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Methan als Ökostromspeicher
Fraunhofer Institut stellt Lösung vor
Von Johannes Kaiser
Das größte Problem aller erneuerbaren Energien, die Strom liefern, ist ihre mangelnde Speicherfähigkeit. Wind- und Solarstrom treten oftmals zu Zeiten auf, zu denen sie nicht gebraucht werden. Das Kasseler Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnologie präsentierte dazu nun zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Stuttgart eine Lösung.
Die Idee klingt genial einfach: Aus Strom wird Methan hergestellt, also ein bekannter Brennstoff, denn er ist der Hauptbestandteil von Erdgas und lässt sich relativ leicht speichern. Als Erstes wird der Strom genutzt, um mithilfe der Elektrolyse Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu trennen.
Weiterlesen unter: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1086002/
"Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich..."
Arthur Schopenhauer
RE: Methan als Ökostromspeicher?
in Energiespeicher 14.05.2011 18:08von strandläufer • 17 Beiträge
Greenpeace Energy will das bald anbieten:
http://www.greenpeace-energy.de/windgas.html
Im Gegensatz zu Speicher-Akkus (siehe YouNicos-Link oben)
sehe ich bei Windgas auch nicht das Problem bei der
Herstellung der Speicher (z.B. durch Litium-Abbau)
neue Umweltschäden und vor allen ein Setzen auf
die nächste seltene Resource (Lithium) ...
Was ich mich interessieren würde:
wie wäre der Wirkungsgrad, wenn man die Produktion
der Windgas-Anlagen einrechnet? (Stahl, Elektronik,
Motoren, Katalysatoren, usw.)?
Und: bei welcher Größe wären solche Anlagen am
effizientesten? Haus? Block? Stadtteil, Region? ...
RE: Methan als Ökostromspeicher?
in Energiespeicher 15.05.2011 14:01von strandläufer • 17 Beiträge
ein manko bei der von @jonas angesprochenen windgeschichte ist derzeit der einsatz von "seltenen erden" in den windkraftwerken;
es geht zwar grundsätzlich auch ohne den einsatz dieser unter sämliche umweltstandartds geförderten rohstoffe, verteuert die geschichte aber immens;
besagt, wir sind schon wieder beim komerz und opfern dafür erneut die umwelt.
Die "seltenen Erden" sind aber zwischenzeitlich als abstellbar erkannt und die Problematik betrifft max. 15 % der neueren Anlagen.
Die Methan-Erzeugung läuft bereits auf einer anderen Schiene. Das von Biogasanlagen hergestellte Gas wird nicht mehr ausschließlich mit Antriebsmotoren für die Stromerzeugung verbrannt, sondern aufbereitet und direkt ins Erdgasnetz eingespeist.
PRO Nachhaltigkeit - KONTRA Grünschleimer + Möchtegerngrünchen * Mit Atomstrom gehen nicht nur die Lichter aus!
ABSCHALTEN, nicht Aussitzen!
Neue Anlage speichert Ökostrom mit zehnfacher Leistung
ZSW, Fraunhofer IWES und SolarFuel bauen zweite Versuchsanlage mit 250 Kilowatt Anschlussleistung, um die neue Technik voranzutreiben. Fertigstellung 2012. Ergebnisse kommen auch e-gas-Projekt von Audi zugute.
Ab 2020 werden Wind und Sonne zu den wichtigsten Stromquellen gehören. Doch bisher gibt es noch keine Speichertechniken mit ausreichender Kapazität, die wetterbedingte Stromüberschüsse langfristig aufbewahren können. Mit einer Ausnahme: Die Speicherung des Ökostroms als Gas im vorhandenen Erdgasnetz. Diese noch junge Technik vom Forschungsinstitut ZSW, dem Fraunhofer IWES und der Firma SolarFuel soll jetzt noch weiter ausreifen. Seit Juli errichten die Partner am ZSW in Stuttgart eine im Vergleich zur ersten Anlage um den Faktor 10 umfangreichere Versuchsanlage mit 250 Kilowatt Eingangsleistung. Ziel ist, die Technik für einen großen Maßstab betriebsbereit zu machen. Die Fertigstellung soll im Sommer 2012 sein. Die Ergebnisse werden auch in das noch deutlich größere "e-gas-Projekt" der Audi AG einfließen. SolarFuel errichtet für den Autobauer bis 2013 eine erste Anlage im industriellen Maßstab von rund sechs Megawatt.
„Die neue Versuchsanlage ist für die Produktion von über zehn Kubikmetern erneuerbarem Methan pro Stunde ausgelegt“, sagt Dr. Michael Specht, der Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. „In der Anlage mit den Abmessungen von zwei Containern ist die gesamte Technik zur Umwandlung von Strom in Gas untergebracht.“ Ein Elektrolyseur zerlegt mit Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Eine Vorrichtung zur Methanisierung führt dann dem Wasserstoff Kohlendioxid zu, daraus entsteht unter Einwirkung von Katalysatoren das Methan. Methan ist im Erdgas zwischen 80 und 99 Prozent enthalten und lässt sich deshalb ohne Weiteres in die bestehende Erdgasinfrastruktur einbinden. Das neue Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziell gefördert.
Die Anschlussleistung beträgt 250 Kilowatt (kW). Bei der ersten Anlage 2009 waren es noch 25 Kilowatt. Die Anlage ist so konstruiert, dass sie an einer Biogasanlage betrieben werden kann, Kohlendioxid aus Biogas ist dann nutzbar. „Mit der größeren Anlage wollen wir die Technik weiterentwickeln und optimieren“, erläutert Gregor Waldstein, Geschäftsführer von SolarFuel. „Das ist ein weiterer Fortschritt auf dem Weg zur Serienreife.“
Erneuerbare Energie auf Knopfdruck
Um die wachsenden Ökostromüberschüsse in das Energiesystem zu integrieren, braucht es künftig deutlich mehr Stromspeicher. „Pumpspeicherkraftwerke sind in Deutschland nur noch geringfügig ausbaubar, Batterien können nur kurzfristig speichern, bei Wasserstoff stellt die Infrastruktur einen begrenzenden Faktor dar“, weiß Mareike Jentsch, Projektleiterin für das Fraunhofer IWES. „Wird erneuerbarer Strom jedoch in Methan umgewandelt, steht der Ökoenergie das gesamte deutsche Erdgasnetz mit großen Speicherkapazitäten zur Verfügung.“ Methan ist außerdem langfristig lagerfähig. So ist eine Speicherung massiver erneuerbarer Überschüsse über eine lange Zeit problemlos möglich – und zugleich bei einem geringen Ökostromangebot die nachhaltige Deckung der Nachfrage sichergestellt.
Das Gas kann etwa in effizienten Gaskraftwerken mit KWK-Technik rückverstromt werden oder in Mini-BHKWs in Wohnhäusern Verwendung finden. Oder aber in Erdgasautos. Diesen Vorteil hat auch Audi erkannt. Der Autobauer aus Ingolstadt setzt die neue Technologie als Erster in die Praxis um: 2013 soll im emsländischen Werlte eine industrielle Pilotanlage in Betrieb gehen. Die Lerneffekte aus der 250-kW-Anlage werden unter anderem dafür genutzt. Die Großanlage produziert das erneuerbare Methan, von Audi „e-gas“ genannt, mit rund sechs Megawatt Anschlussleistung. Damit wird die Anlage noch einmal 25mal so groß wie die neue Anlage am ZSW. Audi-Kunden können dann klimaneutrale Mobilität kaufen.
Die neue Technik ist Ergebnis einer Kooperation: Die Verfahrenstechnik stammt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Konzepte zur Einbindung in das Stromnetz hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES entwickelt. SolarFuel sorgt als Anlagenbauer für die Industrialisierung und Kommerzialisierung der Anlagen im Megawattbereich.
Das Förderkennzeichen des BMU lautet 0325275.
Ansprechpartner Pressearbeit
PR-Agentur Solar Consulting GmbH, Axel Vartmann,
Solar Info Center, 79072 Freiburg,
Tel. +49 761 38 09 68-23, Fax +49 761 38 09 68-11,
vartmann@solar-consulting.de, www.solar-consulting.de
Ansprechpartner ZSW
Dr. Ulrich Zuberbühler, Zentrum für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ZSW, Industriestr. 6,
D-70565 Stuttgart, Tel. +49 711 78 70-239, Fax. +49 711 78 70-200, ulrich.
zuberbuehler@zsw-bw.de, www.zsw-bw.de
Ansprechpartner Fraunhofer IWES
Mareike Jentsch, Fraunhofer-Institut für Windenergie und
Energiesystemtechnik IWES, Königstor 59. 34119 Kassel,
Tel. +49 561 7294-437, Fax +49 561 7294-100,
mareike.jentsch@iwes.fraunhofer.de, www.iwes.fraunhofer.de
Ansprechpartner SolarFuel GmbH
SolarFuel GmbH, Stephan Rieke,
Heßbrühlstraße 15, 70565 Stuttgart,
Tel.: +49 711 4605 74 95, Mobil +49 151 19651817,
rieke@solar-fuel.net, www.solar-fuel.net
Quelle: http://www.solar-consulting.de/assets/Ku...50kW-Anlage.pdf
+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++
„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie
Wasserstoff als Beimischung im Methan (Gasnetz als Speicher)
und Nutzung von Wasserstoff in alternativen Fahrzeugen):
http://www.taz.de/Energiewende-an-der-Zapfsaeule/!88933/
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