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#1

Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 13.11.2011 23:20
von Jim Bob • 494 Beiträge

Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima? Noch immer mauert der Betreiber Tepco. Doch das amerikanische Fachmagazin "ieeee spectrum" hat jetzt dank Gesprächen mit Rettungskräften die Vorgänge der ersten 24 Stunden nach dem Tsunami rekonstruiert. Das Fazit: Haarsträubende Mängel führten dazu, dass aus der Tsunami-Überschwemmung ein GAU wurde. Hier das Protokoll der Ereignisse.


+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++

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Marie Curie

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#2

RE: Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 15.11.2011 20:55
von acte • 585 Beiträge

Man mag es am liebsten gar nicht lesen. Trotzdem danke für die Info!


"Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich..."

Arthur Schopenhauer

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#3

RE: Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 16.11.2011 01:42
von Jonas • 615 Beiträge

Sehr interessant, danke für's Einstellen!

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#4

RE: Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 09.03.2012 21:43
von Jonas • 615 Beiträge
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#5

RE: Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 08.03.2013 18:53
von Lisadill • 744 Beiträge

Kein Ende der Katastrophe
Die Stiftung Ethik & Ökonomie »ethecon« erklärt zum zweiten Jahrestag des Super-GAUs im AKW Fukushima:


Zwei Jahre nach Beginn der nuklearen Katastrophe an der Nordostküste Japans steht fest, daß diese für den Betreiberkonzern Tepco keine ernsthaften Folgen hat. Strafrechtliche Konsequenzen gibt es nicht. Der Staat sprang vielmehr mit erheblichen finanziellen Mitteln ein, um den Atomkonzern vor dem wirtschaftlichen Konkurs und die Profite der Großaktionäre vor dem Niedergang zu retten. Weder die für die Katastrophe Verantwortlichen noch die Aktionäre des Konzerns mußten haften. Lediglich einige Manager wurden ausgetauscht.

Für die mehreren Millionen Menschen, darunter ca. 300000 Kinder, in den verstrahlten Gebieten rund um das explodierte Atomkraftwerk sieht die Situation anders aus. Sie bleiben nach wie vor ohne Hilfe sich selbst überlassen. Weit über ein Drittel der von freiwilligen Ärzten untersuchten Kinder in der Region weisen Anomalitäten in den Schilddrüsen auf, eine mögliche Vorstufe von Schilddrüsenkrebs. Bei mehreren Personen gibt es schon den Verdacht auf Schilddrüsenkrebs, drei von ihnen wurden bereits operiert. Ein Zusammenhang mit dem radioaktiven Fallout wird vom regierungsnahen Gesundheitskomitee bestritten. Hohe Strahlungswerte werden in der ganzen Region Fukushima gemessen. Diese liegen um ein Vielfaches höher als die für Beschäftigte der Atomindustrie geltenden Grenzwerte. Lebensmittel aus den verstrahlten Gebieten werden im großen Stil umdeklariert und gelangen immer häufiger in den Handel. Die Dekontaminierung läuft schleppend, verstrahltes Erdreich wird unter Plastikplanen unter freiem Himmel gelagert, teilweise in den Vorgärten der Anwohner. Gefahren werden vom Tepco-Konzern und von der Regierung heruntergespielt. Eine unabhängige Gesundheitsbetreuung und -beratung ist nur in einer von Nichtregierungsorganisationen wie »Mütter von Fukushima« selbst gegründeten Klinik möglich. Axel Köhler-Schnura, Gründungsstifter und Vorstand von ethecon: »Wenn Millionen von Menschen vorsätzlich in hoch-radioaktiv verstrahlten Gebieten zurückgelassen werden und sich selbst überlassen bleiben, dann ist das pure Barbarei. Wenn die Verantwortlichen für die Menschheitskatastrophe in Fukushima nicht zur Rechenschaft gezogen werden, dann ist das hochgradig kriminell.«

Zugleich dauert der Super-GAU an. Nach wie vor ist die Kernschmelze in den Katastrophenreaktoren von Fuku­shima in Gang und kann jeden Moment außer Kontrolle geraten. Auch steht das Abklingbecken des explodierten AKW mit sage und schreibe 1535 Brennstäben auf nur noch zwei Wänden, in denen sich bereits große Risse zeigen. Ein – jederzeit möglicher – Einsturz wird eine weitere atomare Katastrophe auslösen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen wird. Selbst die Multi-Millionenmetropole Tokio, die etwa 250 Kilometer entfernt liegt, würde verstrahlt werden.

Ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie fordert die Haftung der Großaktionäre und die Bestrafung der Entscheidungsträger des Energiekonzerns. Diese trafen Fehlentscheidungen, ohne die es gar nicht erst zu der Nuklearkatastrophe hätte kommen können. Dazu gehören bekannte bauliche Mängel und Einsparungen in den Bereichen Sicherheit und Wartung. Für die Konsequenzen der von ihnen verschuldete Katastrophe müssen die Konzernmanager zur Rechenschaft gezogen werden.

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#6

RE: Was geschah wirklich bei der Atomkatastrophe von Fukushima?

in Argumente gegen Atom und Kohle 10.03.2013 19:41
von Lisadill • 744 Beiträge

11.03.2013 / Titel / Seite 1Inhalt
Atomunfall simuliert
Flüchtlingstrecks und Jodtabletten: Anti-AKW-Bewegung erinnert mit Massenperformance an die Reaktorkatastrophe von Fukushima vor zwei Jahren
Von Max Eckart
Im baden-württembergischen Neckarwestheim beteiligten sich
Im baden-württembergischen Neckarwestheim beteiligten sich 3000 Menschen an phantasievollen Protesten
Foto: Franziska Kraufmann/dpa-Bildfunk
Zehntausende Menschen haben am Samstag in Deutschland und anderen Ländern gegen Atomanlagen demonstriert. Anlaß für die Massenproteste war die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima, die heute vor zwei Jahren begann.

Alleine an Protesten rund um das niedersächsische AKW Grohnde beteiligten sich nach Veranstalterangaben etwa 20000 Umweltschützer – die Polizei zählte nur 5000 Teilnehmer. Auf einer rund 400 Kilometer langen Strecke um das Kraftwerk demonstrierten die Aktivisten die Folgen eines schweren Unfalls. An mehr als 150 Orten gab es Auffanglager für Strahlenopfer und Ausgabestellen für Jodtabletten. Flüchtlingskonvois oder Dekontaminationstrupps waren unterwegs. In mehreren Städten und auf Weserbrücken bildeten Atomkraftgegner Menschenketten.

»Angesichts dieser Aktionen kann niemand mehr sagen, das Thema Atomenergie sei erledigt«, sagte Peter Dickel vom Veranstalterbündnis. Einen wirksamen Schutz vor Reaktorkatastrophen gebe es nicht. Der Sprecher der Antiatomorganisation »ausgestrahlt«, Jochen Stay, verwies darauf, daß in Deutschland neun Atomkraftwerke weiter in Betrieb sind. Die meisten dieser Reaktoren sollten noch bis 2022 am Netz bleiben, obwohl sie immer störanfälliger würden und für die Stromversorgung nicht mehr nötig seien. »Deshalb sind wir erneut auf die Straße gegangen und haben die Stillegung der AKWs verlangt – und zwar jetzt und nicht erst in neun Jahren.«

Redner kritisierten auch die »Abwartetaktik« von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie versäume es, die Energiewende voranzubringen. Die sogenannten Strompreis-Bremsversuche von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU) gefährdeten den Erfolg der Energiewende.

Demonstrationen gab es auch an den süddeutschen AKW-Standorten Neckarwestheim (Baden-Württemberg) mit 3000, Gundremmingen (Bayern) mit 3 500 sowie an der westfälischen Urananreicherungsanlage Gronau mit 1200 Teilnehmern. Dort schilderte Naho Dietrich-Nemoto aus Fukushima City die dramatischen Folgen der Atomkatastrophe. Besonders viele Kleinkinder hätten inzwischen gesundheitliche Probleme. Die russische Journalistin Swetlana Slobina aus Angarsk in Sibirien erinnerte an den Gronauer Uranmüll, der zwischen 1995 und 2009 zur Endlagerung in die Russische Föderation gebracht wurde. Insgesamt 27000 Tonnen gelangten von Gronau dort hin, die Entsorgung ist völlig ungeklärt.

Bei der Kundgebung in Günzburg bei Gundremmingen warnte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger vor den Gefahren des dortigen AKW. Eine aktuelle Studie seiner Organisation zeige, die besonderen Sicherheitsrisiken des Meilers.

In Paris beteiligten sich nach Veranstalterangaben 20000 Umweltschützer an einer Menschenkette – die Polizei sprach von 4000 Teilnehmern. »Heute inaktiv, morgen radioaktiv« und »Nie wieder Fukushima« stand auf Plakaten. Auch aus Deutschland waren Aktivisten angereist. Mehrere der 19 französischen Atomkraftwerke liegen in einem Radius von weniger als 250 Kilometern Entfernung zur deutschen Grenze. Eine schwere Atomkatastrophe könnte in Frankreich volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 400 Milliarden Euro verursachen, haben französische Wissenschaftler kürzlich berechnet.

Die Proteste gehen heute weiter. Heute wollen sich Landwirte aus Norddeutschland mit ihren Traktoren vor der Botschaft Japans in Berlin-Tiergarten versammeln. Mit einer Mahnwache und einer Kundgebung soll der Opfer der Katastrophe gedacht werden.

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