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Waldschutz und Wiederaufforstung - Probleme vor Ort

in Natur & Umweltschutz 01.03.2011 23:48
von outlawjens • 234 Beiträge

Während im Zuge des australischen Aufforstungsprogramm KFCP bereits die Vorbereitungen laufen, sind die Rechte der indigenen Anwohner bisher sehr unzureichend geklärt.

Waldschutz und Wiederaufforstung - Probleme vor Ort
Über die Landnutzungsrechte indigener Stämme in Indonesien in künftigen Aufforstungsgebieten herrscht noch vielfach Unklarheit, wie das Magazin REDD-Monitor berichtet. Australien etwa hat Indonesien 30 Millionen australische Dollar im Zuge der Kalimantan-Wälder- und Klimapartnerschaft (Kalimantan Forests and Climate Partnership, KFCP) zur Verfügung gestellt. Der Verbleib und die Mitnutzung des Areals durch die im Projektgebiet lebenden Stämme war offenbar bisher kein Thema, wie in einer kürzlichen Befragung der australischen Regierung zutage trat.

"Das Projekt wurde in enger Konsultation mit den im Projektgebiet lebenden Stämmen entworfen und implementiert", sagte Außenminister und Ex-Premier Kevin Rudd. So seien Mittelsmänner in den Dörfern zur Vermittlung des Projektes eingesetzt und mögliche Alternativeinkommen für die Bevölkerung diskutiert worden. Die Landnutzungsrechte seien jedoch - trotz erster Studien - noch weitgehend ungeklärt und bedürfen weiterer Untersuchungen.

"Dies ist hochproblematisch", so Abdon Nababan, Generalsekretär der Nichtregierungsorganisation AMAN (the Indigenous Peoples Alliance of the Archipelago): "Wenn die Territorien zwischen den verschiedenen Stämmen nicht durch einen gemeinsamen Konsens (FPIC free, prior informed consent) getragen werden, könnte es zu Konflikten kommen. Bislang gab es noch kaum Informationen, wie das Gebiet bewirtschaftet werden soll."

Im Projektgebiet leben zahlreiche indigene Stämme, deren dringenstes Anliegen es ist, ihr Land im Sinne des Gewohnheitsrechts übertragen zu bekommen. Die 120.000 Hektar des KFCP-Projektes verteilen sich auf zwei Gebiete: Im Norden sollen Rodungen vermieden, der Süden soll wieder aufgeforstet werden. Dabei sollen industrielle Plantagen durch das KFCP offenbar nicht als Wald gewertet werden und die Aufforstung durch heimische Spezies erfolgen. Neben BOS wird auch die Nichtregierungsorganisation CARE an der Wiederbewaldung des Areals beteiligt.

Während der Zeit der Suharto-Herrschaft ist das Gebiet ausgebeutet worden. In seinem "Mega-Reisprojekt" wollte der Diktator in den neunziger Jahren das Land durch die Schaffung von 1 Million Hektar Reisgebiet zum Selbstversorger machen. Das Ergebnis war die wohl "offensichtlichste Fehlnutzung von tropischen Torfflächen in den vergangenen Jahren", wie Jack Rieley von der Universität Nottingham formuliert. Mehr als 1 Million Hektar Wald wurden gerodet und rund 5.000 Orang Utans getötet. Viele der 60.000 Arbeitsmigranten leben heute noch in der Gegend - in der kein einziges Reiskorn je produziert wurde.

Ein im letzten Jahr produzierter Film von Gekko Studio bietet einen kurzen Einblick in die ungeheure Komplexität der Umsetzung des KFCP-Projektes. Ein Dorfvertreter sagt dort:

“Ich glaube, dass KFCP ein gutes Programm ist. Man muss nur mal die Ziele der Wiederaufforstung betrachten. Andererseits will unsere Gesellschaft auch sicher sein, dass das KFCP-Programm das ganze System ändert - von einem System, welches zur Zeit auf Staatsland basiert, hin zu einem, das auf Nutzerland gründet.”



Quelle: REDD-Monitor, Lars Dittmer, BOS-Deutschland

Quelle: http://www.bos-deutschland.de/nachrichte...hr.php?wert=394


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