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Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 27.02.2011 23:46von André Henze • 110 Beiträge
Schon mehrfach war die Energiesparlampe in der Kritik, obwohl der Traum ökologisches Handeln mit eigenem wirtschaftlichen Vorteil verbinden zu können so schön klang.
Zuerst stellt die Zeitschrift Öko-Test fest, das die Energiesparlampen im Niedrigpreissegment nicht ihren Namen wert sind, dass niedriger Preis auch bei diesem Produkt gleichwohl niedrige Qualität bedeutet.
Später haben die Experten festgestellt, dass das Quecksilber, welches in den Lampen Verwendung findet, wie jedes Quecksilber, hoch giftig ist.
Nun findet man heraus das die Energiesparlampen es nicht zurück in den Rohstoffkreislauf schaffen.
Zum einen wandern die meisten defekten Lampen im Hausmüll, der Faulheit der ehemaligen Besitzer sei es gedankt. Wer versucht seine Energiesparlampen beim Verkäufer loszuwerden, wird in 53% aller Fälle enttäuscht. Der Gesetzgeber hat es unterlassen eine Rücknahmepflicht einzuführen und dementsprechend drücken sich diverse Händler (z.B. die Drogerie-Kette Schlecker) darum, den Sondermüll zurückzunehmen. (Hier muss der Kunde die Lampen also klammheimlich im Regal der Händler entsorgen, bei denen er die Lampen einst gekauft hat.) Doch auch die Geschäfte, welche die Energiesparlampen zurücknehmen, machen es dem Kunden nicht leicht. Nicht jeder zeichnet die Rücknahmestelle aus, einige Händler reagieren erst auf eine explizite Nachfrage.
Die Odyssee der Energiesparlampe ist aber auch nach ihrer Rücknahme bei Leibe nicht zu Ende.
Wer glaubt die Lampen würden recycelt, irrt. Da die Rückgewinnung des Quecksilbers aus den Energiesparlampen nur in einem aufwendigen und somit teuren Verfahren möglich wäre (teurer als die Gewinnung neuen Quecksilbers), wird es nicht recycelt. Vielmehr wird das geschredderte Glas in Bergwerksstollen zwischengelagert – nicht entgelagert, denn dass wäre wiederum teurer.
Die Geschichte erinnert ein wenig an einen anderen Sonderposten – den Atommüll.
Quelle: Spiegel-TV, 27.02.2011 (Link folgt, sobald der Beitrag online gestellt wird)
Wo entsorgt ihr eure alten Energiesparlampen, bzw. wo seid ihr schon mit der Entsorgung gescheitert?
Wie sollen wir mit dem Sondermüll umgehen?
Freiheit & Glück
RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 00:16von outlawjens • 234 Beiträge
Glücklicherweise mußte ich noch keine Lampe entsorgen, da sie anscheinend wirklich lange halten. Ich hätte mit der Entsorgung aber auch keine Probleme. Die Wertstoffhöfe nehmen sie bei uns an.
Die Sache mit dem Quecksilber scheint die Fa. Megaman teilweise gelöst zu haben. Sie verwenden z. T. Amalgam.
Soweit ich informiert bin ist das nicht flüchtig und kann bei Bruch nicht als Gas in die Umwelt gelangen.
Belehrt mich eines besseren, falls ich mich irre.
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RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 15:37von André Henze • 110 Beiträge
Zitat von Wilhard
Wenn Beleuchtung, dann z. B. das Thema LED oder Umrüstung von Leuchtstofflampen auf EVG
Lieber Wilhard, ich hoffe es ist nicht der Eindruck entstanden, es solle hier um eine Diskussion um Effizienz und Verwendung der Energiesparlampe gehen. (Vielleicht hab ich es in die falsche Rubrik eingestellt.)
Mich interessiert viel mehr:
Wo und wie wird der Sondermüll zwischengelagert? (Im Beitrag war von einem Bergwerk die Rede, dass die größte Sondermülldeponie deutschlandweit sein soll. Die Devise scheint hier wieder: »Aus den Augen, aus dem Sinn.«)
Welche Anreize müssen geschaffen werden, um ihn aufzubereiten? (Verursacherprinzip?)
Wie kann eine Rücknahmeverordnung durchgesetzt werden, und warum wurde diese nicht gleich mit dem Verbot der Glühlampen erstellt?
Wie kann man Hersteller dazu bewegen neue Technologie schneller zu implementieren?
Die Umrüstung von Leuchtstoffröhren von konventionellen Vorschaltgeräten (KVG) auf elektronische Vorschaltgeräte (EVG), bringt zwar eine Erhöhung der Lebensdauer, beseitigt aber keineswegs das Problem der Entsorgung der Leuchtmittel, handelt es sich doch bei Leuchtstoffröhren ebenfalls um Leuchtmittel die mittels Quecksilberdampf zum strahlen gebracht werden.
Die von outlawjens angesprochenen Megamen-Energiesparlampen verwenden ein in Amalgan gebundenes Quecksilber. Der Quecksilberanteil je Lampe wird von 5 mg auf ca. 2 mg abgesenkt. Doch 50% weniger Gift ändert nichts an dem Recycling-Problem.
Es geht in diesem Thema um den Sondermüll, der durch Energiesparlampen anfällt.
Gern kannst Du ein Thema zu LED-Lampen eröffnen, und Deine Erfahrungen mit dem Einsatz dieser schildern (Lichtqualität, Flackern, Lebensdauer, Energieverbrauch, Investitionskosten vs. laufende Kosten etc.)
Freiheit & Glück
RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 21:05von Wilhard • 495 Beiträge
Lieber André,
ich habe natürlich intuitiv an den Beginn einer endlosen Diskussion gedacht, wie bei mehrfach erlebt, was für gewöhnlich zu keinem Ergebnis führt.
Das Risiko mit Quecksilber bei Bruch ist lange nicht so hoch, wie oft hysterisch von Glühlampenfetischisten angegeben wird, da das Quecksilber im Pulver gebunden ist und nicht gasförmig vorhanden ist.
Da ich ESL von der ersten Stunde nutze, hatte ich bereits defekte, die ich dem Wertstoffhof der Kommune zugeführt habe. Meines Wissens wird dort fach- und sachgerecht mit verfahren, so dass ich da an diesem Platz keinen Handlungsbedarf sehe.
Selbiges gilt für die Röhren, die ich auch meinte bezüglich Nachrüstung mit EVG mit gleichzeitigem Einsatz einer T4 Röhre. Sinn macht es aber erst bei hohen Einschaltzeiten und einer Vielzahl von Leuchten, also eher im gewerblichen, industriellen oder kommunalen Bereich zu suchen.
Was den Umgang mit dem Sondermüll Alt-ESL oder -Röhre angeht, da bin ich überfragt.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 21:54von outlawjens • 234 Beiträge
Das mit der sicheren Entsorgung halt ich auch für eine Mär. Es gab einen Fernsehbericht, in dem gezeigt wurde wie die sterblichen Überreste von Energiesparlampen in herkömmlichen Gitterboxpaletten befördert wurden. Natürlich waren etliche davon schon zu Bruch gegangen und unten rieselte alles mögliche heraus. Leider habe ich keinen Link zum Bericht, aber ich meine, er lief im ZDF.
Und zum Thema LED hab ich auch noch was.
Wenn ich für eine 60W-(Glühbirne) in LED-Technik zwischen 40 und 60 Euro bezahlen muss, verstehe ich die Leute die sich stattdessen lieber 50-100 normale Glühbirnen kaufen.
Bis sich das in der Stromrechnung gerechnet hat, sind die meisten von uns schon unter der Erde.
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RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 22:12von Wilhard • 495 Beiträge
Ganz so wild ist es nicht mit den LED-Preisen.
Guckst Du hier: www.lampenheini.de
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RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 22:31von outlawjens • 234 Beiträge
Ja, das sind schon moderatere Preise.
Meine Angaben habe ich aus der Tageszeitung. Da gings um einen Test. Wenn mich nicht alles täuscht sogar von Stiftung Warentest.
Auf die schnelle hab ich das hier gefunden: http://www.welt.de/die-welt/wissen/artic...LED-Birnen.html
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RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 28.02.2011 22:57von André Henze • 110 Beiträge
Zitat von Wilhard
Sinn macht es aber erst bei hohen Einschaltzeiten und einer Vielzahl von Leuchten…
Das der Startstrom für Energiesparlampen hoch ist und sich der Betrieb deshalb nur bei längeren Einschaltzeiten lohnen würde, ist eine Mär, die letztens von den MythBusters widerlegt wurde, die feststellten dass der höhere Energieverbrauch sich schon nach Sekunden rechnet, man also beim Verlassen eines Raumes auch bei Energiesparlampen immer ausschalten sollte. (Dagegen spricht lediglich die verbundene Häufigkeit der Schaltzyklen, die die Lebensdauer negativ beeinflusst.)
Wie sieht es aber bei den »großen« Leuchtstoffröhren aus? Ich erinnere mich, dass auch zu meinen Schulzeiten, das Licht während der Pausen angelassen wurde.
Liegt das am höheren Stromverbrauch oder an der Verkürzung der Lebensdauer durch häufiges Ein- und Ausschalten oder handelt es sich um eine Mär? Wo finden sich belastbare Daten über den Stromverbrauch der Startsequenz.
Bis dato bin ich bei der Deutschen Umwelthilfe fündig geworden, der Artikel räumt auch mit den gängigen Vorurteilen auf und behandelt das Recycling der Lampen.
Zitat von outlawjens
Es gab einen Fernsehbericht, … ich meine, er lief im ZDF.
Meintest Du die Doku »Rettet die Glühbirne!«?
Freiheit & Glück
RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 01.03.2011 09:45von Wilhard • 495 Beiträge
Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meine ausschließlich die ökonomische und nicht die technische Betrachtung. Wenn ich eine Röhre von über einem Meter Länge in der Garage oder im Keller habe mit 30 Minuten Einschaltzeit in der Woche, rechnen sich die Kosten der Umrüstung von T8 oder T5 auf T4 mit EVG nicht und ich lege Geld dazu, bei gleichzeitig fast wirkungsloser Stromersparnis.
Die Startstrom-Geschichte ist mir bekannt.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
RE: Die Crux mit dem Sondermüll »Energiesparlampe«
in Haushalt 02.03.2011 12:16von TeufelimExil • 60 Beiträge
Ich würde zwar zustimmen, dass das Risiko bei Bruch zur Zeit übertrieben wird, das Quecksilber ist jedoch keineswegs in Pulver gebunden, sondern wird während des Betriebs zwingend verdampft - deshalb heissen die Dinger ja >Gas<entladungslampen. Denn erst das verdampfte und somit gasförmige Quecksilber gibt UV-Licht ab, das dann durch die Beschichtung in (so etwas ähnliches wie ) sichtbares Licht verwandelt wird. Zudem verdunstet Quecksilber auch schon bei Zimmertemperatur, also auch bei "kalter" Lampe. Das weisse Pulver, das man nach Bruch vorfindet, ist hingegen der 'Leuchtstoff', nicht das Quecksilber.
In dem oben erwähnten Fernsehbericht ging es um ein Philips-Projekt, das zum Ziel hat, die Nordseeinsel Norderney komplett auf ESL umzustellen. Die Energiesparlampen gingen nicht nur zu Bruch, sondern wurden auch hunderte von Kilometern bis ins Ruhrgebiet transportiert. Wo die Reporter dann die "Recycling"-Anlage nicht besichtigen durften.
Ich beschäftige mich mit dem, was getan worden ist. Daran erkennt man, was getan werden muss.
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