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Rinspeed vereint Auto, Bahn und Web in einem neuartigen Mobilitätskonzept
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Rinspeed vereint Auto, Bahn und Web in einem neuartigen Mobilitätskonzept
in Jim Bobs Umzug 12.03.2011 11:00von Jim Bob • 494 Beiträge
„UC?“ - Knuffige Hightech-Kugel mit E-Antrieb
Quelle: http://www.rinspeed.ch
Emotionalität und Ideenreichtum - das sind die Markenzeichen der Concept Cars, mit denen der Schweizer Auto-Visionär Frank M. Rinderknecht seit vielen Jahren für pfiffige Farbtupfer beim Genfer Automobilsalon sorgt. Der Rinspeed-Boss ist immer für eine Überraschung gut - und macht auch in diesem Jahr etwas, was niemand vom ehemals PS-affinen Tausendsassa erwartet hätte: Er baut einen Kleinwagen.
Doch damit nicht genug: Zum ersten Mal in seiner langjährigen Concept Car-Historie entwickelte die eidgenössische Auto- und Konzeptschmiede nicht nur ein Fahrzeug, sondern gleich ein komplettes Mobilitätskonzept. Auf den Namen „UC?“ (steht für: „Urban Commuter“-Pendlerfahrzeug) hört der schnuckelige Zweisitzer mit Elektroantrieb.
Und überraschend: Erklärtermaßen wurde der „UC?“ für eine künftige Serienfertigung konzipiert. Der keine 2.60 Meter kurze Flitzer soll helfen den innerstädtischen Verkehrsinfarkt zu vermeiden und dabei gleichzeitig durch ein zukunftsweisendes Waggon-System per Intercity-Zug das Zeug haben, große Strecken bequem, stau- und somit stressfrei zu überbrücken.
Quelle: http://www.rinspeed.ch
Verzahnte Mobilität zwischen Individual- und öffentlichem Personenverkehr ist das Ziel. Die Querverladung in speziellen Waggons ermöglicht die simultane Be- und Entladung zahlreicher „UC?“ Fahrzeuge in kürzester Zeit. Die Buchung und Platzreservierung erfolgt online aus dem Fahrzeug. Und dass dabei die Connectivity via G3-Netz und der gute Sound stets erhalten bleiben, dafür sorgt Harman International. Voip2Car bringt IP-Telefonie, Videochat, Videokonferenzen, E-Mail und vieles mehr direkt in den „UC?“. Ladestationen an Bord der Waggons sorgen dafür, dass bei Ankunft am Zielort wieder die ganze Batteriekapazität und damit auch die volle Reichweite zur Verfügung stehen. Während der Zugsreise steht es den Fahrern offen, ob sie die Zeit zum Beispiel im Zugrestaurant oder mit vertraulichen Telefonaten, Arbeiten am Computer oder zum Entspannen in ihren Fahrzeugen verbringen wollen. Mit diesem Mobilitätskonzept umgeht Rinspeed elegant die Reichweiten-Hürde von Elektrofahrzeugen, die bisher viele Interessenten davon abhält auf emissionsfreies Fahren umzusteigen. Rinderknecht ganz pragmatisch: „Ich kann meine Zeit effizienter nutzen als auf der öden Autobahn. Da gehe ich doch lieber ins Zugrestaurant oder ziehe mich zum Arbeiten in mein Gefährt zurück.“ Klar, dass der Schweizer Visionär bereits mit internationalen Bahngesellschaften über sein Konzept diskutiert.
Wer die knuffige Hightech-Kugel zum ersten Mal sieht, fühlt sich an Fiats „Topolino“ aus den 30er bis 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erinnert. Das ist Autodesign zum Liebhaben. Rinderknecht macht daraus keinen Hehl: „UC? - das ist eine neue hoch emotionale, Web-basierte Autowelt, die Individual- und öffentlichen Personenverkehr intelligent miteinander verzahnt. Wir wollen eine Community mit Menschen schaffen, die offen sind für eine neu definierte Mobilität.“
Die technischen Fakten des Zweisitzers, den die Schweizer Engineering-Firma Esoro wieder auf die Räder stellte: Das Leichtbau-Gefährt bringt 130 Newtonmeter Kraft auf die Straße, ist 120 Stundenkilometer schnell und hat eine Reichweite von 105 Kilometern. Das reicht für den stadtnahen Verkehr. Denn 82 Prozent aller Fahrten in Europa liegen unter 60 Kilometer - Kurzstrecke ist King!
Und nun zu den technischen Leckerbissen: Lenkrad ade, denn per Force-feed-back-Joystick des deutschen Elektronik-Spezialisten Rafi werden die Befehle an die Straße geschickt. Rinderknecht: „Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Joysticks kennen. Endlich bekommen Sie ein besseres Lenkgefühl und eine deutliche Rückmeldung von der Straße.“ Übrigens: Das ganze Auto funktioniert über den Space Drive, ein Drive-by-Wire-System, das von Paravan, einem der führenden Hersteller von Behinderten-Fahrzeugen, entwickelt wurde.Rund um den Elektroantrieb gab es zahlreiche Herausforderungen, die Rinspeed mit seinen Partnern anging: Die Lithium-Ionen-Batterien stammen aus Deutschland und werden von Li-Tec-Battery beigesteuert, einem Joint-Venture von Evonik und Daimler. Spezialist Absaar lieferte das effiziente und zuverlässige Ladegerät. Die futuristische Ladestation kommt von ABB Sécheron, als weiterer Partner aus der Energiebranche ist der Stromversorger Axpo mit dabei. Den Elektroheizer und die kugelförmige Ausströmer baute der Spezialist Eberspächer ein. Unterstützung erhielt Rinspeed auch von der Schweizer Coop Genossenschaft, die sich nachhaltiges Handeln und damit auch emissionsfreie Mobilität auf die Fahnen geschrieben hat, und von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich, die Strom und Infrastruktur bereitstellen.Um Energie zu sparen, legten die Entwickler großen Wert auf Leichtbau: Kein Wunder also, dass Ticona als einer der weltführenden Hersteller technischer Kunststoffe mit von der Partie ist. Die leichtgewichtige Heckklappe kommt vom Grossserienlieferanten Rehau. Die P7 Cinturato-„Sparreifen“ der Grösse 195/40-17 von Pirelli sind auf sportlich-filigran wirkende nur 6.2 Kilogramm schwere Leichtbauräder des deutsch-österreichischen Felgenherstellers AEZ aufgezogen. Und Motorex kümmerte sich um umweltfreundliche Schmierstoffe.Und dann gibt es da einige Dinge an der E-Kugel, die für die emotional-auffälligen Momente sorgen: Als erstes ins Auge sticht dabei die von gelb nach grün changierende Außenhaut, für die AkzoNobel, einer der größten Lackhersteller der Welt, das Material lieferte. (Und passend dazu gibt es „Stickerfix“, den neuartigen Klebelack für die kleine Reparatur zwischendurch.) Der lederne Reisekoffer fürs Dach und die poppige Lederinterieur nebst Aluminiumintarsien steuert die Sellner Group bei. VDO-Continental Automotive konzipierte für den „UC?“ ein neues und futuristisches Zentralinstrument, in dem ein mechanisches (!) Uhrwerk der Schweizer Edelmanufaktur Carl F. Bucherer tickt. „Swiss made“ eben. Schön auch der Swarovski-„Tankdeckel“, unter dem sich der notwendige 230-Volt-Ladestecker versteckt. Der außergewöhnliche Kristallverschluss zeigt über eine eingelaserte Wendel, wie wir sie aus der Glühbirne kennen, den Ladezustand der Batterie an: von rot=leer über orange=halbvoll bis grün=voll. Rinspeed will einen Imagewandel bewirken: Das „E“ für „elektrisch“ wird nicht beschämt versteckt, sondern demonstrativ gezeigt: Seht, ich fahr’ mit Strom!
Den „UC?“ soll es in verschiedenen Bauvarianten geben: der „Ultimate Commuter“ ist das lifestylige und komfortable Pendler-Fahrzeug. „Unlimited Commuter“ kommen zum Beispiel als Pizza-Kurier-, Post- oder Handwerker-Autos daher. Die renommierte Beratungsfirma A.T. Kearney Consultants erarbeitet die modulare Produktionsstrategie, um den Kleinwagen möglichst kostengünstig und effizient produzieren zu können. Das Ziel dabei ist es, viele Einsatzgebiete und Ausstattungsvarianten abzudecken: In drei Tagen zum Elektroauto. Es besteht also durchaus die Chance, dass „UC?“ in Serie geht. Denn das Konzept ist so ausgelegt, dass Großserienhersteller es leicht adaptieren und integrieren können. Und da gibt es schon intensive Gespräche auf höchster Ebene.
Wie ernst es Frank M. Rinderknecht mit dem Thema Mobilität ist, beweist er augenfällig auf dem Genfer Automobilsalon: Während sich die anderen Kleinode individueller Mobilität auf den Ständen die Reifen platt stehen, dreht der kugelige „UC?“ seine Runden - auf einem (Kunst-) Fell-Parcour von Sibu Design. Der Rinspeed-Gast entspannt sich in der von Xmobil ausgestatteten Lounge und wird über die HD-Bildschirme von Sharp über den „UC?“ in bester Qualität informiert. Zu jeder gelungen Präsentation gehören perfekte Druckerzeugnisse: Fotorotar druckt alle Pressemappen und Kalender für den „UC?“ in bester Qualität.
Mehr Info: http://www.rinspeed.ch/pages/cars/uc/prd-uc.htm
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