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US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 24.02.2011 13:48von Wilhard • 495 Beiträge
EU-Umweltbüro, Meldungen
Die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) erteilte die Bewilligung für ein Pestizid trotz eindeutiger Beweise, dass dieses für Bienen hochgiftig ist.
Die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) hat eigentlich die Aufgabe, die Umwelt zu schützen. Das dürfte aber den Beamten der Behörde nicht klar sein, denn sie genehmigten im Jahr 2003 ein Pestizid, dass von ihren eigenen WissenschafterInnen verdammt wurde und für Bienen als „giftig“ beschrieben wird.
In einem Artikel für das Online-Magazin „Grist“ beschreibt der amerikanische Journalist Tom Philpott, wie die EPA ihre Aufsichtspflicht verletzte und die Bewilligung für das Pestizid Clothianidin des Konzerns Bayer trotz massiver Einsprüche der hauseigenen EPA-WissenschafterInnen erteilte.
Bayer verzögerte außerdem eine Studie, die von der EPA als „zwingend“ für die Zulassung verlangt wurde. In der Zwischenzeit verkaufte der Konzern jahrelang große Mengen des giftigen Pestizids an US-Bauern mit einer beschränkten Zulassungsbewilligung.
Als die Studie endlich bei der EPA eingereicht wurde und UmweltschützerInnen in der Folge Einsicht in die Daten verlangten, weigerte sich die EPA, die Studie zu veröffentlichen. Sie wurden erst im Zuge eines Gerichtsverfahrens gegen die EPA freigegeben und dabei stellte sich heraus, dass die Bayer-Studie wertlos war. Die EPA erteilte trotzdem die Zulassung dieses für Bienen hochgiftige Pestizids.
Im Zuge des weltweiten Bienensterbens kamen diese Mißstände innerhalb der EPA jetzt ans Licht der Öffentlichkeit. WissenschafterInnen forschen weltweit fieberhaft nach den Ursachen für das globale Bienensterben, da mehr als 80% aller Pflanzen von der Bestäubung durch die Bienen abhängig sind.
Anderen Ländern ist die Gefahr für Tiere und Umwelt durch Clothianidin sehr wohl bewußt: in Frankreich wurde das Pestizid nicht bewilligt, in Deutschland verbot das Bundesministerium für Landwirtschaft nach einem Massensterben der Bienen im Jahr 2008 den Einsatz dieses Giftstoffes für den Mais-Anbau. Trotzdem erzielte der Konzern laut Informationen des Vereins „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ im letzten Jahr einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro durch den Verkauf von Clothianidin.
EU-Umweltbüro, Meldungen
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 24.02.2011 19:42von outlawjens • 234 Beiträge
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 24.02.2011 20:31von Wilhard • 495 Beiträge
Ein Auszug aus WIKIPEDIA: WIKIPEDIA
...
Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat daher Ende 2008 gegenüber den Zulassungsinhabern von Roundup und anderen Pflanzenschutzmitteln, denen Tallowamin beigefügt ist, in einem Expertengespräch eine „dringende Empfehlung“ ausgesprochen, diesen Beistoff bis Ende des Jahres 2010 durch einen anderen zu ersetzen. Monsanto hat gegen die Aufforderung Widerspruch eingelegt.[21][22][23]...
Generell ist es zugelassen, umstritten ist der Zusatz Tallowamin.
Es ist ein sehr "altes" Mittel (1974), was immer gegenüber der Landwirtschaft fleißig als harmloses Pflanzenhormon (Schnellwuchs) angepriesen wurde.
In den ersten Jahren, zu Zeiten der Patentierung, war es extrem teuer. Mit Ablauf des Patentes haben es mehrere Mitbewerber aufgegriffen und der Preis ging in Richtung Mineralwasserneveau; daher immer noch sehr beliebt.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 24.02.2011 21:52von Wilhard • 495 Beiträge
Ist mir bekannt. Was vor über 30 Jahren als harmlos galt, ist auch darin zu sehen, dass die Untersuchungsmethoden immer präziser werden.
Auch die deutschen Behörden müssten wesentlich schneller handeln. Bisher haben sie das für gewöhnlich auch, denn die unsere Zulassungsbestimmungen gelten nach wie vor als die härtesten Weltweit. Die richtigen, kriminellen Umweltferkel brauchen nur über westliche und nördliche Landesgrenzen fahren, um sich mit hier verbotene Wirkstoffen zu versorgen, was aber wirklich nur die Ausnahme ist.
Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 25.02.2011 12:51von SamtNierchen • 137 Beiträge
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 25.02.2011 19:42von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat von SamtNierchen
Neben Protestieren und Informieren bitte auch seinen persönlichen kleinen handfesten Beitrag leisten: Insektenhotels bauen oder kaufen, aufstellen, nektarreiches Bienenfutter aussäen, eben auf mehreren Ebenen versuchen, das Problem anzugehen!!
natürlich sicherlich auch ein wichtiger baustein um die artenvielfalt unserer natur zu erhalten; nur was bringt ein "haus" inmitten einer vergifteten umgebung? dauerhaft doch nur den, wahrscheinlich qualvollen tod.
zuerst müssten die für den verbraucherschutz verantwortlichen entscheider einmal überzeugt werden das sie für die menschheit verantwortung tragen und nicht nur dem willen von lobbisten und nach deren eigennutz dienenden gutachten glauben schenken dürfen.
ein großteil der bevölkerung hat das problem längst erkannt, ist aber selbst praktisch machtlos.
im übrigen stammt beisspielseise die meisten bei uns erhältlichen sojaprodukte aus genmanipuliertem anbau:
greenpeace.de/themen/gentechnik/anbau_genpflanzen/artikel/fakten_und_hintergruende_zur_gentech_soja
ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/ernaehrung/gennahrung105_page-2.html
(komplette links funktionieren bei mir als gast nicht, daher die obigen 2 zeilen jeweils noch dementsprechend selber erweitern)
im übrigen sind viel der bei uns erhältlichen samen für hobbygärtner bereits nicht mehr für nachzucht geeignet;
aus samen mit der bezeichnung hebride A1 ist eine nachzucht der pflanze/gemüse nicht mehr möglich:
übrigens @SamtNierchen nicht der nektrareichtum sicher langfristig das leben von insekten, nektar dient nur als futtervorrat, für ein gesundes insektenwachstumn ist das eiweiss unabdingbar nötig:
denn nur aus gesunder brut wird auch ein "starkes" widerstandfähiges insekt;
eiweiss pur sind pollen und diese liefern beispielsweise jetzt im frühjahr di palmkätzechen (weiden) und die hasel zu hauf; von diesen sträucher aber ist praktisch kein nektar zu erwarten;
gruß
w
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 25.02.2011 20:23von SamtNierchen • 137 Beiträge
Lieber W (er auch immer),
hast Du vielleicht das erste Wörtchen "Neben..." überlesen?
DANKE, dass ich wieder was dazulernen durfte in Sachen nektar- und eiweißreicher Bienennahrung.
Was samenfestes Saatgut und solches von Hybridpflanzen angeht, so war Dein Text lediglich eine Erinnerung, beim Einkauf an dieses Fakt zu denken. DANKE.
Und:
Ich werde eine Hasel pflanzen. Versprochen (, den Bienen)!
Bienenfreundliches Grüßle
Dagmar samt :)
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 25.02.2011 20:48von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat von SamtNierchen
Lieber W (er auch immer),
hast Du vielleicht das erste Wörtchen "Neben..." überlesen?
DANKE, dass ich wieder was dazulernen durfte in Sachen nektar- und eiweißreicher Bienennahrung.
Was samenfestes Saatgut und solches von Hybridpflanzen angeht, so war Dein Text lediglich eine Erinnerung, beim Einkauf an dieses Fakt zu denken. DANKE.
Und:
Ich werde eine Hasel pflanzen. Versprochen (, den Bienen)!
Bienenfreundliches Grüßle
Dagmar samt :)
das "neben" habe ich nicht überlesen, dafür dürfte aber die hasel nicht nur die bienen erfreuen;
wart mal die erste "ernte" von nüssen ab, es ist eine freude zu sehen welch unterschiedlichen tieren man damit eine freude machen kann;
sich selbst wohl auch, allerdings muss man den kampf mit der natur auch gewinnen;
schon öfter habe ich ihn verloren.
eine vermeintlich reiche haselnussernte noch vor augen wurde der strauch praktisch über nacht anderen bewohnern diese planeten abgeerntet;
wobei die eichkätzchen oft noch die harmloseste konkurrenz wahr. eichelhäher, einmal den strauch als futterquelle fixiert sind flotte erntehelfer.
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 25.02.2011 23:07von TeufelimExil • 60 Beiträge
Wenn ich mich recht entsinne, drängt Bayer weiterhin auf eine Wiederzulassung von Clothianidin (Poncho), mit der Begründung, das Ausbringverfahren sei geändert worden, sodass Bienen nicht mehr gefährdet seien. Wir wohnen keine 20 km vom Rhein quasi inmitten von Maisfeldern, 2008 konnte man die Bienen im Garten übers Jahr mit 2 Händen abzählen. Ein kleiner Trost: Es gab ein Vielfaches an Hummeln und Solitärbienen, die sich bemühten, für Ausgleich zu sorgen.
Ein Abriss: http://www.pan-germany.org/deu/projekte/...othianidin.html
RE: US-Behörde trägt Mitschuld am Tod der Bienen
in Natur & Umweltschutz 04.04.2011 21:17von Wilhard • 495 Beiträge
Montag, 04. April 2011, 21.00 - 21.45 Uhr .
WDR, Markt, tote Bienen; Rechte: dpa http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitr...enensterben.jsp
Viele Imker beklagen seit Jahren ein massives Bienensterben. Ohne Bienen aber sind zahlreiche Nutzpflanzen und Obstsorten bedroht. markt sucht nach den Gründen.
Bienen sind der Motor unseres Ökosystems. 80 Prozent aller Nutzpflanzen und 90 Prozent aller Obstbäume sind darauf angewiesen, dass Bienen sie bestäuben. Der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Leistung liegt allein in Deutschland bei circa zwei Milliarden Euro. Damit schaffen es die Bienen nach Rindern und Schweinen auf Platz drei der wichtigsten Nutztiere.
Hedwig Riebe vom Deutschen Berufsimkerverband verfolgt seit Jahren den Rückgang der Bienen und seine Auswirkungen: „Die Leistung, die die Bienen bringen, wird als völlig selbstverständlich hingenommen. Man merkt erst, wie wichtig sie sind, wenn sie nicht mehr da sind.“
Doch warum sterben die Honigbienen? Das wollen auch Bienenforscher von der Uni Bonn wissen. Sie haben sich beteiligt an einer Arbeitsgruppe aus Forschung, Politik und Industrie. Seit fünf Jahren wird das Bienensterben mit einer Langzeitstudie beobachtet und dokumentiert. Dete Papendieck vom Institut für Bienenforschung der Universität Bonn fasst das Ergebnis zusammen: „Die Varroamilbe ist verantwortlich für die meisten Völkerverluste in Deutschland.“ Die Varroamilbe ist ein Parasit, ein Schmarotzer und Blutsauger. „Die Milben ernähren sich von dem Blut der Biene, der Hämolymphe. Und durch die Bissstellen, die quasi offene Wunden sind, können Krankheitserreger eintreten.“
Die Berufsimkerin Hedwig Riebe macht ihren Job seit vielen Jahren und genauso lang kennt sie das Problem der Varraomilbe. Ihrer Meinung nach ist sie nicht die Hauptursache für das Bienensterben: „Die Varroamilbe ist nicht neu und gerade erfahrene Imker, die doch vom Ertrag ihrer Imkerei leben, können damit umgehen.“
Die Suche nach weiteren Ursachen für das Bienensterben zeigt: Manche Feinde sind vom Menschen gemacht. Ein Verdacht heißt Elektrosmog. Ein weiterer Verdacht: Der Mensch zerstört den Lebensraum der Biene - zum Beispiel mit Monokulturen. In vielen Landstrichen werden nur noch Raps oder Mais angebaut. Sind die Felder abgeerntet, bleibt den Bienen nichts mehr zum Fressen. Außerdem: Wo Monokulturen herrschen, vermehren sich Schädlinge. Und wo sich Schädlinge vermehren, wird mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet.
Ursache Pflanzenschutzmittel?
Ganz oben auf der Liste stehen sogenannte Neonicotinoide. Dazu gehören Mittel wie Clothianidin, Imidacloprid oder Thiamethoxam – Nervengifte zur Schädlingsbekämpfung. Der niederländische Toxikologe Henk Tennekes hat ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht. Seine Studien beschreiben die Wirkung von Nervengiften auf Insekten: „Sie binden sich an Rezeptoren im zentralen Nervensystem und diese Bindung ist nahezu irreversibel, ist unumkehrbar.“ Bayer ist einer der Hersteller von Neonicotinoiden und verkauft unter anderem das Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Imidacloprid. Allein damit macht Bayer einen Jahresumsatz von 600 Millionen Euro. Aber ist die Chemie der wahre Verursacher des Bienensterbens? Auf unsere Anfrage bestreitet dies Bayer und betont, die Nervengifte seien schließlich zugelassen. Und weiter heißt es: „Unsere Produkte sind bei vorschriftsmäßiger Anwendung sicher und bedeuten keine Gefahr für Mensch und Umwelt.“ markt fragt nach beim zuständigen Bundesamt. Das bestätigt: Jedes Pflanzenschutzmittel in Deutschland werde auf Bienenungefährlichkeit getestet. Für die Bienen sei demnach jedes zugelassene Pflanzenschutzmittel ungefährlich. Toxikologe Tennekes glaubt nicht dran: „Die Mengen, die in Pollen und Nektar vorkommen sind so winzig, das macht nichts. Aber es ist ein kumulatives Gift. Diese geringen Mengen können Insekten den Garaus machen.“
Kritik an der Studie
Bayer hingegen beruft sich auf die Langzeitstudie der Bienenforscher der Universität Bonn, wonach die Milbe verantwortlich ist für das Bienensterben. Doch Umweltverbände kritisieren die Studie. Sie haben Wissenschaftler um eine kritische Betrachtung der Ergebnisse gebeten. Diese äußern Zweifel an der Studie, wie Birgit Königs vom Naturschutzbund NRW: „Wir kritisieren, dass zu Beginn des Projekts die Partner zu 50 Prozent aus der Industrie kamen, die Pestizide herstellt und das finanziert hat. Die Ausrichtung der Schwerpunkte, der Fragestellung, die dann untersucht wurde, wurde zu sehr auf Varroamilbe und Virenbefall bei Bienen ausgerichtet. Der Faktor Pestizide wurde eben nur sehr gering berücksichtigt.“
Immerhin räumt die Arbeitsgruppe auf unsere Anfrage hin ein: „Die Organisation und Durchführung eines so umfangreichen Untersuchungsprogramms stößt zwangsläufig an praktische Grenzen, die zu berechtigter wissenschaftlicher Kritik führen.“
Werden Pestizide als mögliche Ursache vernachlässigt? Braucht es strengere Auflagen für Pflanzenschutzmittel? Ja, sagen Kritiker, denn Fakt ist, dass immer mehr Honigbienen sterben. Toxikologe Henk Tennekes beschreibt die Folgen: „Wenn die Insekten verschwinden, kollabiert das Ökosystem.“
Autorin: Edith Dietrich, Katja Krebbers Stand: 04.04.2011 EIN SEPARATES VIDEO IST NOCH NICHT VERFÜGBAR
PRO Nachhaltigkeit - KONTRA Grünschleimer + Möchtegerngrünchen * Mit Atomstrom gehen nicht nur die Lichter aus!
ABSCHALTEN, nicht Aussitzen!
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