UNSERE ZUKUNFT

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#1

Sprache

in Kultur und Medien 23.02.2011 12:48
von Wilhard • 495 Beiträge

Tanzschuppen und Trinkbrause

Von Julia Jagalski, 16.02.11, 18:47h, aktualisiert 16.02.11, 18:52h http://www.ksta.de/html/artikel/1296657545028.shtml
In einem Selbstversuch verzichteten vier Studenten sieben Tage lang auf Anglizismen und suchten für alles nach der passenden deutschen Übersetzung. Bei einigen Wörtern fiel das erstaunlich leicht.

Thomas Reiß, Julia Jagalski, Katharina Bensch und Sarah Nägele
(v.l.) wagten es: den siebentägigen kompletten Verzicht auf Anglizismen.
Am Ende fanden sie alle Gefallen daran. (Bild: Jagalski)


Kreis Euskirchen - „Ich hab gestern auf meinem Klapprechner mein virtuelles Tagebuch geschrieben, als braune Trinkbrause darüber floss. Deswegen konnte ich mich nicht vernetzen, aber wir sehen uns heute Abend im Tanzschuppen, da ist dann bestimmt wieder der attraktive Scheibenreiter!“ Wieviele Anglizismen würde dieser Satz wohl beinhalten, würde man ihn in der heutigen Umgangssprache sagen?

Wie viele englischstämmige Wörter wir in unseren alltäglichen Sprachgebrauch einbeziehen, ist uns nicht mehr bewusst. Oftmals kennen wir sogar nur das englische Wort für das, was wir meinen. Frankreich scheint das einzige Land zu sein, das strikt an seiner eigenen Sprache festhält und Einflüsse der englischen Sprache missbilligt. Unsere Nachbarn gehören in Europa zu denjenigen, die am wenigsten Anglizismen benutzen.

Angeregt durch diese Fakten sind wir - drei Sprachstudentinnen für Deutsch und Englisch sowie ein BWL-Student - ins Nachdenken geraten. Und am Ende beschlossen wir, das nahezu Unmögliche zu versuchen: eine Woche lang auf Anglizismen verzichten. Unser Selbstversuch beginnt in einer Montagnacht im Studentenwohnheim, das Ende ist für den kommenden Sonntag geplant. Wir versprechen, für alle Anglizismen deutsche, möglichst exakte Übersetzungen zu finden.

Bei vielen Wörtern ist es erstaunlich leicht, obwohl die deutsche Übersetzung für gewöhnlich länger ausfällt. Anstrengend ist nur, ständig seine eigene Sprache zu beobachten, anstelle von „posten“ veröffentlichen zu sagen oder SMS durch Kurznachricht zu ersetzen. Interessanterweise sind die Menschen gar nicht irritiert, wenn wir derart anglizismenfrei mit ihnen reden. Naja, bis auf den Moment, wo jemand „Cola“ durch „braune Trinkbrause“ ersetzt. Schon nach ein paar Stunden ist klar, dass wir alle Probleme mit gewissen Wörtern haben. Katharina (22) achtet gewissenhaft auf jede Silbe, dennoch rutscht ihr nur allzu oft der wohl berühmteste aller Anglizismen raus: „Cool!“ Sarah (24) findet des öfteren etwas „strange“. Und BWLer Thomas (28) grübelt erfolglos über die Alternative zum guten, alten Pullover.

Ich persönlich stelle fest, dass ich anscheinend über die Jahre eine nahezu krankhafte Verbindung zu dem Wörtchen „okay“ aufgebaut habe. Obwohl ich auf jedes meiner Wörter achte, es flutscht mir ständig aus der Kehle! So oft, dass Katharina vorschlägt, einen Selbstversuch im Selbstversuch zu starten und während der Woche meine „Okays“ zu zählen. (Obwohl ich pingelig darauf achte, am Ende der Woche sind es stolze 89!)

Sauschwer ist es auch, die Vokabeln rund um den Computer sinngemäß zu übersetzen. Wörter wie Blog, Laptop, Channel, Smiley, scannen oder googeln - sie haben einfach keine exakte deutsche Übersetzung, die jeder auf Anhieb verstehen würde. Viele Anglizismen laufen uns in den Medien und da vor allem in der Modebranche über den Weg - Fashion, T-Shirt, Model oder Jeans. Doch auch im Unialltag stoßen wir auf Grenzen. Aussagen wie „Ich hab heute nicht so viel Zeit, ich muss noch meine Mitnehm-Klausur bearbeiten“, versteht zwar jeder, aber es klingt ein wenig sonderbar, wohingegen „Take-Away“ eine feste Größe im akademischen Sprachgebrauch ist.

Wir alle ziehen schnell das Fazit, dass es viel schwerer ist, auf kurze Wörter wie „cool“ und „okay“ zu achten, als das „Internet“ durch Netzwerk zu ersetzen. Ansonsten aber fällt es uns erstaunlich leicht, die Woche durchzuhalten. Es strengt schon an, sich ständig im Kopf verbessern zu müssen oder die anderen zu unterbrechen. Man zuckt auch unweigerlich zusammen, wenn man im Bus sitzt und in den Gesprächen der anderen all die Anglizismen hört, die wir gerade so mühsam vermeiden. Wie machen die Franzosen das bloß?

Eines ist klar: Auch in Zukunft werden wir schneller merken, wenn wir wieder einmal ein englisches Wort benutzt haben, wo auch ein deutsches passen würde. Für uns vier war es eine spannende Erfahrung. Und wer sich immer noch wegen des Satzes am Anfang den Kopf zerbricht - es wurden darin tatsächlich sieben Anglizismen vermieden: „Ich hab gestern auf meinem Laptop meinen Blog geschrieben, als Coke darüber floss. Deswegen konnte ich nicht online kommen, aber wir sehen uns heute Abend im Danceclub, da ist dann bestimmt wieder der coole DJ!“
Vollständige Quelle.


Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein.  (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

zuletzt bearbeitet 23.02.2011 12:50 | nach oben springen

#2

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 15:31
von Wilhard • 495 Beiträge

225. Geburtstag von Wilhelm Grimm
Vor 225 Jahren, am 24. Februar, wurde Wilhelm Grimm in Hanau geboren.
Mit seinem Bruder Jacob sammelte er im Volk Märchen und Sagen und veröffentlichte sie als „KinderundHausmärchen“.
Übersetzt in über 150 Sprachen ist es das bis heute meistgelesene und das nach der Bibel meistverkaufte Buch.
An deutschen Universitäten erfahren Germanistikstudenten nur wenig über dieses Werk, so der Grimm- und Märchenexperte
Heinz Rölleke, Professor für Literaturwissenschaft in Wuppertal. International seien sie aber ein „Phänomen allerersten Ranges“ und werden wohl auch in Zukunft gelesen. Eine weitere bemerkenswerte sprachliche Leistung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm ist das Deutsche Wörterbuch.
Deutschen Wörterbuch
Internetausgabe


Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

zuletzt bearbeitet 28.02.2011 15:46 | nach oben springen

#3

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 21:50
von SamtNierchen • 137 Beiträge

Und, seid Ihr märchenfest?

Wie heißen die folgenden bekannten Märchen, deren Inhalt hier jeweils in eine Zeile gepresst wurde?
(Habe vor längerer Zeit diese Quizfragen von einem lieben Bekannten zugesandt bekommen, der sie aber gleichfalss von irgendwem erhalten hat. Also : Bezichtigt mich bitte nicht des Diebstahls geistigen Eigentums!)

1 Chirurgischer Eingriff rettet Familie
2 Quartett schlägt Gauner in die Flucht
3 Halbstarker verschleudert Vermögen
4 Volksbefragung verhindert die Beschlagnahmung eines Babys
5 Mörder im Haus der Großmutter


zuletzt bearbeitet 01.03.2011 19:15 | nach oben springen

#4

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 22:06
von Wilhard • 495 Beiträge

Liebe Dagmar, nimm es blitzartig hin (wenn es denn richtig ist):

1. Der Wolf und die sieben Geißlein
2. Bremer Stadtmusikanten
3. Hans im Glück
4. Rumpelstilzchen
5. Rotkäppchen


Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

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#5

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 22:13
von SamtNierchen • 137 Beiträge

Die nächsten fünf Quizfragen bitte in einer Mail beantworten, damit Leser, die die Fragen erst später entdecken, noch die Chance zum Nachdenken oder Raten haben. Um welche Märchen handelt es sich?

6. Kräftiger Haarwuchs verhilftzu einem Schäferstündchen
7. Adelige lebt in einer Kommune mit Bergarbeitern
8. Entlohnung nach Leistungsprinzip
9. Vogeleinsatz zur Qualitätsverbesserung
10. Leichte Handverletzung führtzu einer Massenpsychose


zuletzt bearbeitet 28.02.2011 22:18 | nach oben springen

#6

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 22:17
von Wilhard • 495 Beiträge

Jau, jau, ich mach ja schon:

6. Rapunzel
7. Schneewittchen
8. Frau Holle
9. Aschenputtel
10. Dornröschen


Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

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#7

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 22:22
von SamtNierchen • 137 Beiträge

Ach, der Wilhard will Euch nicht mitraten lassen.
Einen Versuch starte ich noch;
die Antwort bitte in einer Mail an mich senden!

11. Zwei adelige Schwestern retten zwei adelige Männer
12. Grüner Herrscher bittet um Asyl
13. Alte Dame möchte Jüngling vernaschen
14. Sensible Asylantin leidet Höllenqualen beim Eignungstest
15. Schlitzohriger Meilenläufer


PS:
Wilhard hat wie der Blitz auch die Lösung der Fragen 11 bis 15 nennen können. Ihm tischt man nicht ohne weiteres irgendein Märchen auf. Ich überreiche Dir feierlichst die goldene Märchenmedaille! Herzlichen Glückwunsch!

PPS:
Acte hat bereits vier der fünf letzten Fragen richtig beantwortet. Knobelt noch an Nr. 15


zuletzt bearbeitet 01.03.2011 00:40 | nach oben springen

#8

RE: Sprache

in Kultur und Medien 28.02.2011 23:34
von outlawjens • 234 Beiträge

Mal nen anderes Thema.
Die deutsche Sprache kann auch verdammt kompliziert sein. Was ist das längste Wort im Dudenkorpus?
- Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung = 67 Buchstaben
Oder das zweitlängste?
- Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz = 63 Buchstaben

Is doch luschtig, oder?

Dann doch lieber was amimäßiges.


We don't need no thoughts control!

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#9

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 00:37
von SamtNierchen • 137 Beiträge

Acte hat ebenfalls die Lösungen zu den Quizfrage 11 bis 15 finden können. Gratulation! Ich überreiche Dir die silberne Märchenmedaille!

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#10

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 09:57
von Wilhard • 495 Beiträge

Als Gewinner des Märchenordens erwarte ich einen entsprechenden Umgang und reichlich Geschenke!

Ja Jens, 67 Buchstaben. Aber lieber 111 Buchstaben für ein Wort in deutscher Sprache, als 11 in englischer.
Der neueste sprachliche Hammer in Behördendeutsch ist "Cash Mapping".
Das ist fast so verwerflich, wie eine Promotionsarbeit zu fälschen - ekelhaft!


Herr Elch ist gross, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

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#11

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 10:23
von Solarteur • 315 Beiträge

Apropos englisch, bzw denglisch.

Manche begegnen diesem Trend mit eigenen Übersetzungen. z.B.:

I am hungry - Ich bin Ungar

I am thursty - Ich bin Donnerstag


weniger ist mehr...

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#12

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 13:03
von acte • 585 Beiträge

Neudeutsch für Anfänger

Schakkeline, komm wech von die Regale!

Schanaia, tu das Maul weg von dem Papa sein Korn!

Schakkeline, Schastin, Schantall, Käwinn - tu die Omma ma winken!

Schantall, komm ma bei die Tante, die geht mit dir bei Allkauf unt tut dich da ein Eis!

Änriko, du solls nisch imma Schlampe nach die Omma rufen!

Rohdriges, kommste jezz bei mich oder haste Kaka an die Ohren?

Patzkal komm beim Haus, et fängt am Reschnen an!

Änriko, isch hab Juck anne Rücken, mach ma kratz!

Schastin, du solls der Schanina nich imma mit die Schüppe aufn Kopp kloppen!

Käwinn, mach dat Mäh mal ei!

Dastin, nimm die Kopf aus die Juniortüte von der Marzel!

Leandro, tu dat AaAa liegen lassen, dat is Bäh!

Zementha, tu dir mal dat Schlawannzuch anziehen!

Dschärimie, komm wech da bei die Assis!

Dat Daffne is schwanga und der wo die dat gemacht hat is wech!

Schanina hol mal dat Mandy aus de Sonne, dat verreckt!

Zändhi, wenne jetz nich hörs und bei die Mama komms hat dein Föttchen Kirmes!

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#13

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 13:28
von Solarteur • 315 Beiträge

Danke für diesen Einblick in die, wohl eher rheinische, Sprach-Kultur (PLZ 41/42?). Ich hoffe, dass das nicht ansteckend ist.


weniger ist mehr...

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#14

RE: Sprache

in Kultur und Medien 01.03.2011 13:50
von Anke • 287 Beiträge

Lieber Solarteur,
das ist mehr Ruhrpöttisch als rheinisch. Hier der Beweis von uns Herbert:





Und noch ein bisschen Musik von dem:








Die reden hier stellenweise echt so. Ich bleibe standhaft beim Hochdeutschen...


Selbst der Kleinste vermag den Lauf des Schicksals zu verändern (Tolkien)

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#15

RE: Sprache

in Kultur und Medien 09.03.2011 13:37
von Wilhard • 495 Beiträge

Eltern nennen Kinder am liebsten Sophie und Maximilian
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat die beliebtesten Vornamen des Jahres 2010
veröffentlicht. Auf Platz 1 sind Sophie und Maximilian, gefolgt von Marie und Maria sowie
von Alexander und Paul. In einem Interview erklärte GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva
Ewels, dass Vorlieben für Namen lange bestehen und sich nur über einen Zeitraum von 50
bis 100 Jahren ändern würden. Die Auswertungen ergaben, dass stets neue Vornamen
verwendet werden und ein Trend zur Individualität auszumachen sei. Insgesamt werde
„unsere Vornamen-Landschaft immer größer, bunter und vielfältiger“. Die GfdS ermittelt
seit 1977 die beliebtesten Vornamen. (http://www.heute.de)


Herr Elch ist groß, sein Hirn ist klein und sein Verhalten sehr gemein. (Prof. Fritz Weigle, alias F.W. Bernstein)

zuletzt bearbeitet 09.03.2011 13:38 | nach oben springen

#16

RE: Sprache

in Kultur und Medien 09.03.2011 14:15
von Solarteur • 315 Beiträge

Ich habe eher den Eindruck, dass sich Mode-Namen im Zeitraum von ca. 15 Jahren ändern. Damals gab`s die Kevins & Co. Als nächstes kommt bestimmt Karl-Theodor...

Auf meiner Insel kennt man nur ca. 10 männliche Vornamen. Abweichungen kommen meist von Deutsch-Sarden. Der Rest heißt Giuseppe, Francesco, Marcello, Pietro, Giovanni,.... Da die meisten auch noch fast den gleichen Nachnamen haben, muss man immer zehnmal nachfragen, bis man weiß, Welcher Francesco gemeint ist.: (der mit dem Moped oder wo die Frau aus soundso ist...)


weniger ist mehr...

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