System erlaubt jederzeit rasches Auswechseln einzelner Segmente von außen per Kran. In jedem Fall muss die Neigung der Dachflächen über 12° liegen um die Selbstreinigung der Paneelflächen zu gewährleisten – Natürlich wären 28° zur Ausbeute optimal, was von Fall zu Fall auch möglich sein wird. Realistisch erscheint im Mittel 15°, – was auch gute Erträge liefert.
Der Aufbau des Systems würde, über 20 Jahre gestreckt, pro Jahr 18 Milliarden Euro verschlingen. Allerdings wären dies keine reinen Kosten, da die Anlagen konstante Rendite abwerfen würden und sich so nach und nach amortisieren würden. In seiner Beispielrechnung geht Lessing von einer Art Volksaktienmodell aus, an dem quasi jeder Deutsche an den Anlagen vor seiner Haustür beteiligt wird und sich künftig über jede Sonnenstunde freuen könnte.
Kosten der Sonnenbahn
Aus der Sicht eines Investorenpools / Volksaktienmodells, das nie seinen Wert verlieren kann, genügt zur Darstellung die Bauleistung eines Jahres von z.B. 2.000 km Sonnenbahn zu 30 m.
* Investition Gesamtpreis für 60 Millionen m² ~ 6.0 GW Leistung zu 3.000€/kW = 18.000.000.000 €
* Erzeugte Energie bei 800 KWh/KW-peak p.a. ergibt 4,800 Gigawattstunden = 4,8 TWh
* Bei einem mittleren Abgabepreis von 0,25€ / kWh ergibt das jährlich = 1,2 Mrd €
* Abzug für Wartung, Versicherung, Management, Eigenenergie von 10% = -120 Millionen €
* Es verbleiben = 1.08 Mrd €
* Die jährliche Rendite wäre: 1,08/18 = 6,% – Bei 100% Eigenkapital als Aktienmodell.
Durch den Leverageeffekt könnte diese Rendite erheblich gesteigert werden, je nachdem, welcher Prozentsatz Fremdkapital zu welchem Effektivzinssatz erreichbar ist.
Realistisch erscheinen aber bei Fremdfinanzierung sichere 7-8 % Rendite über etwa 20 Jahre. Es ist kein Verlust, oder sogar Totalverlust des Kapitals möglich, außer die Sonne hört auf zu scheinen.
Ausbau und Internationalisierung der Sonnenbahn
Natürlich würde ein solches Konzept, würde es wirklich geplant werden, international für immenses Aufsehen sorgen. Würde sich die deutsche Industrie – vom Stahlproduzenten bis zum Solarzellenhersteller zusammentun und mit der Politik in Einklang kommen, wäre ein solches Projekt möglicherweise wirklich realisierbar. Und: Die Weiterentwicklung auf (lahm gelegte) Bahnstrecken, auf Windkrafträder sowie der konsequente Export von Idee und Know-How könnten der Volkswirtschaft einen wichtigen Schub verleihen. Allerdings wäre natürlich klar: Wenn die deutsche Industrie für 20 Jahre gebunden wäre, könnte sie nicht gleichzeitig italienische oder spanische Autobahnen überdachen. Die Gefahr bestünde, dass überall Überkapazitäten geschaffen würden, die nach den 20 Jahren schließlich massive Probleme zur FOlge hätten.
Ein weiterer Aspekt wäre aber die Möglichkeit, Elektroautos über die Solarzellen der Sonnenbahn aufladen zu lassen. Entsprechende Technologien sind bereits in der Entwicklung und könnten in zehn bis zwanzig Jahren Realität werden. Dies wiederum hätte eine möglicherweise weitgehend solare Versorgung von Haushalten und Verkehr zur Folge – eine wunderbare Vision.
Probleme bei der Umsetzung der Sonnenbahn
Das größte Problem nach der Veröffentlichung – und dieser Blogbeitrag scheint der erste öffentliche Beitrag zu Lessings Konzept zu sein - wird das schnelle Zerreden solcher Visionen in der öffentlichen Debatte sein. Eine starke Lobby wäre nötig, eine Initiative der Industrie, die auch die Umsetzung von DESERTEC vorantreiben will. Gleichzeitig würden Stromkonzerne womöglich mobil machen und die Gegner von Windkraftanlagen würden bei einer Überdachung der Autobahnen erst richtig aus der Reserve gelockt werden.
Lessing spricht in seinem Konzept davon, dass Unfallzahlen wegen des Überdachens sogar reduziert werden könnten, weil beispielsweise die Belastungen durch schlechte Sicht mit Nebel oder bei Eis und Schnee verringert würden. Dies kann sicherlich stimmen, allerdings steht dem die Gefahr entgegen, dass vermeintlich leichte Unfälle, wenn ein Auto in die Leitplanke knallt, zu einerm größeren Chaos führen würden, weil die solaren Aufbauten beschädigt würden. Diese große Gefahr müsste untersucht werden bzw. die Konstruktionen jeweils auf solche Fälle hin entwickelt werden.
Quelle:
http://www.cleanthinking.de/sonnenbahn-v...-pro-jahr/1904/
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