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Ja, ich habe den Zollstock und den Rechenstift zur Hand genommen: Es sind genau 7,2 Quadratmeter, die dem Besitzer des kleinen Anwesens zur Verfügung stehen. Erst um die dreißig, bereits eine beeindruckende Erscheinung, ein sehr gelassener, ruhiger, bodenständiger und freundlicher wie weltoffener, toleranter Typ. Wettergegerbt. Lebt am Straßenrand.
Obschon seine Wohnfläche nicht gerade üppig bemessen ist, wohnen bei ihm inzwischen jede Menge Untermieter, dicht gedrängt und mietfrei.
Sie scheinen sich bestens zu arrangieren: Sie leben genügsam und bescheiden, hin und wieder feiern sie nacheinander in kleinen Gruppen ihre Feste, zu denen sie in schlichten bis festlichen Gewändern eintreffen. Manche kommen nur zeitweise aufs ebenerdige Terrain und ziehen sich für die meiste Zeit des Jahres wieder in die Kellerräume zurück. Auf diesen 7,2 Quadratmetern ist immer etwas los. Und als ob der Platz nicht eh schon sehr eingeschränkt wäre, dürfen auch noch stets willkommene Gäste ein und aus gehen, machen ihre Stippvisiten, bedienen sich am meist reichhaltigen vegetarischen Buffet und verabschieden sich wieder. Jeder findet das in Ordnung! Im Obergeschoss nisten sich gelegentlich ebenfalls Mieter ein, die in der Regel sehr begabt sind und die Blütenfeste musikalisch untermalen. Es klingt wie im Märchen vom Schlaraffenland: Die Getränke fallen vom Himmel oder werden von Dienern in Kannen herbei getragen.
Derzeit ist ein Schreiber unterwegs, der neugierig die Daten der Bewohner und Gäste des kleinen Rechtecks notiert und mit freundlicher Genehmigung regelmäßig seine Aufzeichnungen ergänzen wird:
7,2 Quadratmeter Vielfalt am Straßenrand und was blühte seit Beginn des Jahres am Fuße der etwa dreißigjährigen Platane?
Mitbewohner
Krokusse
Zwergiris
Schneeglanz
Blausternchen
Frühlingsastern
Traubenhyazinthen
Waldanemone
Frühlingsscharbockskraut
Löwenzahn
Efeugunder’männer’
Walderdbeeren
Waldmeister
Knoblauchrauke
Kriechgünsel
Hahnenfuß
Vergissmeinnicht
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Quendelsandkraut (DANKE Regina fürs Bestimmen)
Löwenmäulchen
Akelei
Goldfelberich
Johanniskrautstaude
(Walderdbeeren geerntet)
Nelkenwurz
Glockenblumen (niedrige Polsterstaude)
2 Nachtkerzen (haben sich von allein hier eingefunden)
Wiesenschafgarbe (weiß)
Römische Kamille
Frauenmantel
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gelbe Schafgarbe
Rapunzel-Glockenblume (Foto dem Kommentar vom 26.05. angefügt)
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wilder Rittersporn
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eine erste Sonnenblume
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aufrechter Sauerklee
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Wiesenkerbel
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große Fetthenne
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Goldraute
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feinstrahlige Herbstastern
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gesichtete Gäste im und unterm Baum
Bienen
Hummeln
Fliegen
Buchfinken
Amseln
Taube
Meisen
Wollschweber
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Feuerwanzen
Liste wird fortgesetzt.
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Eine typische, bewundernswerte Aktion für Dagmar, Glückwunsch dazu!
Wer seine zoologischen Kenntnisse dazu vertiefen möchte:
Insektoid.info
PRO Nachhaltigkeit - KONTRA Grünschleimer + Möchtegerngrünchen * Mit Atomstrom gehen nicht nur die Lichter aus!
ABSCHALTEN, nicht Aussitzen!
Kleine Ergänzung zu Wildbienen:
http://www.wildbienen.de/
PRO Nachhaltigkeit - KONTRA Grünschleimer + Möchtegerngrünchen * Mit Atomstrom gehen nicht nur die Lichter aus!
ABSCHALTEN, nicht Aussitzen!
Habe die Liste der Mitbewohner auf der Baumscheibe ergänzt. Neu hinzugekommene Einträge sind unter der gestrichelten Linie aufgelistet.
Anm.
Aufs kleine Foto klicken, um es vergrößert anschauen zu können.
Bild 1: Johanniskrautstaude
Bild 2: Glockenblumenpolster, davor noch ein reifes Walderdbeerchen, dahinter jenes Johanniskraut.
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Es ist mal wieder jemand zugewandert:
Die Rapunzel-Glockenblume hat sich von allein neben der Polsterglockenblume angesiedelt und ich hoffe, ich habe die Neue richtig benannt, kannte sie nämlich bislang gar nicht. Stolz steht sie da, unmittelbar am Straßenrand und trotzt dem Fahrtwind der Autos!
Habt Ihr das Rapunzelkind gekannt? (Zum Vergrößern aufs Bild klicken)
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Im letzten Sommer hab ich wild aufgegangene Ritterspornpflänzchen vorsichtig aus der Fuge zwischen Bordsteinkante und Straße vor der Kehrmachine "gerettet" und die kleinen Mickerlinge den 7,2 Quadratmetern übergeben. Dieses Jahr sind auf der gesamten Baumscheibenfläche unzählige Nachkommen jener wenigen Ritterspörnchen auf der Matte. Der erste Sporn blüht rosarot. In meiner Erinnerung waren alle 'Geretteten' vom letzten Jahr blau.
Seltsam!
Sechs Sonnenblumenkernen, bzw. den sechs sich daraus entwickelten Sämlingen habe ich den Straßenrand angeboten, um draußen Vorübergehende zu begrüßen. Eines der Sonnenblumengesichter schaut schon unverwandt zum Gehweg und der aufgehenden Sonne entgegen! Die anderen fünf halten ihre Gesichtchen noch bedeckt.
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Das Blütenjahr neigt sich an der Baumscheibe dem Ende entgegen: Nun blühen die Herbstasterchen mit ihren ihren leuchtenden Strahlenblüten und kommen durch das Gelb der Goldrauten in ihrer Umgebung besonders schön zur Geltung! (siehe Foto)
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