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Rechnen sich thermische Solaranlagen? (©Fakten, Gegenüberstellungen und Alternativen... )

in Sonne 15.02.2011 09:22
von Solarteur • 315 Beiträge

ursprünglich erstellt in Uuuups am 06.11.2009 um 10:21

Rechnen sich thermische Solaranlagen? -(bitte nicht verwechseln mit Solarstrom!)




JA - wenn die Bedingungen (Lage, Ausrichtung, Verbrauch, Dimensionierung, Anschluss) stimmen und mann/ frau nicht nur die Einsparungen bei Öl oder Gas, sondern auch bei Strom (Anschluss von Wasch- und Spülmaschine, Kessel bleibt im Sommer aus - kein Standby), Wartung (weniger Verschleiß, Wartung, Reinigung) und günstigerer Hausfinanzierung (oft 0,1% weniger für den Gesamt-Hauskredit) und die, leider immer weiter zurück gehende, Förderung (nach Brutto-Qudratmeter Kollektorfläche + Kombizuschuss bei Kesseltausch,...) berücksichtigt.




Wichtig ist auch, dass man nicht die aktuell wieder relativ niedrigen Öl-Preise betrachtet, sondern die der nächsten 20 Jahre (wenn es dann überhaupt noch "freies" Heizöl gibt)! Clevere Solaranlagen-Besitzer nutzen das kostenlos erwärmte Wasser nicht nur für Dusche, Putzen, Wasch- und Spülmaschine - sondern auch zum Kochen und reduzieren damit anteilig Zeit und Kosten um bis zu 40%.


Wer eine heizungsunterstützende Anlage bei passenden Bedingungen baut, kann häufig noch viel mehr sparen.
Oft vergessen wird auch der zusätzliche Komfort, wenn einige Monate im Jahr lang der Kessel keinen Lärm und Mief macht und mehr Volumen vorhanden ist. Und dass sich ein "normaler" Heizkessel nie rechnet, sondern immer weiter Geld (Brennstoff) kostet... Wenn u.U. von April bis Oktober (oder auch länger) der Heizkessel aus bleibt, hat man auch mehr Möglichkeit auf Brennstoff-Preisentwicklungen einzugehen. In der Hochpreisphase Ende 2008 konnten somit, mancher Spät-Käufer 50% günstiger "tanken", als die Nachbarn, die zu nicht erwarteten Hochzeiten im Frühsommer einlagern mussten.





Leider ist in der Skizze nicht der Strompreis mit dabei. Daher der Hinweis, dass dieser sich von ca. 15 Cents auf heute ca. 24 Cents entwickelt hat. Wer also Wärme oder Warmwasser mit Strom erzeugt, kann mit einer thermischen Solaranlage am meisten einsparen.



Ganz entscheidend ist auch, dass durch die Anschaffung einer solarthermischen Anlage meistens einiges überdacht und neu eingestellt wird.
Vorher läuft die Warmwasserbereitung meist rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr, verbunden mit unnötiger Dauer-Zirkulation und einem schlechten Wärmespeicher und viel zu hohen Temperaturen. Mit richtiger Solaranlage erfolgt die Nachheizung meistens nur noch frühmorgens (oder noch besser abends) in einem genauen Zeitfenster, ohne Non/Stop-Zirkulation, mit niedrigerer Temperatur und in einem gut gedämmten Solarspeicher. Der Kessel bleibt in der Heizfreien Zeit von Frühjahr bis Herbst AUS! Dann kann die Sonne auch richtig arbeiten und durch die Vermeidung dieser extremen Verluste lässt sich zusätzlich eine ganze Menge einsparen. Wo bisher mit Strom (Pfui!) geheizt wurde, sind die Einsparungen noch viel höher!

Aber egal, wie kleinlich oder großzügig man herumrechnen will oder nicht: wer sich sein Autofahren nicht schönrechnet, weiß auch, dass die Fahrt zum nächsten Supermarkt nicht nur den reinen Sprit gekostet hat. Nicht anders ist es beim Heizkessel. Jeder Tag, an dem dieser nicht einmal oder mehrfach anspringen muss, ist ein Gewinn für Umwelt und Brieftasche! Je nach Standort, Anlagenart, Haus und Nutzungsverhalten bleibt der Heizkessel 1 - 8 Monate im Jahr aus! Nimmt man nur 1 Euro für so einen Tag (was bei mehrfachem Anspringen ein Witz wäre), können also auch kleine WW-Anlagen u.U. mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Weiterhin ist wichtig, wann eine Solaranlage installiert wird.
Beim Neubau oder Heizungsaustausch fallen die Mehrkosten oft geringer aus, als bei einer nachträglichen Montage. In die Wirtschaftlichkeitsberechnung muss auch der Solarspeicher einbezogen werden, der ja auch bei einer Heizung als Wasserspeicher mit ca. 600 Euro und mehr anfallen würde. Nach Vereinbarung verzichtet der Schornsteinfeger evtl. auch auf ein zweites Kehren im Jahr, was wieder etwas einsparen kann.

Die (eigene) Wirtschaftlichkeit steht und fällt mit den Kosten.
Verzichtet man auf Gimmicks und montiert selbst, kann eine Anlage 50% günstiger ausfallen und sich schneller amortisieren. Gute Selbstbau-Sets gibt es bei uns ab ca. 3.000 Euro komplett! Montierte Anlagen gibt es aber nicht unter 5.000 Euro. Im Gegenteil - nur weil viele unerfahrene Klempner für eine Kleinanlage 100 Stunden benötigen, berechnen sie 4.000 Euro nur für die Montage. Das amortisiert sich nie...


Immer öfter wird beim Neubau oder einer neuen Dacheindeckung das ganze Süddach mit einem Großflächenkollektor eingedeckt. Die Kosten für Ziegel und Dachdecker entfallen und durch die flächenabhängige Förderung bleibt nur noch ein kleiner Quadratmeterpreis übrig, der sich dann schnell rechnen kann. Wegen der Sommerprobleme sollten solche Großanlagen jedoch nur auf wirklich steilen Süd-Dächern mit großen Pufferspeichern verwirklicht werden. Dann sind in Deutschland Gesamt-Einsparungen von bis zu 75% drin - für den unvermeidbaren Rest nimmt man dann einen kleinen Pelletsofen, o.ä.


ABER - warum müssen ökologische Maßnahmen sich denn unbedingt immer rechnen?
Wir geben tagtäglich unser Geld für so viele unwirtschaftliche und vor allem unnötige Dinge aus... Wir wollen jetzt gar nicht mit dem heiß geliebten Auto generell anfangen - aber wo rechnet sich z.B. dessen regelmäßige Neu-Anschaffung? Alleine im ersten Jahr verliert es ja meist 20% an Wert!

Fast jeder Haushalt hat mittlerweile eine(n) Gefriertruhe/schrank, obwohl der nächste Supermarkt meist nicht weit entfernt ist und man mehrmals in der Woche dort vorbei kommt, wo alles "frisch" lagert. Man glaubt immer durch Wahrnehmung von Angeboten, u.s.w. riesig etwas zu sparen. Dass trifft in den allermeisten Fällen aber nicht zu! Davon abgesehen, dass öfters etwas vergessen geht und dann nach einem Jahr weggeschmissen wird, verteuert die Anschaffung und der Stromverbrauch jeder noch so sparsamen Gefrierkiste, die eingelagerten Lebensmittel immens. Komfort als Argument mag dann gelten - nicht aber Wirtschaftlichkeit!

Die unsägliche Umwelt(Abwrack)-Prämie veranlasste 2009 viele Autobesitzer dazu, ihre oft noch erheblich wertvolleren Fahrzeuge in die Schrottpresse zu treiben, nur um diese staaaltiche Pprämie zu kassieren. Das ist weder wirtschaftlich, sinnvoll noch öko oder gar logisch...

Die Solar-Investoren der 70 er, 80 er und auch 90 er Jahre machten dies aus ökologischen Gründen.
Bei Öl-Preisen von 10 - 30 Pfennig/ Liter konnten Investitionen von mehreren tausend Mark sich niemals rechnen - dennoch hatten diese Pioniere es getan. Selbst Anlagen aus den 70 ern laufen z.T. noch zufriedenstellend und sparen heute viel größere Summen ein, als jemals erdacht! Unsere Anlagen aus den 90 ern laufen aussschließlich Alle - größtenteils ohne jegliche Reparatur! Auch wenn der Ölpreis manchmal eine kurze Verschnaupause macht und sich zwischenzeitlich fast halbiert hatte, wird er früher oder später wieder in die Bereiche von 1 Euro vordringen. Wer schon teuer getankt hatte, dem bringen diese kurzen Talfahrten auch nichts. Da müssten selbst kurzsichtigsten Solar-Skeptikern langsam die Augen aufgehen, bzw. der Taschenrechner die Antwort geben...



Argumente für thermische Solaranlagen:
Für die Umwelt und damit für uns alle oder unsere Kinder rechnen sich gute Anlagen immer. Die Kosten für die Beseitigung von Schäden durch Hochwasser, Brände, Stürme, Schneelasten, u.s.w. bezahlen wir alle - durch Steuern, Gebühren, Kostenumlegungen oder mit unserer Gesundheit, bzw. dem Leben. Und diese steigen jährlich...

Die wenigsten Menschen wissen, wie das Öl oder Gas für Ihre Heizung zu Hause, in den Förderländern gewonnen wird. Dass dabei nicht nur die Umwelt schwer geschädigt wird, sondern auch viele unschuldige Menschen vertrieben, beraubt, verstümmelt oder sogar getötet werden, ist kaum bekannt. Aber Hauptsache man hat es schön warm...
Sicher ist bei guten Anlagen, dass sie sich über ihre lange Lebensdauer amortisieren, Sie also Ihr Geld zurückbekommen. Bei Strom, Öl oder Gas zahlen Sie immer wieder hier lesen!


Warten bis die Preise günstiger sind?

So haben bei Solarthermie und Photovoltaik in den letzten Jahren viele gedacht und dabei manches Schnäppchen verpasst: Die Förderungen waren bis 2000 in vielen Bundesländern erheblich höher als heute (in unserer Region 50%) bei zusätzlich günstigeren Preisen. Erstmals stiegen im Jahr 2001 die Preise wieder (wegen Rohstoffen, Dollar und sehr starker Nachfrage). Bei der Photovoltaik ist das Verhältnis noch extremer. Wer bis dahin auf uns gehört hatte, bekam neben der vollen, zinslosen Finanzierung noch bis zu 50% Direktzuschuss, bei Preisen, die ca. 20% günstiger lagen als im Jahr darauf. Manche wollten warten, jetzt installieren sie zu den heutigen Bedingungen.

Die Bundesförderung für thermische Solaranlagen (www.bafa.de) wurde 2010 erneut reduziert:
Anlagen auf NEUBAUTEN und reine Warmwasser-Anlagen erhalten keinerlei Förderung mehr.
Neuerdings muss ein Antrag NICHT mehr vorher gestellt werden, sondern kann bis zu 6 Monaten nach Fertigstellung eingereicht werden.
Die Förderung beträgt nur noch 90 Euro je qm angefangener, installierter Bruttokollektorfläche. Flächen über 40 qm erhalten 45 Euro/ qm.
Selbstverständlich galt und gilt diese Förderung auch für hochwertige SelbstBau-Anlagen - nicht aber für selbst zusammengeschusterte Billigkollektoren und manchen Fernost-Import!

Egoistische Solarkritiker beachten nicht den Allgemeinkosten reduzierenden Umwelteffekt und werfen eine Unwirtschaftlichkeit vor. Leider sind die Zahlenbeispiele meist falsch, so dass dann unglaubliche Amortisationszeiten von z.B. 56 Jahren dabei herauskommen, weil unsere o.g. Punkte weder bekannt sind, noch verstanden werden. Das sind auch meist die gleichen, unbelehrbaren Kritiker von Dämm-Maßnahmen und Biomasse-Heizungen.

Eine sehr wirtschaftliche Anwendungsmöglichkeit wird leider erst langsam von den Betreibern entdeckt:
Solarwärme für die Warmwasserbereitung der Campingplätze, Sportvereine, u.s.w.
Starke Heizkessel kosten meist nicht viel weniger, benötigen aber immer Brennstoff. Während es hierfür eines extra Heizungsraumes bedarf, passen die Solarkomponenten meist in das Sanitärgebäude und auf das Dach. Dies sorgt zusätzlich für kurze Wege und wenig Verluste. Hier passen unterschiedliches, jahreszeitliches Sonnen-Angebot und der Nutzungs-Bedarf meist optimal zusammen und sorgen für große Einsparung bei Kosten und Energie - ohne übertriebene Investitionen.





Günstigere Alternativen gibt es natürlich auch...


Solarsack
Die wirtschaftlichste und billigste Variante ist der Solar-Sack aus dem Campingbereich. Für weniger als 10,00 Euro hat man in den Sommermonaten ganz schnell warmes Wasser. Je nach Größe passen 5 - 30 Liter hinein. Wer es nicht übertreibt, kann damit an einem Tag dreimal hintereinander duschen. ABER: weder kann man hier den Wasserdruck oder die Temperatur einstellen, noch bleibt das Wasser lange warm. Eine Dusche am frühen Morgen oder späten Abend ist fast unmöglich. Doch die Anschaffung amortisiert sich sicher innerhalb weniger Wochen. Den Sack legt man am besten im rechten Winkel zur Sonne, nachmittags kann man ihn auch aufhängen. Aber Vorsicht - Stacheln oder scharfe Kanten sorgen für Undichtigkeit!



schwarzer Kanister
Aber noch billiger geht es, wenn man einen vorhandenen Kleinkanister ( 5 - 20 L) nimmt und in einen schwarzen Müllsack (20 Cents) packt. Ist es sonnig und ohne Wind, hat man bei richtiger Ausrichtung in 2 Stunden 45°C warmes Wasser. Mangels Dämmung ist es nach Sonnenuntergang aber auch ganz schnell wieder kalt...



Solar-Hochwasserbehälter
Diese sieht man im sonnigen Süden, vor allem auf Flachdächern, vielfach in Form einfacher Kunststoffzisternen oder Tanks, die evtl. zus. schwarz angemalt werden. In Frühjahr und Herbst ist das Wasser darin (wenn die Lufttemperatur auch mitspielt) tagsüber duschwarm, im Hochsommer kochendheiß. Nachts kühlt es aber auch meist ab, so dass Morgenduscher oft nicht so begeistert sind. Im Winter funktioniert das System höchstens zur Vorwärmung des Wassers. Ganzjährig ist diese Lösung zwar sehr günstig (neuer Tank ab 100 Euro), doch sehr unkomfortabel, unhygienisch bis gesundheitsgefährdend (Legionellen/ Verbrühungen) und statisch gibt es auch oft Probleme, wenn z.B. 1000 kg auf den Quadratmeter kommen. Wo mit Frost gerechnet werden muss, kommt die Sache natürlich auch nicht in Frage. Die kleine Schwerkraftanlage direkt davor, ist natürlich leistungsfähiger - aber auch teurer...



Speicherkollektoren
gibt es für etwas mehr Geld (ab 500 Euro). Sie haben ca. 50 - 1200 Liter Volumen. Da hier die Wasserleitung angeschlossen werden kann, hat man sowohl Druck als auch eine Einstellmöglichkeit am Wasserhahn. Aber weder die Wärmeleistung, noch die Speicherfähigkeit darf man hoch einschätzen - also auch eher etwas für sommerliche Abende.



Thermosiphonanlagen
(hier Wikora)
kennt jeder z.B. aus Griechenland. Mittels pumplosen Schwerkraft-Prinzip kommt die Wärme aus dem auf dem Dach stehenden Kollektor in den quer darüber liegenden Speicher. Für wenig Geld (ab 1.000 Euro) hat man in Südeuropa von April bis Oktober tagsüber und abends genug Warmwasser für die ganze Familie. Da ein Nachheizen meist nur elektrisch funktioniert und z.T. mangels geschlossenem Solarkreis nicht mit Frostschutz gearbeitet werden kann, ist dieses System auch nicht so gut für ausgiebige Morgenduscher, unsere Breitengrade oder eine Nutzung im Winterhalbjahr geeignet.



Schwerkraft-Wärmezentrale
nennt man ein "Zwischending" unterm Dach. Hier sitzt der Kollektor außen niedriger als der im Dach stehende Solarspeicher, neben dem sich dann meist eine kleine Gas-Brennwerttherme befindet.
Vorteil: kurze Verrohrung, keine Solarkreisstation und Pumpe notwendig, weniger Platz erforderlich.
Nachteil: größere Rohrquerschnitte, unbedingt steigende Leitung, gelegentlich geringere Effizienz, u.U. gelegentliche Verluste, da Durchflussmesser und Ausdehnungsgefäß für Betrieb und Förderung benötigt werden, sind alle Einzelpreise zusammen kaum günstiger als ein Kollektorpaket. Ab 2.000 Euro



Drainback-Systeme

(z.B. von Wagner & Co.) kommen ohne oder mit wenig ohne Frostschutzmittel aus, da bei Überhitze oder Frost die Flüssigkeit zurück in den Speicher läuft. Diese etwas einfacher und kleiner gehaltenen Anlagen sind ebenfalls eine günstige Alternative (ab 1.800 Euro), doch meist nicht ganz so großt dimensioniert wie unsere "normalen" Anlagen. Für den sonnigen Süden reicht es aber von Frühjahr bis Herbst völlig aus und der kleine Speicher im Haus hält die Wärme auch mal über 1 - 2 dunkle Tage.
Das "ausgezeichnete" Secusol-System von Wagner, Rotex- Solaris oder auch SolarPur von ConSolar liegen preislich höher, doch durch vorgefertigte Einheiten spart man sehr viel am Montageaufwand, denn Speicher und Kollektor müssen nur noch durch ein Twintube-Rohr verbunden werden - fertig. Somit optimal für Selbstbauer.
Im Verhältnis ist der Kollektor-Wirkungsgrad, bzw. die Anlagen-Effizienz hier meist höher, da ohne oder mit wenig Frostschutzmittel, ohne oder mit leistungsstärkeren Wärmetauschern und mit kleinen Rohrquerschnitten (ähnlich LowFlow) gearbeitet. Weiterhin läuft das komplette, erwärmte Medium "bei Betriebsschluss" zurück in den Speicher. Diese Anlagen passen aber nicht auf jedes Dach, da Leitungswege, Höhen und Kollektormontage so ausgeführt sein müssen, dass das Wasser auch garantiert wieder zurück fließt, bzw. die Pumpe es auch "schafft".
Doch hier, wie auch bei anderen "neuen Produkten/ Techniken" in anderen Branchen zeigt sich, dass nicht alles was neu und besser ist, vom Markt auch angenommen wird! Consolar stellt Solar Pur zum Sommer 2009 ein und Wagner liefert Secusol nur noch nach Südeuropa...
Anderserseits zeigt dies aber eben auf, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss, sondern Altbewährtes durchaus seine Berechtigung hat.



Luftkollektoren
sind auch meist sehr günstig (hier z.B. Grammer). Ein kleines Solarmodul betreibt einen Ventilator, der die aufgestaute Warmluft des Kollektors in das Gebäude bläst. Sie werden jedoch vorrangig für die Entfeuchtung und Belüftung von Gebäuden eingesetzt. Heizen ist meist nicht möglich und eine Warmwasserbereitung ist nur mit großem Aufwand zu realisieren.



Ganz was anderes:
Also, wem es nur um das eingesparte Geld und nicht Komfort und Versorgungssicherheit geht, der kommt mit diesen Varianten günstiger weg oder sollte die Solartechnik vergessen und sein Dieselfahrzeug auf reines, regionales Salatöl (aber nicht Biodiesel oder Palmöl aus der Karibik!) umrüsten. Das rechnet sich für Vielfahrer am schnellsten (Sprit 20 - 60 % billiger - Umrüstkosten 400 - 2500 Euro). Wir tankten früher für ca. 60 Cents/ Liter heimisches Rapsöl (bei gleichem Energieinhalt) - jetzt hat sich dies leider verschoben...

Von einer weiteren Variante der Billig-Anlagen möchte ich dringend abraten: Ein schwarzer Gartenschlauch wird einfach auf dem Dach oder Boden mäanderförmig verlegt. Zum Einen halten diese Schläuche aufgrund der hohen Temperaturen und UV-Strahlung oft nur eine Saison. Weiterhin hat man meist wenig Speichermöglichkeit und kann nur den Schlauchinhalt nutzen. Dieser ist aber entweder viel zu heiß oder zu kühl. Nutzt man das darin enthaltene Wasser direkt ist es wegen Verkeimung, aber auch Ablösung der im PVC enthaltenen Stoffe mehr als ungesund! Für wenig Geld (ab 20 Euro) kann man ganz schnell krank werden! Manche wollen sich das von den bekannten Schwimmbad-Absorbermatten abschauen, doch sie vergessen, dass dort zum einen mit hochwertigen EPDM-Gummibahnen gearbeitet wird und zum anderen die Wärme über das Pumpensystem dem Schwimmbad geregelt zugeführt wird.

Ausführlicher und weitere Infos auf meiner Homepage:
oeko-energie


weniger ist mehr...

zuletzt bearbeitet 15.02.2011 11:23 | nach oben springen

#2

RE: Rechnen sich thermische Solaranlagen? (©Fakten, Gegenüberstellungen und Alternativen... )

in Sonne 15.02.2011 11:09
von Christian Silberhorn • 29 Beiträge

Danke für diese ausführlichen Erläuterungen!

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#3

RE: Rechnen sich thermische Solaranlagen? (©Fakten, Gegenüberstellungen und Alternativen... )

in Sonne 02.03.2011 11:17
von Gast
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+1 oder auch lesenswert button [grin]

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#4

RE: Rechnen sich thermische Solaranlagen? (©Fakten, Gegenüberstellungen und Alternativen... )

in Sonne 14.03.2011 09:16
von Solarteur • 315 Beiträge

Die gelbschwarze Wespe (Tigerente klingt für mich zu freundlich) ist schon am Rudern:

heute (passend zur ISH) werden die Fördersätze für thermische Solaranlagen wieder erhöht - nach dem ja schon das dritte Jahr in Folge ein Abwärtstrend zu verzeichnen ist. Manchmal gibt es Zufälle...

Während sonst (bei lang geplanten Änderungen) man Wochen oder Monate vorher weiß, was kommen wird, ist bisher nur die Meldung über Erhöhungen rausgegangen...

Dieses ständige "Stop & Go" ist ein jämmerliches Trauerspiel - inszeniert von unfähigen Menschen, die nichts begreifen wollen...


weniger ist mehr...

zuletzt bearbeitet 14.03.2011 09:17 | nach oben springen


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