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#1

Wir werden an der Nase herum geführt !

in Jim Bobs Umzug 04.03.2011 09:50
von Jim Bob • 494 Beiträge

Ein anderer Satz fällt mir nicht dazu ein.
Ich hatte schon darüber geschrieben das VW eine alte Idee des E-Sportwagen Hersteller Tesla aufgreift und als eine ganz neue und eigene Idee verkaufen möchte.

Das die Entwicklern bei VW es nicht wissen das man bei Tesla den besagten Akkutyp 18.650 schon von Anfang an erfolgreich benutzt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, schon eher das man darauf hofft, dass diese Tatsache bei den entsprechenden Stellen noch nicht durchgedrungen ist, die Forschungsgelder vergeben.

Hat man sich da wohl ein ordentliches Stück vom Fördermittelkuchen erhofft ?

Genauso fühle ich mich an der Nase herum geführt, wenn über die Preise der Akkus geschrieben wird, hier geistern immer noch Preise von bis zu € 1200.- pro kWh Kapazität durch die Medien.

Ein solcher Akkupack würde für ein E-Auto mit 160km Reichweite rund € 29.000 ausmachen.

Es ist dann immer die Rede davon, es wäre erst wirtschaftlich wenn die Akkupreise auf € 250/kWh sinken würde und dass das erst in einigen Jahren der Fall wäre.

Doch was ist die Realität ?

Heute habe ich diese Seite eines amerikanischen Anbieter für Umbausätze gefunden:
http://rebirthauto.com/lithiumlifepo4cells.aspx

Neben tollen Umbausätzen für den alten VW Käfer, einen für alte Volvo´s und noch andere, gibt es dort auch Lithium Akkus des großen chinesischen Anbieter Thunder Sky, sogenannte LiFePO4 Zellen.

Und die Preise dort, es handelt sich um Endverbraucher Preise, sprechen eine andere Sprache !

Als Beispiel soll uns die 200Ah Zelle dienen, mit einer Zellspannung von 3,25V entspricht das einer Kapazität von 650 Wh, der Preis dieser Zelle liegt bei $ 276, umgerechnet rund € 215.

Um jetzt den kWh Preis zu ermitteln teile ich die 215 durch die 650 und multipliziere mit 1000, das Ergebnis lautet € 330 !

So sähe die Sache natürlich ganz anders aus, der oben erwähnte Akku kostet plötzlich nicht mehr € 28.000, sonder nur noch € 7920 !

Preiswerte konventionelle Kleinwagen gibt es derzeit schon für unter € 8000.-, ziehe ich hier mal noch den Verbrennungsmotor, den Tank, das Schaltgetriebe, den Auspuff mit Katalysator, den Motorkühler und was man sonst so alles für das E-Auto nicht braucht.
Würde ich mal schätzen lägen wir bei rund € 5000, hier addiere wieder den E-Motor die Steuerung und das Ladegerät hinzu, sagen wir in Großserie rund € 2000 wären wir bei € 7000.

Hierzu den Akkupack zu € 7900, kommen wir also zu einem Gesamtpreis von € 14900 !

Wo liegt also wohl das Problem ?


Nun, solch ein Preis für ein absolut brauchbares Elektroauto wäre eine echte Kampfansage an das Auto mit Verbrennungsmotor und die möchte man schließlich so lange es geht verkaufen !

Ergänzung:
die angesprochenen LiFePO4 Zellen haben eine Lebensdauer von 3000 Zyklen bei einer dann noch vorhanden 80 prozentiger Kapazität.

Man hat also nach 3000 Volladezyklen noch eine Reichweite von 128km, wobei man bis dahin schon geschätzte 400.000 km ( vermutliche Kapazitätsminderung eingerechnet ) zurückgelegt hat.

Der durchschnittliche deutsche Autofahrer wird dies in 33 Jahren schaffen !

Nach 5000 Zyklen vermindert sich dann die Kapazität auf 70%, das Wägelchen würde dann noch 112 km packen.

Bis dahin könnten schon 600.000 km auf dem Tacho stehen, für den Elektromotor wäre das übrigens auch kein Problem !

Kommentar von alexa.z:
Vielen Dank für die Zahlen!!

Ich hoffe mal sehr, dass sich irgendein Hersteller (wahrscheinlich eben leider kein deutscher) möglichst bald traut, mit so einer "Kampfansage" auf den Markt zu kommen (noch besser für mich wäre die eins kleinere Variante, d.h. kleinere Reichweite dafür knapp unter der 10.000-Euro-Grenze). Und als Optimist glaube ich auch, dass beides kommen wird, dass also Eigennutz vor Kartellbildung kommt ...

Etwas ganz anderes: Ich höre zuletzt oft, das wahre "Benutzerproblem" mit den Akkus sei nicht die Reichweite, sondern die Tatsache, dass man die Batterie bei Temperaturen unter -10 Grad wärmen, bei über 40 Grad kühlen muss. Ist das ein Totschlagargument aus alten Zeiten oder immer noch wahr?

Antwort von mir:
Die hier angesprochenen LiFePO4 Zellen haben laut Hersteller einen Arbeitsbereich von -45° C bis 85° C http://www.thunder-sky.com/pdf/201072311158.pdf
Sicher wird die Leistungsfähigkeit bei extremer Kälte anfangs etwas geringer sein, allerdings werden die Akkus unter Last ja von alleine Warm, was zumindest im Winter das Problem relativieren würde.
Ein entsprechendes Temperaturmanagment inkl. Batterieheizung solang das Auto an der Steckdose hängt ist aber au kein Problem, hier natürlich auch interessant das Auto schon im Stillstand, kurz vor der Abfahrt, entsprechend zu klimatisieren. Dies könnte durchaus auch per Applikation übe das Handy gesteuert werden.

Ein einfaches E-Auto für unter 10.000 Euro gibt es sogar schon, allerdings noch mit Bleibatterien.


+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++

„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie

zuletzt bearbeitet 04.03.2011 09:55 | nach oben springen


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