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Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 19.03.2011 22:59von SamtNierchen • 137 Beiträge
Irgendwann, so befürchtet meine andere Hälfte, würde ich wohl mit einem blauen Auge nach Hause kommen.
Sollte man sich wirklich, um jenes blaue Auge nicht zu riskieren, aus allem, das einen nicht direkt betrifft, raushalten? Das erste Mal äußerte er diese Sorge, als ich vor Jahren jemanden, der ummittelbar vor mir gehend in der Innenstadt unterwegs war, einzuholen versuchte. Auf seiner Höhe angekommen, machte ich jene Person darauf aufmerksam, dass sie gerade etwas verloren hätte. Der nett und gepflegt wirkende junge Mann schaute ungläubig zurück und sah, meiner Handbewegung nachblickend, lediglich seine gerade weggeworfene Bananenschale auf dem breiten Gehweg liegen. Ich ging weiter und kümmerte mich bewusst nicht um die Reaktion des Passanten. Mein Mann, dem ich die Geschichte erzählte, war froh, in der Situation nicht dabei gewesen zu sein, sie veranlasste ihn aber zu eingangs erwähnter Befürchtung.
Dieser Tage, auf dem Weg zur Umwelt-AG, bemerkte ich, wie in unmittelbarer Schulnähe eine junge Frau, im parkenden Auto sitzend, mit dem Handy am Ohr, die Fensterscheibe öffnete und eine Zigarettenkippe mit Schwung aus dem Auto auf die Straße schnippste.
In mir schrillten alle Alarmglocken. Das blaue Auge fiel mir ein. Soll ich oder soll ich nicht aktiv werden? Geht mich diese Kippe wirklich etwas an?
Kurz entschlossen allen Mut zusammennehmend und den Ekel verdrängend wandte ich mich diesem Objekt des Anstoßes, nein, eigentlich dieser flugtauglichen Kippe zu. Ich hob sie mit spitzen Fingern auf, ging damit am noch immer geöffneten Fenster auf der Fahrerseite des Autos vorbei und zeigte den Zigarettenstummel jener telefonierenden jungen Frau: „ Ist das OK, ich trag das mal schnell für Sie zum Abfalleimer.“
Ich vernahm aus dem Auto ein völlig entgeistertes „Oh! DANKE“, ging die vielleicht dreißig Meter bis zum aufgestellten öffentlichen, relativ großen Aschenbecher vor der „rauchfreien“ Schule, wo ich den Glimmstängelrest entsorgte.
Gehen uns die ungezählten herumliegenden Zigarettenkippen wirklich etwas/nichts an?
RE: Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 19.03.2011 23:25von SamtNierchen • 137 Beiträge
Aus dem weltweiten Netz fischte ich inzwischen die Information, dass jährlich weltweit etwa 4,5 Billionen (45 000 000 000 000) Zigarettenkippen in die Natur und den urbanen Lebensraum der Menschen gelangen.
Und wenn man dem deutschen Krebsforschungszentrum (dfkz) Glauben schenkt , welche giftigen Substanzen z.B. durch den Regen aus der Kippe herausgewaschen werden, kann einem angst und bang werden. Es finden sich in den Kippen laut dkfz u.a. offenbar
Teer, Nikotin, Arsen, polyzyklische Kohlenwasserstoffe sowie Schwermetalle, Blei, Kupfer, Chrom und Cadmium in den Kippen.
RE: Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 19.03.2011 23:51von outlawjens • 234 Beiträge
Als Raucher sollte ich doch eigentlich froh sein, das dieser ganze Mist in den Kippen bleibt.
OK, ich weiß auch, das das meiste in meiner Lunge landet. Aber das will ich, wie alle anderen auch, eigentlich gar nicht wissen.
Nun ja, das bißchen das ins Erdreich gespült wird, unterschreitet wohl die Menge die allein durch verdreckten Regen von oben kommt um ein vielfaches, aber es ist trotzdem nicht schön.
Allein die Tatsache, das Zigarettenfilter nicht verrotten ist den meisten Rauchern unbekannt.
Sie tragen einen Teil zur Plastikvermüllung unserer Welt bei.
We don't need no thoughts control!
RE: Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 20.03.2011 00:04von SamtNierchen • 137 Beiträge
Wie man's nimmt, lieber Jens.
natürlich kannst Du froh sein , dass all der Mist dank Filter 'nur' reduziert in Deinem Körper zirkuliertoder Deiner Lunge landet. Die Idee, dass das Bisschen doch die Schädlichkeit des sauren Regens mengenmäßig bei weitem nicht erreiche, kann ich in Anbetracht der jährlich anfallenden 4,5 Billionen Kippen schlicht nicht vernachlässigen. Und die Tatsache, dass der saure Regen wahrscheinlich umweltschädlicher ist, rechtfertigt die vielleicht vergleichsweise reduzierte Umweltschweinerei um keinen Deut.
Rauchfreies Grüßle
Dagmar SamtNierchen
RE: Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 20.03.2011 00:08von Jim Bob • 494 Beiträge
Was noch hinzukommt, oftmals sind die Kippen noch nicht einmal ausgedrückt und werden zudem aus dem fahrenden Fahrzeug geschnippt.
Ein nachfolgender Zweiradfahrer freut sich dann ganz besonders über eine glühende Zigarette im Gesicht, oder schlimmer noch, im Auge !
+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++
„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie
RE: Irgendwann ein blaues Auge?
in Natur & Umweltschutz 20.03.2011 13:43von Solarteur • 315 Beiträge
In unserer kleinen, ruhigen Straße stand vor ein paar Jahren mittags immer mal ein kleines Auto mit einer jungen Frau darin. Ich konnte sie vom Büro aus sehen. Und später wenn ich raus ging, lag dann immer irgendwas, auf diesem Seitenstreifen, das ich auch manchmal aufhob.
Eines Tages lag der ausgeleerte Aschenbecherinhalt an dieser Stelle. Das machte mich so wütend, dass ich am nächsten Tag mich auf die Lauer setzte:
13:00 kam sie an, kurbelte das Fenster unter, aß und rauchte. Dann landete eine MC-Tüte auf dem Gehweg.
Ich sprang auf, meine LG erschrak, 10 Sekunden später stand ich vor ihr, riss die Auto-Tür auf, warf die Tüte ihr vor den Bauch und brüllte los;
"das sei das Allerletzte, täglich kommt sie her und wirft ihren Müll dahin, den man vermeiden oder auch 50 m weiter in den Korb werfen könnte". Da Sie dann meinte so in etwa: "Ey Aldr, was´n los, machmich nedan, ichmachwasischwill"... warf ich die Tür zu und drohte damit eine Meldung bei der Gemeinde zu machen und dass ich ihre KFZ-Nr. schon notiert hätte.
Sie winkte ab, gab Gas und war weg. Ich war dann selbst über mich erschrocken und erklärte meiner LG dass ich sicherlich auch leicht ausländerfeindlich rüberkam...
Am nächsten Tag kam sie nicht. Dafür klingelte es abends an der Tür. Die junge Frau stand davor, ich rechnete mit einem Fausthieb, doch stattdessen überreichte sie mir eine Packung "Merci", entschuldigte sich für die Tat und die verbale Reaktion und bedankte sich dafür dass ich ihr die Augen geöffnet hätte. Ich war sehr leise und erklärte nochmals das mir der Kragen geplatzt sei. Sie parkte dann zwar nicht mehr bei uns, winkte mir aber gelegentlich an anderer Stelle zu...
Die Wortwahl: "ich glaube Sie haben etwas verloren", wäre insgesamt sicherlich besser
Ich selbst sehe "Weggeworfenes in der Natur" nicht immer als "Umweltvergehen", bzw. die gelegentlichen Säuberungsaktionen dann auch nicht als Umwelt-Schutzmaßnahme, sondern "Aufräumen". Dennoch mag ich das natürlich nicht, vor allem wenn es es sich um "schädlichen Müll" handelt. Die Kippe auf der Straße würde mir nicht soviel ausmachen.
Viel schlimmer ist das alles auf meiner Insel:
Tausende von Lippenstift-Kippen im Sand, die man dann Barfuss rausbuddelt, kein Straßengraben oder Bachschlucht ohne Kühlschrank, Autobatterie, Altöl, Tierkadaver,... "Meine" eigene Landstraße haben wir dort im Herbst frei gemüllt. Die vorbeifahrenden Auto-Insassen guckten nur dumm und haben sicherlich nicht kapiert, weshalb wir das taten. Zur Belohnung wurde am nächsten Tag alles in" unserer Gemarkung" aus dem Fenster geschmissen
weniger ist mehr...
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