Appell an die EU: Stoppen Sie den Kahlschlag-Diesel
Agrarenergie steht in Europa hoch im Kurs: Allein in Deutschland wurden 2010 3,8 Millionen Tonnen Agrosprit verkauft. Der Anbau der Pflanzen beansprucht allerdings riesige Landflächen. Auf 2,1 Millionen Hektar dehnen sich die Monokulturen schon bei uns aus, das entspricht 18 Prozent der deutschen Ackerfläche. Immer mehr Palm- und Sojaöl wird zudem nach Europa importiert, um die Beimischungsquoten in der EU zu erfüllen. Laboranalysen von Umweltschützern in neun EU-Ländern zeigen, dass der Biodiesel bereits aus bis zu 38 Prozent Palmöl und 28 Prozent Sojaöl besteht.
Auch die von der EU in Auftrag gegebenen Expertenstudien und die internen Analysen der EU-Kommission ergeben längst, dass Agrardiesel alles andere als klimaneutral sind. Nach den Berechnungen der EU setzt Palmöl 105 Gramm CO2 pro Megajoule Energie frei, Soja 103 Gramm und Raps 95 Gramm. Fossiler Diesel dagegen nur 84 Gramm. Deshalb hält der verantwortliche EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Studien zurück oder lässt sie umschreiben.
Noch im Juli will die EU-Kommission darüber entscheiden, ob und wie die sogenannten indirekten Landnutzungsänderungen in der CO2-Bilanz von Agrosprit berücksichtigt werden sollen. Selbst wenn Agrosprit nur noch auf bereits bestehenden Ackerflächen angebaut würde, bleibt dessen Bilanz fatal. Denn für das Land, das die Bauern zum Anbau von Lebensmitteln dringend benötigen, müssen sie den Wald an anderer Stelle roden.
Bitte beteiligen Sie sich an unserer Aktion. Wir sammeln die Unterschriften und werden sie Günther Oettinger in Kürze übergeben.
https://www.regenwald.org/mailalert/739/...hlschlag-diesel