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Plötzlich soll die Photovoltaik, die ja angeblich einen so geringen Anteil an der Stromerzeugung hat, eine Gefahr für die Netze darstellen ?
So befürchtet von Herrn Kohler von der Dena.
Um aber zu verstehen auf welchem Mist diese Aussage gewachsen ist, sollte man vielleicht erst mal schauen wer hier gesprochen hat und wie dessen Interessenlage ist.
Aus einem Bericht im Mai 2009:
Stephan Kohler (56), designierter Vorsitzender der Geschäftsführung der neuen RWE Effizienzgesellschaft und Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena), hat den RWE-Vorstand gebeten, ihn von seinen erst kürzlich bei RWE eingegangenen Verpflichtungen zu entbinden.
Die Verbindung zu RWE ist doch ganz deutlich zu sehen, zumal sich Herr Kohler dem Bericht zufolge nicht entbinden lies um eine Unabhängigkeit zu erlangen, sondern vielmehr erklärte er:
„Ich möchte in der jetzigen, politisch wie wirtschaftlich schwierigen Situation und bei den anstehenden neuen Aufgaben in der dena weiter die Verantwortung übernehmen. Ferner bin ich von Mitgliedern des Aufsichtsrats der dena dringend gebeten worden, meinen Vertrag bei der dena zu erfüllen. Diesen Bitten konnte ich mich nicht verschließen. Andererseits bedauere ich es, die neue Aufgabe bei RWE nicht übernehmen zu können.
Jetzt zu der Netzsituation, es ist doch schon etwas absurd wenn hier von der Gefahr einer Netzüberlastung durch viele kleinteilige und über ganz Deutschland verteilte dezentrale Photovoltaik gesprochen wird.
Das Problem liegt doch vielmehr in den unflexiblen Atom- und Kohlekraftwerke, die sich, auf die wechselnden Situationen der Sonnenintensität und der damit verbundenen unterschiedlichen Strommenge, schlicht viel zu träge regeln lassen.
Bei Windenergie kann man diesen Umstand noch durch Abschalten der Windräder ausregeln, obwohl ja eigentlich die regenerativen Stromerzeuger Vorrang haben, Bei Photovoltaikanlagen geht das halt nicht, man müsste dann Atomkraft- und oder Kohlekraftwerke herunterregeln.
Was bei Kohle ein technisches und bei Atomkraft ein technisches und finanzielles Problem für die Kraftwerksbetreiber darstellt.
Anstatt also zu fordern den Ausbau der Photovoltaik einzuschränken, sollte man eigentlich genau das Gegenteil tun.
Zeitgleich ist die beschleunigte Markteinführung von Speichertechnologien zu fordern, hier kann unter anderem das Elektroauto eine bedeutende Rolle im Energiemanagement einnehmen, aber auch vielerlei andere Technologien, die bekannt und auch verfügbar sind.
Z.B. auch in dezentralen Stromspeicherzentralen
Mir liegen zwar derzeit noch keine Zahlen zu den Kosten solcher Anlagen vor, aus dem Bauch heraus würde ich aber fast behaupten, dass diese nicht oder nur unwesentlich höher als die für einen Netzausbau sind, wohlmöglich wäre das Ganze sogar weit billiger.
Gleich mehrere Vorteile hätten solche dezentralen Stromspeicher:
* Höhere Akzeptanz in der Bevölkerung im Vergleich zu Hochspannungsleitungen.
* Zusätzliche Kapazitäten zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen bei den regenerativen Quellen.
* Schnellere Errichtungszeiten im Vergleich zu Hochspannungsmasten.
* Zusätzliche Hochspannungsnetze werden weitgehend überflüssig
* Strompreise würden auf Grund wegfallender Stromknappheiten fallen.
Betrachtet man nun die derzeitige Situation unter diesen Gesichtspunkten, ist es irgendwie schon lächerlich, wie technikfeindlich in diesen Kreisen argumentiert wird, wenn es um den Erhalt des Status quo der konventionellen Stromerzeugung geht.
Wobei in 10 Jahren ja wohl eher die regenerative Erzeugungsarten dann konventionell sein werden.
Weitere Hintergründe hier: http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitr..._solarstrom.jsp
Ergänzende Kommentare
Wilhard
Eine anregende, unterstützende und vielleicht aufklärende Frage.
Wenn ich die Themen Stromspeicher und Netzkapazität zusammen betrachte, kann es doch auch nur zugunsten kleinerer, dezentraler Speichereinheiten kommen mit folgenden Vorteilen:
- Risikoverteilung in Verbindung mit möglichen technischen Ausfällen
- Vermeidung von (Macht-) Kompetenzzentren zum Nachteil regionaler Bedürfnisse
- niedrigere Ansprüche an den überregionalen (europaweiten) Netzausbau
- geringere Kosten für den Netzausbau.
Ich bin gespannt auf Antworten.
Liebe erneuerbare Grüße
Wilhard
Jim Bob
Stromnetze können Solarausbau gut verkraften
photovoltaik-guide.de / Michael Ziegler | 28.10.2010
http://www.photovoltaik-guide.de/stromne...erkraften-14084
Berlin, 28. Oktober 2010, Selbst Betreiber von Stromnetzen mit hohem Photovoltaik-Anteil sehen weder aktuell noch künftig ernsthafte Probleme. Solarbranche verringert mit Innovationen wie neuer Wechselrichter-Technologie Investitionsbedarf erheblich.
Die Stromnetze können den künftigen Ausbau der Solarstrom-Erzeugung auf die geplanten 52 Gigawatt im Jahr 2020 gut bewältigen, den die Bundesregierung in ihrem Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien vorsieht. Das ist das Fazit einer aktuellen Untersuchung, für die die Unternehmensberatung Roland Berger Betreiber von Verteilnetzen in sogenannten Photovoltaik(PV)-Ballungszentren befragt hat.
„Selbst die Betreiber von Stromnetzen mit besonders großem Photovoltaik-Anteil und starken Wachstumsraten sehen im Ergebnis keine fundamentalen Probleme für ihre Netze. Eine Beeinträchtigung der Stromversorgung oder gar ein ,Netzkollaps‘ aufgrund der Einspeisung von Solarstrom ist auf keinen Fall zu befürchten“, sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft.
Photovoltaik ist die dezentrale Stromerzeugung unter den Erneuerbaren Energien: Solarstrom sorgt nicht nur für deutlich mehr Akteure auf dem Strommarkt und reduziert damit einseitig verteilte Marktmacht. Er wird auch verbrauchernah und zu Zeiten hoher Stromnachfrage erzeugt und ebenso dezentral sowie fast ausschließlich auf der Verteilnetzebene eingespeist und dort auch regional wieder verbraucht. Weil Solarstrom nicht weit über Land transportiert werden muss, entlastet er zu gewissen Teilen sogar die großen Übertragungsnetze auf Hochspannungsebene. Lediglich in einigen ländlichen Gebieten – dort wo relativ viel Strom aus PV- und Windkraftanlagen erzeugt, aber relativ wenig direkt vor Ort aus dem Netz genommen wird – ist bislang zum Teil eine Verstärkung der Verteilnetze notwendig geworden. Auch zukünftig sind Auswirkungen auf die Verteilnetze, wenn überhaupt, in ländlichen Gebieten zu erwarten. Netze in dichtbesiedelten Gegenden sind auf Grund ihrer engmaschigeren Struktur sowie dem hohen regionalen Energiebedarf sehr aufnahmefähig und für dezentrale Einspeisung durch Photovoltaik-Anlagen prädestiniert.
Um die unumgänglichen Investitionen in die ländlichen Verteilnetze so gering wie möglich zu halten, arbeitet die Photovoltaik-Industrie intensiv an technischen Innovationen, die die Kosten des ohnehin nur an wenigen Stellen notwendigen Verteilnetzausbaus erheblich minimieren. So werden schon in wenigen Wochen blindleistungsregelungsfähige Wechselrichter auf den Markt kommen, die die Aufnahmefähigkeit von Stromnetzen wesentlich erhöhen und klassische Netzausbaumaßnahmen zum großen Teil ersetzen können.
Prof. Dr.-Ing. Martin Braun vom Forschungsinstitut Fraunhofer IWES in Kassel bestätigt die Potenziale der neuen Wechselrichter-Generation: „Unsere Netzberechnungen zeigen, dass die Photovoltaik-Aufnahmefähigkeit der Niederspannungsnetze durch die Bereitstellung von Blindleistung deutlich erhöht und in einigen Fällen auch mehr als verdoppelt werden kann.“
Quelle: BSW-Solar
P.S.
Moderne Photovoltaik Wechselrichter können das Stromnetz sogar entlasten aus dieser Seite http://www.sma.de/de/produkte/knowledgeb...-die-phase.html :
...Entlastung der Stromnetze und Spannungsregelung
Zum Glück lässt sich eine vorhandene Phasenverschiebung aber kompensieren. Man braucht lediglich eine entsprechend gegenläufige Phasenverschiebung durch Kompensationsspulen oder Kompensationskondensatoren – oder eben durch Wechselrichter. Damit verringern sich einerseits die Transportverluste, andererseits wird das Netz nur noch mit der Wirkleistung belastet. Die frei werdenden Leitungsressourcen können damit für die Übertragung zusätzlicher Wirkleistung genutzt werden.
Die kapazitive oder induktive Phasenverschiebung hat aber noch einen anderen Effekt: Sie erhöht oder vermindert die Spannung im Netz. So wird in Großkraftwerken die Energie schon mit einer kapazitiven Phasenverschiebung erzeugt, um den spannungssenkenden Einfluss der induktiven Freileitungen und Transformatoren auszugleichen. Für die Netzregelung ist die Kontrolle der Phasenverschiebung oder Blindleistung daher außerordentlich wichtig – das gilt nicht nur für Großkraftwerke, sondern auch für PV-Anlagen im Mittel- oder Niederspannungsnetz.
+++ Jim Bob ist Moderator des Forum unsere Zukunft +++
„Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“
Marie Curie
Die Stadtwerke Fröndenberg halten sich weiterhin bedeckt. Dabei ist die Überlastung ihres Netzes selbst gemacht und nur zum Teil durch die Solaranlagen verursacht. Duch Anschluss von Windrad, 500 kw, am Mittelspannungsnetz und Solaranlagen am Niederspannungsnetz ist das Netz in dem Bereich völlig überlastet, so dass keine weiteren Anlagen mehr angschlossen werden dürfen. Die Stadtwerke selbst haben im Stadtgebiet eine große Anzahl von Solaranlagen installiert und profitieren nicht schlecht vom EEG. Man hat versäumt in den Randgebieten ein veraltetes Netz den Erfordernissen anzupassen und schimpft nun auf das EEG. Es ist klar, wenn ich jahrelang nicht in die Infrastruktur investiere, dass die Erneuerung teuer wird. Aber an allem sind die Solaranlagen schuld.
Bei den Ablehnungen waren die Verantwortlichen bei den Stadtwerken langezeit nicht in der Lage überhaupt darzustellen, worin das Problem in Fröndenberg überhaupt liegt. Man sprach immer von einer Anhebung der Spannung im Netz, von starken Netzschwankungen war zur Zeit der Ablehnungen, April und Mai 2010, gar nicht die Rede.
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