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#1

Elektroauto vs Auto mit Verbrennungsmotor in der Cradle to Cradle Betrachtung

in Jim Bobs Umzug 04.03.2011 09:45
von Jim Bob • 494 Beiträge

Die Cradle to Cradle ( von der Wiege zur Wiege ) Betrachtung sieht alle Dinge des täglichen Gebrauchs aus der Sicht des BEnutzers oder auch GEbrauchers.

Im Gegensatz zum VERbraucher der Gegenstände und Rohstoffe unwiederbringlich komplett oder auch nur teilweise VERbraucht, geht der Cradle to Cradle Ansatz von der Nutzung eines Gegenstandes, bzw. der möglichst kompletten Rückführung in den Nutzungskreislauf aus.
Meiner Meinung nach der einzige Ansatz, der neben einer Reduktion des Gebrauches langfristig für die Umwelt tragbar ist.

Wie sieht nun der Vergleich des Elektroautos, bzw. der kompletten Elektromobilität im Vergleich zu der derzeitigen Verbrennungsmobilität aus ?

Beleuchten wir also zuerst einmal die derzeit vorherrschende Mobilitätsform, des Autos mit Verbrennungsmotor.



Aus Sicht des Cradle to Cradle ergibt sich das folgende Bild:

· Der Verbrennungsmotor ist der Inbegriff des Cradle to Grave ( Wiege zum Grab ) hier wird der Rohstoff Erdöl unwiederbringlich verbrannt. Zudem wird die Umwelt durch die entstehenden Abfälle (Abgasemissionen) massiv verschmutzt.

· Das Fahrzeug selbst hat ebenso eine enorm schlechte Cradle to Cradle Bilanz, hier ließe sich zwar noch etliches verbessern, ein Problem bleibt allerdings, die Verunreinigung des Motors und alle damit verbundene Komponenten durch den Verbrennungsprozess. Dies erschwert den Prozess der Weiter-, oder Wiederverwendung dieser Komponenten, bzw. macht sie sogar unmöglich.

· Auch die Versorgung durch nachwachsende Rohstoffe kann einen Cradle to Cradle Prozess nicht ermöglichen, steht hier doch auch schon das vorab erwähnte dagegen, hinzu kommt der enorme Bedarf an Anbaufläche, was wiederum andere Cradle to Cradle Prozesse verhindern würde.

Schauen wir uns nun hierzu im Vergleich das Elektroauto an:

· Ein enorm schwerwiegender Aspekt ist die Langlebigkeit eines Elektroauto. Hier wären zu aller erst die extrem hohen Laufleitungen eines Elektromotors zu nennen. Da ein E-Motor nur ein sich drehendes Teil mit, in der Regel, zwei Lagerpunkten hat, sind hier Laufleistungen von mehreren Millionen km möglich. Im Extremfall müssten evtl. mal die Lager erneuert werden, was aber bei entsprechender Konstruktion des Motor kein all zu großer Aufwand bedeutet.

· Auch der Akku wird in Zukunft ein vergleichsweise langlebiges Produkt sein, hinzu kommt noch die Möglichkeit der Zweitverwertung. Das heißt, ein Akku der für das Fahrzeug nicht mehr ausreichende Ladekapazität aufweist, ist noch lange nicht Wertlos. Aktuelle LiFePO4 Zellen, können selbst nach 3000 Ladezyklen noch eine Ladekapazität von 80 % aufweisen. Nach insgesamt 5000 Zyklen können es immerhin noch 70 % sein. Wäre also ein Austausch der Akkus, auf Grund der gewünschten Reichweite indiziert, würde man die ausgebauten Akkus sicher einer Weiterverwertung zuführen, z.B. in Pufferakku´s für Photovoltaikanlagen. Auch wenn der Akku nicht mehr länger einsetzbar wäre, wäre eine Rückführung in den Rohstoffkreislauf sinnvoll und machbar.

· Auch in der Energieversorgung des Fahrzeuges ist der Elektroantrieb unschlagbar, ist es mir doch einzig hier möglich, direkt regenerativ erzeugten Strom zu GEbrauchen. Die Betonung muss hier auch ausdrücklich auf die Vorsilbe GE gelegt werden weil hierbei ja nur die umgewandelte Energie aus einer erneuerbaren Energie genutzt und nicht VERbraucht wird ! Damit natürlich auch keine Abfälle im Sinne von Emissionen entstehen.

· Auch kann hier das Karosseriekonzept so ausgelegt werden, dass nach einem weit längerem Lebenszyklus als bei einem Verbrenner, alle Teile sich problemlos zur Weiter- oder Wiederverwendung zuführen lassen.

· Einzig bei den Bremsen und den Reifen gibt es einen Verschleiß. Allerdings ist dieser bei den Bremsen, auf Grund der Bremswirkung bei der Energierückgewinnung durch den in Generatorbetrieb umgeschalteten Motor, weit geringer als beim Verbrenner und kann zudem in Zukunft durch erhöhen dieser Bremsleistung auch noch weit verringert werden. Bei den Reifen müsste deshalb der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, bzw. die Aufarbeitungsmöglichkeiten der Reifen noch verbessert werden. Hierbei spielt das E-Auto durch seine weitgehende Tempo Limitierung ( in der Regel sind E-Autos zum Erhalt der Reichweite um 130 km/h abgeregelt ) zu einer einfacheren Situation, scheitert die Aufarbeitung doch oft an der Zulassung solcher Reifen für höhere Geshwindigkeiten.


Als Resumé kann man also durchaus sagen, dass das Elektroauto in der Betrachtung Cradle to Cradle, die weit besseren Karten hat.


Beim konventionelle Auto mit Verbrennungsmotor hingegen, wäre eine Anwendung von Cradle to Cradle unmöglich.


+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++

„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie

zuletzt bearbeitet 04.03.2011 09:47 | nach oben springen


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