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#1

Spiegel bringen Licht und Wärme ins kühle Dunkel...

in Solarhäuser 13.02.2011 15:06
von Solarteur • 315 Beiträge

ursprünglich erstellt in Uuuups am 31.10.2010 um 12:24

Die Sonne steht immer niedriger, kürzer und im kleineren Bogen am Himmel. Manches Haus bekommt dann weniger von dieser unverzichtbaren Energie ab.Ich helfe jetzt ein wenig nach...

Unser sardisches Haus steht an einem Nordhang. Dies sorgt im Sommer dafür, dass wir von morgens um 6:00 bis abends um 20:00 voll in der Sonne braten. Solarkollektoren und Solarmodule freuen sich, Pflanzen, Tiere und auch wir weniger. Dagegen behelfen wir uns mit guter Dämmung und Verschattung durch Dachüberhang, Schiebeläden und Markisen.

Doch ab Herbstanfang wird dieses großzügige Licht täglich knapper, vor allem durch den Nordhang. Aktuell kommt die Sonne erst nach 9:00 ins Haus und verschwindet um 15.00 schon wieder und jeden Tag werden es ein paar Minuten weniger. Früher war das nicht ganz so schlimm, weil wir in der dunklen Jahreszeit weniger hier waren und die Bäume und Macchia niedriger war. Neuerdings stört z.B. ein schnell hochgewachsener Eukalyptus-Baum des Nachbarn "meinen sonnigen Leseplatz" für 15 Minuten. Täglich wird es länger...

Dass damit auch die Temperaturen im noch unbeheizten, selbst ernannten "Passiv-Haus" sinken, merken wir zuerst im westlichen Bad und nördlichen Büro. In letzteres fiel in den letzten sonnigen, himmelblauen Wolken nicht mal mehr eine Lichtreflektion, weil keine Wolken vorhanden waren...


Dann erinnerte ich mich an den ausrangierten Badezimmerspiegel und machte einige Probe-Spiegelungen, mit Hilfe eines Oliven-Bäumchens. Jeder kennt wahrscheinlich noch die Spielereien aus der Schulzeit - man blendete mit dem Taschenspiegel Mitschüler oder gar Lehrer. Ich lenke nun Licht und Wärme (!) der Sonne morgens in das Nord-Fenster und habe sofort den Effekt eines Scheinwerfers mit mehreren hundert Watt. Es strahlt extrem hell von der Decke (ohne dass das Licht an ist) und mein Digital-Thermometer beginnt im Paar-Minuten-Takt um 0,1°C (beginnend bei ca. 18.5°) zu steigen.



Natürlich verändert die nonstop wandernde Sonne auch fortwährend ihren Standort am Himmel und lenkt somit das Licht des feststehendes Spiegels ständig weiter. Ist aber das Ziel (Fenster) groß genug, reicht ein Verstellen alle 25 Minuten - ich gehe ja sowieso ständig raus.

Da wir abends im warmen Bad duschen wollen, versetze ich den Spiegel mittags auf die Westseite und "beheize" dann das Bad. Seine blauen Lasurfarben leuchten dann in einer nie gekannten Intensität. Und bis es "soweit" ist, haben wir ca. 21 - 22° darin.



Schon vor vielen Jahren gab es einen Anbieter für "mitwandernde" Spiegel, der sein Knowhow heute für Solar-Tracker nutzt - die sich immer genau zur Sonne ausrichten. Da ich noch so einen PV-Tracker ungenutzt herum stehen habe, werde ich den u.U. mit Spiegeln ausstatten und versuchen "umzuprogrammieren". Zum nächsten Mal bringe ich mir aber schon mal Spiegelfolie mit, die, auf Brettern aufgebracht, in die Fensterleibung eingeklemmt und auf die Fensterbank gelegt wird. Somit wird die im spitzen Winkel darauf scheinende Sonne auch direkt ins Zimmer gelenkt = kostenlose Energie und Mehr-Komfort!

Letzteres könnte auch fast jeder zuHause auf einer Süd-, Ost- oder West-Seite seiner Mietwohnung machen.

Mein Spiegel zerbrach leider nach einigen Wochen im Sturm, doch ich werde hier jetzt mal auf dem Müllplatz suchen, ob nicht ein paar Große herumliegen.

Autarkie




Das gibt es auch im Größeren, für in tiefen Tälern liegende Dörfer:

Diffuses Licht lässt sich natürlich kaum lenken. Das hat aber weniger mit der Äquator-Nähe zu tun, als mit dem Kleinklima vor Ort. Manche Insel im Norden und südliche Berge haben auch im Winterhalbjahr klare Sonnentage...

Gestern war es hier auch den ganzen Tag düster...


Nachtrag:Link zu Viganella vorher und nachher

http://www.tagesspiegel.de/meinung/komme...ien/782248.html

http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/wissen/technik/837309.html


weniger ist mehr...

zuletzt bearbeitet 13.02.2011 15:08 | nach oben springen


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