Palmöl wird von der Lebensmittelindustrie massenhaft importiert und ist in fast jedem zweiten Supermarktprodukt enthalten. Denn es ist das mit Abstand billigste Pflanzenöl und in großen Mengen auf dem Weltmarkt zu haben. Jahresproduktion 2010: 53 Millionen Tonnen; zwei Drittel fließen in die Lebensmittelindustrie.
Für den Palmöl-Anbau werden die Regenwälder gerodet, Torfmoore trockengelegt, die Orang-Utans und Tausende weiterer bedrohter Tier- und Pflanzenarten vernichtet, das Klima angeheizt und die dort lebenden Menschen von ihrem Land vertrieben. Das tropische Öl steht daher seit Jahren massiv in der Kritik.
Die Industrie verschleiert Palmöl häufig. Auf den Produktverpackungen wird dessen Einsatz oft nicht deklariert. Es verbirgt sich hinter der Bezeichnung „pflanzliche Öle und Fette“. Nach der gängigen Gesetzgebung ist das möglich.
Ökotest hat in der Mai-Ausgabe seiner Zeitschrift 20 Produkte von tiefgekühlten Pommes Frites für den Backofen geprüft. Die Eismann Backofen-Fritten wurden demnach in Palmöl frittiert. Bei den Real Quality Pommes Frites aus dem Real-Discounter steht „hochwertiges Öl“ zu lesen, tatsächlich hat Ökotest aber reines Palmöl gefunden. Und der von Ökotest nachgewiesene „stark erhöhte“ Schadstoffgehalt entlarvt diese Behauptung. Die Note für beide Produkte: Ungenügend.
Nicht legal ist jedoch der nun aufgeflogene Etikettenschwindel bei Penny (gehört zur Rewe-Gruppe) und Aviko. Die Marena Pommes Frites von Penny sollen nach Herstellerangaben „reines“ Sonnenblumenöl enthalten. Tatsächlich sind aber nach Ökotest 35 Prozent Palmöl dabei. Auch auf der Verpackung der Aviko Ofenfrites steht „100 Prozent“ Sonnenblumenöl zu lesen, obwohl 20 Prozent Palmöl enthalten sind. Die Gesamturteile von Ökotest: Mangelhaft.
In allen vier Pommes Frites-Marken wurden Schadstoffe festgestellt. Das ist keine Überraschung, denn bei der Raffination von Palmöl fallen besonders hohe Konzentrationen gesundheitsschädlicher Substanzen an, sogenannte Fettsäureester. Diese stehen im Verdacht, gutartige Tumore und Nierenschäden (Schadstoff 3-MCPD-Ester) und Krebs (Fettschadstoff Glycidylester) zu verursachen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt bereits seit Jahren vor den Schadstoffen im Palmöl. Auch ist Palmöl wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren ungünstig für die Ernährung.
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Rettet den Regenwald fordert die Hersteller auf, den Einsatz von Palmöl und Grünwasch-Kampagnen für das tropische Öl sofort einzustellen und die Produkte korrekt zu etikettieren. Die übrigen 16 von Ökotest geprüften Backofen-Pommes Frites werden mit Sonnenblumenöl hergestellt. Bitte beteiligen Sie sich. Wir sammeln die Unterschriften und leiten Sie an Rewe, Aviko, Real und Eismann weiter.
Quelle und Unterschriftenliste:
http://www.regenwald.org/mailalert/702/r...essen-regenwald