Es gehört schon einiges dazu, mich auf die Seite von Chemischer Industrie, Pharmaindustrie, Schulmedizin und Staat zu ziehen, aber dieses Video mit seiner kruden Mischung aus Falschinformation, Panikmache, vagen Anspielungen, alles in einen Topf schmeissen und Mangel an konkreten Informationen schafft es locker.
Wer Menschen, die in Not sind, abzockt, indem er mit angeblichen Wundermitteln zu aberwitzigen Preisen Profit macht, braucht nicht heulen, wenn der Staat davon etwas abhaben will und einem auf die Finger guckt.
Wer sich wirklich einmal mit Kräuterkunde beschäftigt hat weiss, dass auch jede Pflanze unerwünschte "Neben"wirkungen hat.
Und schliesslich verdient auch die Pharmaindustrie sehr gut an pflanzlichen Wirkstoffen, Verschwörungstheorie unangebracht.
Hier geht es vielmehr um behauptete (Heil-)Wirkungen und den Verkauf von Grünem (und Schlimmerem) als Medikament. Dafür sollte es zurecht strenge Regeln und Prüfmechanismen geben. Niemand will Brennesseltee verbieten, wohl aber, dass etwa drauf steht "heilt Blasenentzündung" und Strohreste drin sind.
Was mit Kokopelli abgeht ist ein speziell französischer Schwachsinn und FRA hält sich hier gerade nicht an EU-Recht. Im Fall Brennesseljauche hat der Gärtner übrigens gewonnen.
Auch Bill C-51 verbietet nicht etwa den privaten Anbau oder das Verschenken von Kräutern oder gar den Gebrauch, sondern regelt, unter anderem, den VERKAUF von Pflanzen als Heilmittel.
Und letztlich, vielleicht am wesentlichsten: Die für THMPD vorgesehenen Richtlinien und Gesetze gelten in Deutschland sowieso schon seit Jahren.