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erstellt am 27.02.2011 um 11:26
Zweite niederländische Parlamentskammer fordert Baustopp für Tierfabriken
Veröffentlicht am 23. Feb 2011
Nach Angaben des Pressedienstes AIZ und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft hat die zweite niederländische Parlamentskammer ihre Regierung per Beschluss aufgefordert, einen landesweiten Baustopp für »Megaställe« zu verhängen.Die niederländischen Abgeordneten begründen ihren Beschluss mit der »starken Beunruhigung der Bevölkerung«, und sie fordern, keine neuen Tierfabriken mehr zu genehmigen, bis die gesellschaftliche Debatte über die Tierschutz-, Gesundheits- und Umweltaspekte der Massentierhaltung zu einem Ergebnis gekommen ist. (Und das Ergebnis dürfte lauten, dass Tierfabriken unerwünscht sind.)
Ob die niederländische Regierung dieser Aufforderung folgt, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass sich in den fortschrittlicheren Ländern Europas der Widerstand der Bevölkerung gegen die industrielle und quälerische Tierhaltung immer weiter ausbreitet und von der Politik aufgegriffen werden muss. Es tut gut, zu wissen, dass unser Kampf auch in Nachbarländern geführt wird, und dass auch dort die Erfolge sicherlich nicht ausbleiben werden. Um den Tierschutz in ganz Europa voran zu bringen, engagieren wir uns übrigens im Europäischen Netzwerk für den Schutz von »Nutztieren« (European Network for Farm Animal Protection – ENFAP).
Quelle:
http://albert-schweitzer-stiftung.de/akt...on-tierfabriken
Bedauerlicherweise passt diese Meldung absolut nicht dazu. Zudem klärt sie, dass die Probleme in den Niederlanden (z. B. auch in Dänemark) weitaus umfangreicher sind, als in Deutschland.
„Fokus Schwein Münsterland 2011“ voller Erfolg 18.02.2011 Orginalseite.
Deutsche Schweineproduktion weiter auf Wachstumskurs
Mit über 600 Zuhörern aus ganz Deutschland war die Veranstaltung „Fokus Schwein Münsterland“ für Schweinproduzenten am 9. Februar 2011 im Umfeld der Agrarunternehmertage Münster ein voller Erfolg. Die Veranstalter Bröring Unternehmensgruppe und Boehringer Ingelheim Vetmedica zeigten sich sehr zufrieden mit dem Konzept „Vortragsveranstaltung in Messe“. Die hochkarätigen Referenten aus den Niederlanden, Dänemark und Deutschland repräsentierten die drei wichtigsten Schweineproduzenten der EU und konnten daher einen spannenden Überblick über aktuelle Themen rund um die Schweineproduktion bieten.
Wyno Zwanenburg, Vorsitzender der NVV und selber Sauenhalter mit 1.000 Sauen, berichtete, dass 50 % der exportierten niederländischen Ferkel nach Deutschland gehen, ebenso 80 % der exportierten Mastschweine. Diese Exportabhängigkeit von Deutschland erfordere ein kundenorientiertes Entgegenkommen, betonte Zwanenburg und verwies auf die ähnliche Situation bei Blumen und Gemüse aus Holland. So kämen die Niederländer den Wünschen nach angepasster Genetik und Tiergesundheit gerne nach. Die Expansion in die Mast im eigenen Land sei aufgrund von zunehmenden Umweltauflagen schwierig, es gäbe daher immer mehr Ferkelerzeugung statt Mast. „Megaställe“ seien auf max. 1,5 Hektar Betriebsgröße begrenzt und es bestände keine Möglichkeiten mehr für Etagenstallungen. Zudem nehme die jüngst verstärkte Diskussion um den Einsatz von Antibiotika wie auch die Kontrollen rasant zu.
Hans Aarestrup, Geschäftsführer der Danske Svineproducenter, gab an, dass 70 bis 80 % der dänischen Ferkelerzeuger auf die Anforderungen für 2013 vorbereitet seien. Die Situation sei vergleichbar mit der in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Westfalen. Für Umbaumaßnahmen sei der Zugang zu Fremdkapital schwierig bis unmöglich, man müsse abwarten, wie die Banken reagieren, da nicht in Produktivitätssteigerung und -ausweitung, sondern nur in Bestandserhaltung investiert werden soll. Bis 2015 rechnen die Dänen mit einem Bestandsabbau um 15 % der Sauen, wodurch die Ferkelproduktion um 7,4 % sinken werde, aber im Gegenzug erwarte man in den verbleibenden Betrieben einen Produktivitätsausbau. Aarestrup sieht für Deutschland einen Bedarf von 5 Mio. fehlenden Ferkel für 2015. Die Anpaarung Duroc-Piétrain sei nur für den Export bedeutend, er will deshalb bei der Duroc-Anpaarung bleiben, weil die Piétrain-Anpaarung stärkere Gewichtsvariationen aufweise und dadurch mehr Platz in der Aufzucht benötige. Zudem sei sie nicht so wiederstandsfähig, was höhere Tiergesundheitskosten und damit auch Produktionskosten mit sich bringe – er schätzte etwa 2,00 Euro je Ferkel mehr. Schließlich ging er ebenfalls auf die öffentliche Antibiotikadiskussion ein, die auch in Dänemark geführt wird. Sie sorge derzeit für viel Wirbel und bringe den Schweineproduzenten viel Kritik ein.
Steen Sönnichsen, seit Januar Geschäftsführer von Danish Crown Deutschland, gab Einblick in die weit verzweigte deutsche Unternehmensgruppe von Danish Crown. Es ist das größte Schweineschlachtunternehmen der EU, sowie das zweitgrößte weltweit. In Deutschland sei Danish Crown wegen des Lohnkostenvorteils aktiv, dies unterstütze den dänischen Export und sichere so die Wertschöpfung in Dänemark, denn auch dort stagniere der Schweinefleischkonsum. Aus aktuellem Anlass äußerte er sich sehr überrascht darüber, dass beim Dioxinskandal kein Krisenmanagement vorhanden war. In Dänemark und den Niederlanden treffen sich in solch einem Fall Vertreter von Bauernverband, Lebensmitteleinzelhandel, Futtermittelindustrie, Politik und weitere Beteiligte aus der Produktionskette, um Maßnahmen und die Informationspolitik abzustimmen. Es gelten verbindliche Absprachen, weswegen es in Dänemark noch keinen vergleichbaren Skandal gegeben habe.
Dr. Albert Hortmann Scholten, LWK Niedersachsen, sieht Deutschland weiter auf Wachstumskurs. In den letzten 13 Jahren sei die Produktion um 20 Mio. Schweine gewachsen, da stelle sich die Frage, wie viel Wachstum noch gehe? Die Konzentrationsprozesse gingen weiter, in 10 Jahren gebe es eventuell nur noch 3 Unternehmen. Er wies auf die zusätzlichen Kosten für Schweinehalter durch politische Maßnahmen hin, Stichwort Sauengruppenhaltung, sowie auf den zunehmenden Druck durch den LEH hinsichtlich Tierwohl und Ferkelkastration. Trotzdem aber seien die Perspektiven für die deutsche Schweineproduktion bis 2015 gut.
Orginalseite.
Aber die Tendenz in der Entwicklung sehe ich ganz eindeutig zugunsten einer weitaus kritischeren Betrachtung der Massentierhaltung, besonders bei den Dimensionen, wie sie in den Niederlanden gegeben sind.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
Ich habe hier
unsere-zukunft.xobor.de/Wiki-Agrar-Lexikon-eine-sinnvolle-Hilfe-vorgestellt-anhand-des-Beispiels-Selbstversorgungsgrad
eine Tabelle eingestellt, die die Ausmaße der Massentierhaltung im Verhältnis darstellt.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
Und jetzt bitte bei einem der Spitzenreiter, den Niederlanden, noch die hohe Bevölkerungsdichte ergänzen (NL = 400/qkm ggü. 230/qkm in D).
Damit wird noch deutlicher, welche Umweltkatastrophen dort stattfinden. Dann noch die ganzen Transportprobleme ergänzt und es wird klar, warum die Niederländischen Autobahnen permanent verstopft sind.
Geschäftstüchtig sind, unsere Nachbarn, aber permanent auf Kosten des globalen Ganzen. Schließlich wollen die Tiere ja auch noch ernährt werden, von Abfällen erst gar nicht gesprochen. Der sogenannte Gülle- und Misttourismus ist vielen auch nicht bekannt. Gülle und Mist werden per vertraglicher Regelung mit LKW zu deutschen Flächen transportiert und hier ausgebracht, weil das kleine Ländchen es allein nicht mehr stemmen kann.
Damit wird für die Niederländer um so deutlicher, schnellstmöglich ökologische Aspekte zu berücksichtigen und nicht nur die Ökonomie in den Vordergrund stellen.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
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