Wie Ihnen vielleicht bekannt ist, müssen Sie bei konventionell erzeugten Milchprodukten und Fleisch sowie Eiern damit rechnen, dass die Tiere mit gentechnisch veränderter Soja gefüttert worden sind. Davon erfahren Sie jedoch nichts, denn diese Erzeugnisse tragen kein Gentech-Label. Auf der sicheren Seite sind Sie nur, wenn Sie Bio-Produkte kaufen oder solche, die mit dem Siegel „ohne Gentechnik“ gekennzeichnet sind.
Chemie-Cocktail aus der Luft: schädlich für Menschen und Natur
Als wäre es nicht ärgerlich genug, dass Ihnen beim Kauf tierischer Produkte die Information vorenthalten wird, ob Kuh, Huhn und Schwein Gentech-Soja im Futter hatten – jetzt soll Ihnen gentechnisch veränderte Soja auch noch als „verantwortungsbewusst“ untergejubelt werden.
Dahinter steckt der sogenannte „Runde Tisch für verantwortungsbewusste Soja“ (oder Round Table on Responsible Soy, RTRS), ein Zusammenschluss hauptsächlich von Unternehmen, die am Wachstum des Sojamarktes ein ureigenes Interesse haben. Dem RTRS gehören unter anderen Sojaproduzenten aus Argentinien, Brasilien und China an, des weiteren Gentechnik- und Agrarchemieunternehmen wie Monsanto, Bayer und Syngenta, Ölfirmen wie BP und Shell, die weltweit größten Händler von agrarischen Rohstoffen ADM, Bunge und Cargill sowie die Umweltstiftung WWF International.
Der RTRS kann kein einziges mit dem Anbau von Gentech-Soja verbundenes Problem lösen:
* Die Belastung der ortsansässigen Bevölkerung mit Herbiziden wird nicht reduziert.
* Lokale Landnutzer wie Kleinbauern oder indigene Gemeinschaften werden nicht vor Vertreibung geschützt.
* Nicht einmal die massive Vernichtung von Regenwald und anderen wertvollen Naturräumen wird gestoppt.
* Auch einer weiteren Ausdehnung des Soja-Anbaus werden keine Grenzen gesetzt.
Stattdessen soll sich Gentech-Soja künftig mit einem grünen Mäntelchen schmücken können. Zum ersten Mal wird dann eine Gentech-Pflanze mit dem Prädikat „verantwortbewusst“ versehen.
Wird sich dieses neue Label durchsetzen? Das haben auch Sie in der Hand! Unterstützen Sie Friends of the Earth International, die Global Forest Coalition, Rettet den Regenwald, die European Coordination Via Campesina, Food and Water Europe, den BUND als deutsches Mitglied von Friends of the Earth und viele andere Organisationen, die sich gegen das „greenwashing“ der Gentech-Soja wehren!
Sie sind mit uns der Meinung, dass Gentech-Soja niemals „verantwortungsbewusst“ sein kann?
Sie möchten, dass die EU sich aus der Abhängigkeit von Importfuttermitteln löst? Statt Gentech-Importen möchten Sie gentechnikfreie Eiweißpflanzen von heimischen Äckern?
Dann schreiben Sie an die großen europäischen Supermarktketten.
http://www.regenwald.org/mailalert/681/v...auchertauschung