Die Ereignisse in Japan lenken auch in Europa die Aufmerksamkeit auf die Erdbebensicherheit von Atomkraftwerken. Betreiber von Atomkraftwerken geben an, dass die Gebäude auf die stärkste Erdbebenstärke ausgerichtet sind, die in dem jeweiligen Gebiet vorgekommen ist. Der deutsche Geologe Eckhard Grimmel meint jedoch, dass Modellrechnungen auf Basis bisheriger Beben Sicherheit nur "vortäuschen" würden.
In Europa liegen einige Atomkraftwerke in Gebieten mit mittlerer bis hoher Erdbebengefahr.
GLOBAL 2000/Christian Deklever - Datenquelle Seismologie: European Seismological Comission
KRSKO (Slowenien): Erst im Jahr 2004 ereignete sich rund 100 Kilometer von Krsko entfernt ein Erdstoß der Stärke 5 auf der Richter-Skala.
CHOOZ (Frankreich): Mittlere seismische Aktivität gibt es im nordfranzösischen Chooz. In den dortigen beiden Atomreaktoren wurden vor zwei Jahren erhebliche Mängel bei den Sicherheitsventilen festgestellt. Der Kraftwerksbetreiber räumte damals ein, dass "das Funktionieren der Ventile im Fall eines Erdbebens nicht garantiert werden konnte". Die Mängel seien mittlerweile behoben worden, hieß es.
COFRENTES (Valencia): grenzt an die seismisch äußerst aktive Zone in Südspanien. Die Atomsicherheitsbehörde betont jedoch, dass Cofrentes auf "viel stärkere Beben" als die restlichen spanischen Atomkraftwerke ausgelegt sei. Man habe vor dem Bau "erschöpfende" Studien zur Erdbebensicherheit betrieben.