Kritiker des Elektroautos, wie z.B. der Verkehrsexperte von Greenpeace Herr Lohbeck, ziehen mit dem Argument ins Feld, E-Autos würden weit mehr Verbrauchen als Herstellerseitig angegeben.
Das deshalb keine großen Einsparungen gegenüber dem Spritauto möglich wären und sogar, so die Aussage des Herrn Lohbeck, die CO2 Emissionen beim E-Auto höher wären, belegt er unter anderem mit einem Test des BMW Mini durch einen Journalisten der SZ.
Dieser hat Verbräuche von z.T. über 30 kWh ermittelt, was laut Rechnung (mit veralteten Daten des dt.Strommix ) von Herrn Lohbeck einem CO Ausstoß von über 172g pro km entsprechen würde, die Werksangabe für den BMW E-Mini liegen bei 15kWh.
Doch wie ist nun solch ein Mehrverbrauch zu deuten, bzw. wie kam dieser wohl zustande ?
Nun, man braucht sich eigentlich nur den Zeitraum des Test an zu schauen und sogleich klart sich einiges auf.
So fand der Praxistest 4 Wochen im Oktober statt (und nicht 4 Monate, so wie Herr Lohbeck in seinem Blog behauptet).
Bekanntlicher Weise kann es auch im Oktober schon kalt sein und da schaltet man natürlich die Heizung ein, also im Falle des Elektroautos von der Batterie gespeist.
Zudem gibt es auch keine detailirten Informationen über das Streckenprofil oder den Fahrstil des Tester, einzig einzelne Spitzenwerte und der Gesamtverbrauch liegen vor.
Hieraus lässt sich ein durchschnittlicher Verbrauch von rund 29 kWh ermitteln, also fast 100% mehr als die Werksangabe.
So ausgedrückt erscheint das relativ viel, drücke ich es aber in Zahlenwerten aus, relativiert sich das Ganze im Vergleich zu einem Spritwagen.
Schließlich hat der Verbrenner in der kälteren Jahreszeit, gerade im Kurzstreckenbetrieb, auch einen Mehrverbrauch von 10 bis 20% und teils noch mehr, dazu kommt noch der bekanntlich höhere Verbrauch entgegen den Angaben der Hersteller.
Hier wird bei dem in der Leistung vergleichbaren Benzin-Mini Herstellerseitig ein Verbrauch von 5,8 Liter kombiniert angegeben, die realen Verbräuche hingegen liegen bei minimum 6,07 Liter und im Durchschnitt sogar bei 9,5 Liter ! Quelle: Spritmonitor
Betrachtet man das nun rein über die Prozentwerte, E-Auto fast 100 % mehr, Verbrenner noch nicht mal 80% mehr, könnte man meinen der Verbrenner steht besser da.
Betrachtet man das allerdings in Zahlenwerten sieht die Angelegenheit schon anders aus, E-Auto 14 kWh mehr ( vergleichbar 1,4 Liter ), Verbrenner hingegen 3,7 Liter mehr.
Wie sieht das nun im Sommer aus ?
Hier verbraucht natürlich auch das E-Auto durch eine eingeschaltete Klimaanlage mehr Strom, ällerdings wird auch beim Verbrenner die Klimaanlage mit Strom betrieben und dieser muß letztlich über den Umweg der Lichtmaschine bereitgestellt werden.
Auch hier ist das E-Auto aus Effizienzsicht klar im Vorteil.